Die „Kreativität“ unserer „klugen Volksvertreter“ scheint keine Grenzen zu kennen. So verschickte der Bürgermeister der Burgenländischen Landeshauptstadt Eisenstadt, Thomas Steiner (ÖVP) ein Schreiben, dass die Gemeinde einen Finanzbonus erhält, wenn sich 80 Prozent der Einwohner spritzen lassen. Praktischerweise könne man schon Kinder ab 5 Jahren in die Nadel treiben. Wer mitmacht, bekommt einen 10 Euro Gutschein für den Einkauf bei einem von 200 Unternehmen. Na, wenn das kein Grund für eine Gentherapie ist, was dann?
Ein Kommentar von Willi Huber
Manche Ortschefs wählten die Peitsche (siehe Fußach in Vorarlberg: Bürgermeister droht ungeimpften Mitarbeitern mit Anzeige), Thomas Steiner in Eisenstadt versucht es mit dem Zuckerbrot. Im Jänner 2022 verschickte er einen Brief an alle Bürger der Stadt. Darin empfiehlt er die Erst-, Auffrischungs- oder Boosterimpfung. Weil es ja eh egal ist, was man sich spritzt, möchte man meinen. Hauptsache, es wird gespritzt.
So erklärt Steiner, dass man nun auch Kinder ab fünf Jahren impfen könne. Dafür bräuchte man aber einen Termin, alle anderen könnten sich zwischen 16 und 19 Uhr ohne Anmeldung spritzen lassen. Dafür gibt es richtig fette Beute: Im Lauf des Frühjahres, so genau kann er es nicht sagen, gibt es einen 10-Euro-Gutschein von der Gemeinde. Natürlich nur, wenn die 80 Prozent Impfquote erreicht wird. Also vielleicht auch gar nicht. Aber wenn, dann kann man damit bei 200 Geschäften einkaufen.
Also, liebe Eisenstädter, was denken Sie? Sind Sie nun endlich motiviert für den großen Stich?
Die meisten Burgenländer lieben die Spritzen. Laut Land Burgenland wären landesweit bereits 80,6 Prozent mit mRNA Flüssigkeiten vollgepumpt, über 50 Prozent hätten sich sogar schon einen „Booster“ geholt. Auf die Zahlen der Infizierten und Hospitalisierten wirkt sich das freilich nicht aus. Aber was macht das schon, bei einem 10-Euro-Gutschein sollte man nicht zu viel über Sinn und Unsinn nachdenken.