Die Redakteuse Jacqueline Arend ist im Auftrag des Wahrheitsmediums „Focus“ einer wahrlich großen Sache von Weltbedeutung auf der Spur. „Internationale Wissenschaftler“ hätten festgestellt, dass die Wälder und auch die restliche Biomasse „kaum noch“ CO2 aufnehmen würde. Wäre das wahr, würde es auch bedeuten, dass keine Pflanze auf der Welt mehr wächst. Dieser himmelschreiende Schwachsinn wird publiziert, weil er ins Narrativ passt – und zeigt auf, wie absurd der Klimawahn inzwischen ist.
Ein Kommentar von Willi Huber
Wie von Systemmedien gewohnt, verstreut man zwar Panik-Berichte quer durch die Landschaft – gibt sich bei den Quellen aber sehr verhalten – und hinterfragt sie nicht. So auch hier bei Focus.de, wo man die dramatischen Neuigkeiten unter dem Titel „Wälder, Ozeane, Böden -Viel früher als berechnet: Plötzlich geraten natürliche CO2-Speicher ins Wanken“ veröffentlichte.
Das ist bei so einer Kleinigkeit wie der behaupteten totalen Umstellung jeglichen pflanzlichen Lebens auf der Welt von CO2-Stoffwechsel weg ja auch nicht von Bedeutung, oder? Sind solche Publikationen ein Test, für wie dumm man die Mehrheit der Leser verkaufen kann? Mainstream-Journalismus ist nahezu durchgehend eine Glaubensfrage. Wer mehr wissen will, macht sich bereits verdächtig.
Jedenfalls hält die genannte Redakteuse für Focus fest:
Im Jahr 2023 brachen die natürlichen Kohlenstoffsenken zusammen. Wälder, Böden und Ozeane nahmen kaum noch CO2 auf. Mit diesem Einbruch haben die Klimaforscher in Klimamodellen nicht so schnell gerechnet. Das könnte die globale Erwärmung dramatisch vorantreiben.
Allerhand. Das ist ja wirklich dramatisch. Müssen wir alle sterben? Schon die ersten Sätze zeigen die fragliche Sachkunde und Fähigkeit zur Logik dieser Dame.
Unsichtbar erweist die Natur der Menschheit seit Hunderten von Jahren einen gewaltigen Dienst: Als so genannte Klimasenken nehmen Ozeane, Wälder, Moore, Mangroven und Böden rund um den Globus Kohlendioxid aus der Luft auf, wandeln es um oder speichern das klimaschädliche Treibhausgas.
Freilich, wenn man als Schulbildung eine abgebrochene Volksschule aufweisen kann, erscheint das plausibel. „Seit hunderten Jahren nimmt die Natur Kohlendioxid aus der Luft auf.“ Soso. Erstens, seit wann produziert der Mensch nennenswerte Mengen an CO2 – und zwar mehr als die tausenden Vulkane, Erdspalten, Waldbrände und dergleichen mehr? Zweitens, gibt es das pflanzliche Ökosystem der Erde wirklich erst seit ein paar hundert Jahren? Sollte das nicht vor etwa 1,2 Milliarden Jahren entstanden sein?
Sehen wir uns also das Original an, ein „wissenschaftliches Papier“ mit dem Titel: „Low latency carbon budget analysis reveals a large decline of the land carbon sink in 2023“ bei dem es sich aktuell noch um einen Preprint handelt. Veröffentlicht wurde nicht etwa in einem wissenschaftlichen Fachmagazin, sondern ausschließlich im Preprint-Online-Archiv „arxiv“. Dort kann jeder wissenschaftlich wertlose Papiere veröffentlichen. Es findet keine Selektion oder gar ein Peer-Review statt – wobei selbst der einst so geschätzte Peer-Review-Prozess heutzutage kaum noch ein Zeichen für Qualität ist. Als erste reflektierten übrigens die „Scientists 4 Future“ auf das Papier – die internationalen Netzwerke der Klimasekte funktionieren also gut. Dies ist der sich einen wissenschaftlichen Anstrich gebende Arm der klimaextremistischen Fridays 4 Future Bewegung.
Ein „Internationales Wissenschaftlerteam“ will herausgefunden haben, dass die Biomasse am Land „kaum noch“ CO2 aufnimmt. Der erste Gedanke bei so einer Behauptung muss sein: Wie wollen die das herausgefunden haben? Wo wurde gemessen? Was wurde gemessen? Seit wann wurde gemessen? Und selbst wenn korrekt gemessen wurde, wie viele Jahrhunderte oder Jahrtausende der Vergleichwerte stehen zur Verfügung. Bereits auf der ersten Seite der Arbeit klingeln die Alarmglocken – denn beteiligt war auch „Microsoft research“.
Wo gemessen wurde, erklärt dann auch gleich der Abstract. An genau einer Stelle dieser Erde, nämlich am Mauna Loa. Dabei handelt es sich um einen aktiven Vulkan. Vulkane haben es so an sich, nicht nur durch den Schlot, sondern auch rundum, durch Risse in der Erde verschiedene Gase auszustoßen. Vom Mauna Loa aus auf die CO2-Anteile auf der ganzen Erde zu schließen, mag vieles sein, nur nicht wissenschaftlich.
Vor allem aus den Messungen am aktiven Vulkan Mauna Loa schließen die „Experten“ gemeinsam mit „Microsoft research“ nun darauf, dass die Biomasse der Erde „kaum noch CO2 aufnimmt“. Außerdem habe der CO2-Gehalt aufgrund von Extremwetterereignissen stark zugenommen – wie Dürre im Amazonas und Waldbrände in Kanada. Fazit von „Focus“: „Wegen der Klimakrise versagt die Natur als CO2-Speicher.“
Der Wert dieser Behauptung kann von jedermann selbst geprüft werden: Wachsen Wiesen, Felder, Wälder? Wächst das Gras, wächst etwas in ihrem Garten, müssen sie die Hecken und Büsche zurückschneiden? Falls ja, sind die Aussagen der „Wissenschaftler“ das, was man international als „Bullshit“ bezeichnet. Eigentlich handelt es sich um klassische Desinformation, „Fake News“ nach Neusprech. Doch nachdem damit das Klimanarrativ serviciert wird, ist mit keinem Faktencheck durch die üblichen Verdächtigen zu rechnen.
Das, was die „schlauen Wissenschaftler“ auf 35 Seiten herausgefunden haben wollen, ist nicht nur faktisch unmöglich, es wäre eine unsagbare Katastrophe, denn die Biomasse der Erde müsste durch Zauberhand aufgehört haben, den Stoffwechsel zu betreiben, der sich vor 1,2 Milliarden Jahren entwickelt hat. Was nie erwähnt wird: Es gab während der Erdgeschichte viele Zeitalter, wo der Anteil von CO2 in der Atmosphäre um ein Vielfaches größer war. Dennoch ist die Erde nicht verkocht, historisch ist kein Zusammenhang zwischen der Menge von CO2 in der Atmosphäre und der Erdtemperatur feststellbar, es gab nie eine direkte Korrelation.
Die Methodik der „internationalen Forscher“ beruhte übrigens auf Modellrechnungen und Einschätzungen:
Wir nutzten dynamische globale Vegetationsmodelle, Satelliten-Brandemissionen, eine atmosphärische Inversion basierend auf OCO-2-Messungen und Emulatoren von ozeanbiogeochemischen und datengesteuerten Modellen, um im Jahr 2023 ein beschleunigtes Kohlenstoffbudget bereitzustellen.
Gegensteuern könne man übrigens nur mit dem glorreichen Green Deal der EU und dem damit verbundenen Renaturierungsgesetz. Vielleicht abschließend nochmals die wichtige Rechnung: etwas weniger als 0,04 Prozent der Atmosphäre bestehen aus CO2. Aktuelle „Modellrechnungen“ gehen davon aus, dass der jährliche menschliche Beitrag zum CO2-Gehalt der Atmosphäre zwischen 1 und 2 Prozent beträgt. Die Fläche der Europäischen Union beträgt etwa 3 Prozent der gesamten Landmasse der Erde. Auch ohne diese Rechnung zu Ende zu führen, können Sie bereits das Mikroskop suchen, um einen möglichen Effekt eines EU-Renaturierungsgesetzes auf den weltweiten CO2-Gehalt auf der Atmosphäre zu finden. Es sollte ein sehr leistungsstarkes Mikroskop sein.
Alles klar? Für „Qualitätsmedien“ wie den Focus scheint all das zu reichen, um die Öffentlichkeit zu verunsichern. Wohlgemerkt – solche Medien sind von der internationalen Werbewirtschaft nicht aus den „Brand safety“-Listen ausgeschlossen. Dort muss sich auch keiner Sorgen um die Finanzierung machen. Letztendlich zwingt man die Bevölkerung auf die eine oder andere Weise dazu, für ihre Desinformation selbst zu bezahlen.