Angeblicher Angriff auf Einkaufszentrum: So erklärt Russland den Sachverhalt

Bild: Twitter-Video

Ist Ihnen aufgefallen, dass bei allen dramatischen Berichten über den angeblichen Angriff auf ein Einkaufszentrum niemand die journalistische Sorgfalt gewahrt und auch Russland um eine Erklärung ersucht hat? Wir reichen die russische Version nach. Ziehen Sie, werte Leser, wie immer Ihre eigenen Schlüsse – wir bieten kein betreutes Denken sondern umfassende Information und Hintergründe an.

Am 27. Juni hat Russland angeblich ein belebtes Einkaufs- und Vergnügungszentrum in Krementschuk beschossen. Medien präsentieren Bilder eines solchen, brennenden Einkaufszentrums. Doch die Fotos und Videos werfen Fragen auf. Lässt man sich das Geschehen nicht von den Sprechern der öffentlich-rechtlichen und anderen Hof- und Systemmedien erklären, sondern denkt selbst, wird sofort auffallen, dass vor Ort offenbar nur Männer zu sehen sind. Die meisten von ihnen tragen Militäruniformen. Am Parkplatz sollten, wäre es tatsächlich ein geöffnetes, belebtes Einkaufszentrum gewesen, hunderte bis tausende Autos parken. Tatsächlich sieht man nur ganz wenige Fahrzeuge. Das sind die ersten Indizien, dass an der offiziellen Geschichte schon wieder etwas nicht stimmt.

Was sagt nun Russland zu dem Angriff. „Ja, wir haben Krementschuk beschossen.“ Allerdings handelte es sich um ein längst geschlossenes Einkaufszentrum, was auch der Eintrag auf Google Maps belegt. Zum Zeitpunkt des Angriffes sollten sich also keine Zivilisten zum Zweck des Einkaufs in diesem Gebäude befunden haben. Attackiert wurde laut Aussage des russischen Verteidigungsministeriums ein angrenzendes Waffenlager. In Folge die Auskunft der Russen im Wortlaut:

Am 27. Juni führte die russische Luftwaffe einen luftgestützten Präzisionsangriff auf Hangars mit Waffen und Munition aus den USA und europäischen Ländern in der Nähe des Straßenfahrzeugwerks Krementschuk in der Stadt Krementschuk im Gebiet Poltawa durch.

Durch den Präzisionsschlag wurden Waffen und Munition aus westlicher Produktion getroffen, die in dem Lager für den Weitertransport zu den ukrainischen Truppenverbänden im Donbass konzentriert waren.

Die Detonation der gelagerten westlichen Waffenmunition verursachte einen Brand in einem geschlossenen Einkaufszentrum, das sich neben dem Fabrikgelände befindet.

Die Version der Russen ist zumindest in manchen Punkten nachvollziehbar. Im Einkaufszentrum stehen noch alle Wände, auf vielen Aufnahmen sieht man, dass Einrichtung und Regale nicht durch eine Druckwelle umgeworfen wurden, sondern noch an Ort und Stelle stehen. Offenbar explodierte dort nichts direkt im Gebäude, die Schäden entstanden durch Feuer.

Die Innenräume beweisen: Hier fand keine Explosion statt. Die Regale stehen noch, offenbar ist nicht einmal eine Flasche zu Bruch gegangen.

Es gilt als umstritten, ob das Einkaufszentrum schon länger geschlossen war, auf Google gilt es jedenfalls als „dauerhaft geschlossen“. Die letzten Rezensionen durch Kunden erfolgten vor vier Monaten.

Praktischerweise waren gleich nach dem Angriff zahllose Soldaten am Ort des Geschehens. Oder sie waren schon vorher dort und bewachten das Munitionsdepot, das Russland angegriffen haben will?

Während sich die Westmedien gegenseitig mit Schauergeschichten zu Krementschuk überbieten, geht der tägliche Beschuss westukrainischer Wohngebiete durch ukrainische Truppen weiter. Teilweise wurden bis zu 200 Raketen und Granaten gezählt, die an nur einem Tag auf eine Ortschaft niedergingen. Dabei sterben immer wieder unschuldige Zivilisten – und auch Kinder. In Mainstreammedien findet das keine Beachtung.

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