Ach, Berlin: Neues Drehkreuz von Görlitzer Park-Umzäunung direkt gestohlen

Collage. (C) Symbolbild Frau: cookie_studio / freepik. Screenshots: BZ

Gerade erst montiert und schon weg: Im Görlitzer Park in Berlin, wo derzeit der umstrittene Zaun zur Eindämmung der Kriminalität errichtet wird, haben “Unbekannte” eine Drehtür samt Mechanismus gestohlen. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen. Postings von Linksradikalen in den sozialen Netzen legen nahe, dass die Szene Straftätern den Weg in den Park mit allen Mitteln offenhalten möchte.

Am Görlitzer Park in Berlin-Kreuzberg ist ein Teil des neuen Sicherheitszauns entwendet worden. Nach Angaben der Polizei haben Unbekannte in der Nacht von Donnerstag auf Freitag ein Drehkreuz samt Drehmechanismus gestohlen. Ein Mitarbeiter der Baufirma stellte den Verlust am Freitagmorgen fest. Die Elemente waren erst am Mittwoch an einem Eingang des Parks montiert worden. Trotz Sicherung durch Bauzäune und einen privaten Wachdienst mit Hunden gelang es den Tätern, das schwere Bauteil unbemerkt abzubauen und abzutransportieren. Laut Polizei hätten Einsatzkräfte und Mitarbeiter der Baufirma die nähere Umgebung erfolglos nach den gestohlenen Gegenständen abgesucht.

Da ein politisches Motiv möglich erscheint, hat der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamts Berlin die Ermittlungen übernommen. Der Zaunbau ist Teil eines Sicherheitskonzepts des Berliner Senats. Der Park soll künftig nachts geschlossen werden, um Drogenhandel und Gewalt einzudämmen. Die Polizei erhofft sich davon eine leichtere Verfolgung der Dealer, die den Park als Versteck für Drogen nutzen.

Laut der Ausschreibung sind 16 Tore aus Stahl geplant, dazu acht große Drehkreuze in „vandalismussicherer Ausführung“ (aber wohl nicht diebstahlsicher?) und 46 elektrische Schließsysteme für alle Anlagen. Zudem sollen 300 Meter Zaun ergänzt werden, um Lücken in den bereits bestehenden Mauern und Zäunen zu schließen. Die Arbeiten sollen bis Jahresende abgeschlossen sein.

„Die Baumaßnahmen werden wie geplant fortgesetzt und erfolgen weiterhin in enger Abstimmung mit den zuständigen Sicherheitsbehörden“, teilte die Senatsverwaltung mit. Ob der geplante Zeitplan eingehalten werden kann, bleibt offen.

Das Vorhaben ist politisch umstritten. Kritische Bürger wünschen sich tatsächliche Maßnahmen gegen Straftäter statt hilflos anmutender Zaunbauten. In der linken Szene, die samt ihrer Lieblingsklientel von dem Zaunprojekt direkt betroffen ist, trifft das Vorhaben auf scharfen Widerstand. Bereits im Vorfeld hatten mehrere linksradikale Gruppen öffentlich erklärt, den Bau des Zauns nicht zu akzeptieren und Sabotage gegen die Maßnahme angekündigt (Report24 berichtete). Die Initiative „Görli 24/7“ ging so weit, Drohbriefe an Zaunbaufirmen mit der Warnung vor einer Beteiligung am Zaunbau zu schicken. In den Briefen hieß es unter anderem: „Wir werden die Protestformen wählen, die uns angemessen erscheinen, um den Zaunbau zu verhindern. Dabei wenden wir auch Formen des zivilen Ungehorsams an. Wer Kreuzberg und Berlin kennt, weiß, dass politische Konflikte hier auch ganz anders ausgetragen werden können.“

Jetzt, nach dem Diebstahl, veröffentlichte die radikale Gruppierung einen hämischen Post auf Instagram:

„BREAKING: Das neue Drehkreuz in “vandalismussicherer Ausführung” hat die erste Nacht wohl nicht überlebt 😱
Offensichtlich wurden mehrere Befestigungen gelöst und das Mittelteil fehlt komplett.
Da hat die neue Park-Security mit Wachhund wohl nicht gut aufgepasst…
Nach dieser morgendlichen Entdeckung sind wir gespannt auf den weiteren Verlauf des Zaunbaus 😂“

Der Beitrag schließt mit den Worten:

„Für einstürzende Zaunbauten!
Unser Görli bleibt offen ✊“

Angesichts dessen, dass Teile der linksradikalen Szene bereits vor Baubeginn offenen Widerstand gegen die geplante Umzäunung angekündigt und zu Aktionen dagegen aufgerufen hatten, bekommt der nun erfolgte Diebstahl des neu installierten Zaunelements eine besondere Brisanz. Ob der Vorfall damit in Verbindung steht, ist bislang nicht offiziell bestätigt. Dass man sich in Berlin von Linksradikalen auf der Nase herumtanzen lässt, ist indessen nicht neu. Die kommenden Wochen dürften zeigen, ob der Vorfall ein einmaliger Eingriff war oder ob weitere Sabotageakte folgen. Mancher munkelt, dass man in Berlin lieber in Endlosschleife Steuergelder für neue Zaunteile verprassen wird, statt sich gegen Antifanten zu stellen …

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