Noch ist unklar, ob man den weltweiten Pandemiezauber mit dem Vorwand der Vogelgrippe wieder aufleben lassen möchte. Klar ist hingegen, dass der verstorbene Mexikaner keinerlei Kontakt zu Geflügel oder irgendwelchen Tieren hatte. Der 59-Jährige litt an zahlreichen Krankheiten – seine akute Erkrankung hielt bereits drei Wochen lang an, ohne Symptome einer H5N2-Infektion. Rund um seinen Tod herum wurde er wohl mittels eines PCR-Tests positiv getestet. Massenmedien schreiben unterdessen die Seuchenpanik herbei.
Während verantwortungslose Medien mit Titeln wie „Erster Todesfall durch Vogelgrippe-Variante H5N2“ wieder Angst und Panik schüren (Deutsche Tagesschau), reicht ein Blick in die Fallbeschreibung der Weltgesundheitsorganisation WHO, um zu beurteilen, ob wirklich eine Gefährdung der Öffentlichkeit vorliegt. Der Fall Avian Influenza A (H5N2) – Mexico wird dort hochoffiziell beschrieben – aber der Text liest sich dann doch deutlich anders.
Am 23. Mai 2024 meldete die Nationale Kontaktstelle (NFP) für die Internationalen Gesundheitsvorschriften (IHR) in Mexiko der PAHO/WHO einen bestätigten tödlichen Fall einer menschlichen Infektion mit dem Vogelgrippevirus A(H5N2) bei einem Einwohner des Bundesstaates Mexiko, der in Mexiko-Stadt ins Krankenhaus eingeliefert worden war. Dies ist der erste weltweit gemeldete, im Labor bestätigte Fall einer menschlichen Infektion mit dem Influenzavirus A(H5N2) und die erste in Mexiko gemeldete Infektion einer Person mit dem Vogelgrippevirus H5. Obwohl die Quelle der Virusexposition in diesem Fall derzeit unbekannt ist, wurden in Mexiko A(H5N2)-Viren bei Geflügel gemeldet. Laut den IHR (2005) ist eine menschliche Infektion durch einen neuen Subtyp des Influenzavirus A ein Ereignis mit potenziell hohen Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit und muss der WHO gemeldet werden. Auf Grundlage der verfügbaren Informationen schätzt die WHO das derzeitige Risiko durch dieses Virus für die Allgemeinbevölkerung als gering ein.
„Überblick“ auf der Homepage der WHO.
Über den tatsächlichen Krankheitsverlauf gibt die weitere Beschreibung Auskunft. Sie finden unten die automatisierte Übersetzung der Fallbeschreibung auf der Homepage der WHO:
Am 23. Mai 2024 meldete das mexikanische IHR NFP der PAHO/WHO einen bestätigten Fall einer Infektion des Menschen mit dem Vogelgrippevirus A(H5N2). Dieser wurde bei einem 59-jährigen Einwohner des Bundesstaates Mexiko festgestellt, der in Mexiko-Stadt ins Krankenhaus eingeliefert wurde und in der Vergangenheit keinen Kontakt mit Geflügel oder anderen Tieren hatte. Der Patient hatte mehrere Grunderkrankungen. Die Angehörigen des Patienten berichteten, dass der Patient vor dem Auftreten akuter Symptome bereits seit drei Wochen aus anderen Gründen bettlägerig war.
Am 17. April bekam der Patient Fieber, Kurzatmigkeit, Durchfall, Übelkeit und allgemeines Unwohlsein. Am 24. April suchte er ärztliche Hilfe auf, wurde in das Nationale Institut für Atemwegserkrankungen „Ismael Cosio Villegas“ (INER) eingeliefert und verstarb noch am selben Tag an Komplikationen seines Zustands.
Ergebnisse der Echtzeit-Polymerase-Kettenreaktion (RT-PCR) einer am 24. April am INER gesammelten und getesteten Atemwegsprobe wiesen auf ein nicht subtypisierbares Influenza-A-Virus hin. Am 8. Mai wurde die Probe zur Sequenzierung an das Labor für Molekularbiologie neu auftretender Krankheiten des Zentrums für Forschung zu Infektionskrankheiten (CIENI) des INER geschickt, das ergab, dass die Probe positiv auf Influenza A(H5N2) war. Am 20. Mai ging die Probe beim Institut für epidemiologische Diagnostik und Referenz (InDRE) des Nationalen Grippezentrums von Mexiko ein und wurde per RT-PCR analysiert. Das Ergebnis war positiv auf Influenza A. Am 22. Mai bestätigte die Sequenzierung der Probe, dass es sich um den Influenza-Subtyp A(H5N2) handelte.
Zusammengefasst bedeutet dies, dass eine Person von sehr fragilem Gesundheitszustand und zahlreichen Grund- und Vorerkrankungen seit Wochen ans Bett gefesselt war. Möglicherweise zog er sich fast einen Monat nach seiner aktuellen Erkrankung eine Grippe-Infektion zu. Sieben weitere Tage später verstarb er. Dass sich in seinen Atemwegen Teile des H5N2 Virus befunden haben sollen, wurde mittels PCR-Test festgestellt. Über den CT-Wert dieses Befundes ist nichts bekannt.