Dank der Grünen versucht die deutsche Bundesregierung, die Quadratur des Kreises zu bewerkstelligen. Man kann nicht Kraftwerke schließen und gleichzeitig den Strombedarf mit einer wachsenden Elektrifizierung des Landes in die Höhe treiben. Ein mathematischer Fakt. Doch dieser wird konsequent ignoriert. Strom kommt ja aus der Steckdose…
Ein Kommentar von Heinz Steiner
Es gibt viele Möglichkeiten, wie eine Regierung ein Land wirtschaftlich ruinieren kann. Eine davon ist die mutwillige Zerströrung der Energieinfrastruktur. Für ein (immer noch) hochgradig industrialisiertes Land ist eine preislich konkurrenzfähige, zuverlässige und stabile Stromversorgung essenziell. In Deutschland jedoch ist dies zusehends nicht mehr der Fall. Die Preise steigen durch die Decke, während man die Atomkraftwerke aus politischen Gründen abschaltet und stattdessen die komplette Nation mit Windrädern und Solarpanelen zupflastert. Doch an wind- und sonnenarmen Tagen, wenn insgesamt nur vielleicht fünf oder zehn Prozent der Nennleistung erbracht werden können, wird es ohne entsprechende Überkapazitäten düster. Dies hat Report24 auch erst kürzlich in einem Artikel mit aussagekräftigen Zahlen dargelegt.
Um das Ganze kurz zusammenzufassen: Eine komplette Umstellung der Stromerzeugung in Deutschland auf „Erneuerbare“ (dabei vor allem auf Wind und Sonne) müsste beim aktuellen Stromverbrauch mindestens eine Verdreifachung der installierten Kraftwerksleistung bei Wind- und Solarkraftwerken mit sich bringen. Der Großteil davon würde dann unter „idealen“ Bedingungen (also viel Sonne und ausreichend Wind) wegen Überproduktion abgeschaltet bleiben müssen und einfach nur Geld kosten, aber keines verdienen.
Doch das ist den Grünen völlig egal. Stattdessen setzt man auf die weitere Elektrifizierung des Landes. Die Verbrennungsmotoren sollen verschwinden und stattdessen Elektrofahrzeuge die Straßen „bevölkern“. Unterschiedliche Berechnungen kommen auf einen zusätzlichen Strombedarf dafür von 90 bis 175 Terawattstunden (TWh) (also 90 bis 175 Milliarden Kilowattstunden) pro Jahr. Derzeit liefern die „Erneuerbaren“ (siehe unser Artikellink oben) knapp 300 TWh. Das heißt: Nur für die Elektrifizierung des Verkehrs müsste man zusätzlich (also zur ohnehin schon mindestens notwendigen Verdreifachung der Produktionskapazitäten) noch etwa weitere 50 Prozent der aktuellen Kapazität hinzufügen.
Also, hier eine vereinfachte Rechnung auf Basis der Zahlen von 2021: Rund 120 MW Kraftwerksleistung waren im Jahr 2021 bei Wind- und Solarkraftwerken installiert. Eine Verdreifachung würde schon eine Kapazität von 360 MW bedeuten. Eine Vollelektrifizierung des Verkehrs benötigt mindestens weitere 60 MW Kraftwerksleistung (also etwa die Hälfte dessen, was jetzt schon an Wind- und Solarkraftwerken installiert ist), womit man dann bei 420 MW liegen würde.
Und dann kommt noch die „Wärmewende“ der Bundesregierung hinzu, die bis zum Jahr 2030 sechs Millionen Wärmepumpen in Deutschland installiert sehen will. Wenn man hier von einem Stromverbrauch von etwa 6.000 kWh pro Jahr ausgeht, wird es „interessant“. Denn sechs Millionen Wärmepumpen mit durchschnittlich 6.000 kWh Stromverbrauch pro Jahr bedeuten 36 TWh zusätzlichen Bedarf. Da jedoch der Verbrauch im Winter höher ist, aber die Wind- und Solarkraftwerke dann deutlich weniger Strom produzieren, müssten wohl zusätzliche 100 bis 120 MW an Kraftwerksleistung nur dafür installiert werden. Das heißt: Wir sprechen von 520 bis 540 MW an installierter Kraftwerksleistung rein an „erneuerbaren Energien“, die notwendig wären. Es sei an dieser Stelle daran erinnert, dass im Jahr 2021 gerade einmal rund 133,3 MW „Erneuerbare“ (davon 119,7 MW Wind- und Solarkraftwerke) waren. Wir sprechen also davon, die Produktionskapazitäten für Strom durch Wind und Sonne etwa zu verfünffachen! Und das nur durch die Ersetzung der konventionellen Kraftwerke, die Elektrifizierung des Verkehrs und den massenhaften Einbau von Wärmepumpen. Und da sind andere Utopien noch gar nicht mit einkalkuliert.
Die Grünen schaffen damit eine künstliche Energiekrise, die mit deutlich höheren Strompreisen (zusätzliche Kraftwerke mit stark schwankenden Produktionsmengen, die an guten Tagen größtenteils abgeschaltet bleiben) und einer großen Versorgungsunsicherheit einhergeht. Dies wird die Industrie endgültig aus Deutschland treiben und mit Strom als Luxusgut unzählige Menschen in die Armut abrutschen lassen. Als Zyniker könnte man sagen, dass die Abwanderung der Industrie und die Unleistbarkeit der individuellen Mobilität für die breite Masse auch zu einer Reduktion des Stromverbrauchs führen wird. Doch ist dies die Zukunft, die sich die Menschen wünschen?
Übrigens: Annalena Baerbock sprach inzwischen von Solala-Energie. Gemeint war Solar-Energie, aber woher soll sie das auch wissen?