Strom aus Windkraftwerken gilt als billig. Doch die Zahlen trügen. Viele andere Kosten werden nämlich nicht mit einkalkuliert. Wir sprechen dabei nicht nur von Zusatzkosten für auf Abruf bereitstehende konventionelle Kraftwerke, sondern auch von ökologischen Kosten – beispielsweise in Form von unzähligen geschredderten Vögeln und erheblichen Störungen für das maritime Leben. Von der Zubetonierung und Versiegelung großer Flächen ganz zu schweigen…
Weltweit werden immer mehr Landstriche und Küstenabschnitte mit Windkraftwerken zubetoniert. Abgesehen davon, dass die Zement- und Stahlherstellung nicht gerade umweltfreundlich ist und jedes dieser Windräder Unmengen davon verbraucht, gibt es noch andere Bedenken. Zum Beispiel hinsichtlich der Bedrohung von Vögeln und dem Rückgang ihrer Population, der Lärmbelastung für das marine Leben und des Einflusses auf das Pflanzenwachstum in den jeweiligen Regionen. Aufgrund der Subventionen, die von der Politik gewährt werden, gibt es zunehmend Kritik hinsichtlich der kumulativen Auswirkungen von Windprojekten auf die Umwelt.
Weltweit gibt es wachsenden Protest gegen Windkraftprojekte. In den USA haben Menschen zum Beispiel Widerstand gegen den Bau von Windturbinen im Eriesee geleistet, da sie Bedenken hinsichtlich der Umweltauswirkungen des Projekts haben. In New Jersey haben die Menschen eine Aussetzung der Entwicklung eines Offshore-Windparks gefordert, da dies zum Auftreten gestrandeter Delfine und Wale geführt habe. Auch die Klimaaktivistin Greta Thunberg hat in Norwegen gegen den Bau von zwei Windparks auf den Rentierweidegründen der Sami protestiert. Die Sami sind das einzige indigene Volk, das in der EU anerkannt ist, und sie befürchten, dass ihre Tradition der Rentierzucht durch die Windparks gefährdet wird.
Eine Studie aus dem Jahr 2013 kam beispielsweise zu dem Schluss, dass in den Vereinigten Staaten bei rund 50.000 Megawatt (MW) an installierten Windkraftanlagen jährlich 234.000 Vögel geschreddert werden. Das sind 4,68 Vögel pro MW. Die 30.000 MW an Mehrkapazität, die alleine in den USA bis 2030 geplant sind, würde damit weiteren 140.000 Vögeln jährlich das Leben kosten. Wir sprechen hier von bis zu 400.000 Vögeln, die alleine in den Vereinigten Staaten wegen dieser Windkraftwerke erschlagen und zerfetzt werden. Welche Auswirkungen hat dies auf die Ökosysteme? Vögel (und auch Fledermäuse) sind wichtig.
Windkraftanlagen beeinflussen Klima
Windprojekte verändern auch die Lebensräume, in denen sie sich befinden, und beeinflussen die Vegetation und andere landschaftliche Merkmale der Region. Der Bau von Windparks erfordert die Schaffung offener Flächen, was zu Veränderungen in Temperatur und Luftfeuchtigkeit führen kann. Höhere Nachttemperaturen können dazu führen, dass Pflanzen mehr CO2 freisetzen als üblich, was das Pflanzenwachstum beeinflussen kann. In landwirtschaftlichen Gebieten mit Windkraftanlagen könnte dies zu geringeren Erträgen führen. Eine Studie aus dem Jahr 2018 ergab, dass die Windenergie das Klima beeinflussen kann, indem sie die atmosphärische Grenzschicht verändert. „Wir stellen fest, dass die Erzeugung des heutigen US-Strombedarfs mit Windenergie die kontinentale US-Oberflächentemperatur um 0,24 Grad Celsius erwärmen würde“, heißt es darin. Ja, wir sprechen davon, dass im Kampf gegen die imaginäre globale Erwärmung durch Windkraftanlagen genau dies geschieht.
Und nicht nur das: Windenergie ist schlussendlich nicht günstiger als Kohle oder Gas. Man muss die Unzulänglichkeit der sogenannten Levelized Costs of Energy (LCOE) berücksichtigen. LCOE berücksichtigt nicht alle Kosten für eine kontinuierliche Stromerzeugung rund um die Uhr, was jedoch für ein zuverlässiges Stromnetz erforderlich ist. Wenn die Windbedingungen ungünstig sind oder die Windkraftanlagen nur bei geringen Windgeschwindigkeiten arbeiten, müssen Kohle- und Gaskraftwerke auf Abruf einspringen, was höhere allgemeine Betriebskosten verursacht. CERN-Professor Wade Allison hat dies alles in einer Studie ausführlich dargelegt (wie Report24 bereits berichtete).
Durchschnittliche Effizienz nur zwischen 35 und 45 Prozent
Hinzu kommt, dass die tatsächliche Leistung von Windkraftanlagen weit hinter den Berechnungen mit 100-prozentiger Effizienz zurückbleibt. Die durchschnittliche Effizienz von Windturbinen liegt nur zwischen 35 und 45 Prozent. Bei halbierter Windgeschwindigkeit verringert sich die verfügbare Leistung um das Achtfache, während sie sich bei Verdoppelung der Windgeschwindigkeit achtfach erhöht. Dies führt ab einer gewissen Windstärke dazu, dass die Turbinen zum Schutz abgeschaltet werden müssen. Sie funktionieren also nur in einem engen Bereich mit ausreichender Effizienz. Wie Wade es berechnete: Um angesichts dieser mangelhaften Effektivität durchschnittlich dieselbe Leistung zu erbringen wie das neu geplante Atomkraftwerk Hinkley Point C in England, müsste man ganze 5,5 Quadratkilometer an Landfläche mit Windkraftwerken zubetonieren.
Wie wir also sehen, ist Strom aus Windkraftanlagen nicht so billig, wie es gerne behauptet wird. Es gibt viel mehr Kosten zu berücksichtigen, die mit dieser Technologie der Stromerzeugung einhergehen und nicht einfach mit den Investitions- und Betriebskosten abgerechnet sind. Was sind Hunderttausende Vögel und Fledermäuse wert? Was sind all die getöteten Wale wert? Welche zusätzlichen Kosten fallen für konventionelle Kraftwerke an, die ständig an- und abgeschaltet werden müssen, weil die Windkraft einfach unzuverlässig ist?