Abschuss von Drohnen – eskaliert der Korea-Konflikt?

Symbolbild: freepik / nattanan726

Nordkorea hat Drohnen nach Südkorea geschickt, welches diese mit Kampfhubschraubern und -jets beschoss. Ein südkoreanisches Kampfflugzeug stürzte ab. Eine solche territoriale Verletzung gab es schon lange nicht mehr.

Mit Kampfhubschraubern und mehreren Kampfjets, die Warnschüsse abfeuerten und auch einige der nordkoreanischen Drohnen abschossen, reagierte das südkoreanische Militär auf die Verletzung des eigenen Luftraums durch den nördlichen Nachbarn. Die unbemannten Flugzeuge flogen dabei sogar bis in die Region der südkoreanischen Hauptstadt Seoul, was zur temporären Einstellung des zivilen Flugverkehrs in der Region führte. Auch stürzte ein leichtes Kampfflugzeug vom Typ KA-1 direkt nach dem Start ab, wobei sich die beiden Piloten per Schleudersitz retten konnten.

Interessant dabei ist die Tatsache, dass die Südkoreaner lediglich mit Hubschraubern und Kampfflugzeugen reagierten, und nicht die Luftabwehrsysteme aktivierten. Dabei haben sie neben eigenen Systemen auch THAAD-Systeme der Amerikaner im Land. Diese eignen sich auch zur Verteidigung gegen Drohnenangriffe und können auch schneller reagieren. Doch in Seoul setzt man auf Hubschrauber und Flugzeuge.

Allerdings zeigt die konservative Regierung unter Präsident Yoon Suk-yeol damit, dass sie nicht vor militärischen Maßnahmen zurückschreckt, wenn es um Provokationen des kommunistischen Nordens geht. Gleichzeitig ist zu erwarten, dass Pjöngjang den Abschuss der Drohnen für weitere rasch folgende Waffentests und eine schärfere Rhetorik nutzt. Vor allem jedoch könnten weitere militärische Zusammenstöße geschehen und eine Eskalationsspirale in Gang gesetzt werden.

Die nordkoreanische Führung hat die jüngsten gemeinsamen Militärübungen Südkoreas und der Vereinigten Staaten massivst kritisiert. Es ist anzunehmen, dass der Einsatz von Drohnen zur Verletzung des südkoreanischen Luftraums eine bewusste provokative Reaktion darauf war. Vor allem jedoch dürfte dies ein Test der eigenen Drohnen gewesen sein, wie tief sie in „Feindesland“ eindringen können, bevor sie vom Himmel geholt werden.

Wie geht es nun weiter?

Wenn Sie mit dafür sorgen möchten, dass unser unabhängiger Journalismus weiterhin eine Gegenstimme zu regierungstreuen und staatlich geförderten Medien bildet, unterstützen Sie uns bitte mit einer Spende!

Informationen abseits des Mainstreams werden online mehr denn je bekämpft. Um schnell und zensursicher informiert zu bleiben, folgen Sie uns auf Telegram oder abonnieren Sie unseren Newsletter! Wenn Sie mit dafür sorgen möchten, dass unser unabhängiger Journalismus weiterhin eine Gegenstimme zu regierungstreuen und staatlich geförderten Medien bildet, freuen wir uns außerdem sehr über Ihre Unterstützung.

Unterstützen Sie Report24 via Paypal: