Friedrich Merz wagte es, im Kontext der Migration von einem “Problem im Stadtbild” zu sprechen: Grund genug, um eilig eine Demo gegen rechts zu organisieren. Aufnahmen der “Stadtbild”-Demo in Berlin vom Sonntagabend sorgen allerdings für einigen Spott in den sozialen Netzen: Statt einer bunten Demo-Gesellschaft lief der sprichwörtliche weiße Kartoffelacker auf – und erhob sich höchstselbst zum Stadtbild. Viele fragen sich nun: Ist die “Vielfalt” also doch abgesagt?
Anfang letzter Woche sinnierte Kanzler Friedrich Merz in Potsdam über die Migrationspolitik und betonte vermeintliche Erfolge der schwarzroten Bundesregierung. „Aber wir haben natürlich immer im Stadtbild noch dieses Problem, und deswegen ist der Bundesinnenminister ja auch dabei, jetzt in sehr großem Umfang auch Rückführungen zu ermöglichen und durchzuführen“, sagte er. Migration als “Problem im Stadtbild”: eine leicht zu überprüfende Wahrheit, finden die einen, pures Nazi-Sprech, finden Linkslinke.
Letztere taten also, was sie immer tun, und organisierten über einschlägige Organisationen eine Demo gegen rechts in Berlin. Videos von dieser lustigen Zusammenkunft sorgen aktuell für Häme in den sozialen Netzen. Nicht nur, dass sich die gesamte Truppe an “NPCs” (Non-Player-Characters, eine Bezeichnung für fremdgesteuerte Personen ohne eigenes Denken) deppert auf Zuruf umdrehte, weil die Fotografen noch Bilder brauchten:
"Und jetzt alle umdrehen…"
— Dr. David Lütke (@DrLuetke) October 20, 2025
Dass die Fotografen bei der #Stadtbild Demo Bilder machen können, drehen sich alle Demoteilnehmer auf Befehl um…
Wie viele dieser Demo-NPCs sind wohl im öffentlichen NGO Dienst tätig und tun dort täglich genau was ihnen gesagt wird? pic.twitter.com/veKJemDWGg
Auch der Ausruf “Wir sind das Stadtbild!” wirkt auf viele kurios, wenn er im Kontext der Migrationskritik von einer Front von Menschen mit weißer Hautfarbe proklamiert wird. War Weißsein von links nicht eigentlich problematisiert worden? Wo ist denn die angeblich so gefeierte Vielfalt? Wo sind all die Migranten, die bei der Demo ein Zeichen für alle “MiHiGrus” in Deutschland setzen?
Schnippische und verwirrte Kommentare auf X ließen nicht lang auf sich warten:
“Weißer als eine Demo gegen Rechts kann ein Stadtbild niemals sein.”
“Ich versteh das nicht – will diese Ansammlung Biodeutscher damit ausdrücken, dass das Stadtbild Berlins ausschließlich weiß sein soll?”
“Eine rein weiße Gruppe proklamiert ‘Wir sind das Stadtbild’. Wenn das nicht übelster Rassismus ist.”
“Das ist schon eine gewisse Komik. Nur weiße, keine ‘migrantisch gelesene Person’, und sie plärren ‘Wir sind das Stadtbild’ – ganz abgesehen davon dass sie gegen die Realität ‘protestieren’: Man könnte den Eindruck gewinnen, dass keine Ausländer erwünscht sind”
“Lauter weiße, mittelalte Gutbürger, die sagen, sie seien das Stadtbild? Ja, gehören die Einwanderer jetzt doch nicht dazu? Wird da wer ausgegrenzt ? Ich bin verwirrt.”
Ob das die Wirkung war, die die Demonstranten mit ihren zum “Lichtermeer” erhobenen Ärmchen entfalten wollten? Hoffentlich nicht!
