Die Politik zeigt an einer Aufarbeitung des Corona-Unrechts kein Interesse, doch das Volk hat die überschießenden Maßnahmen, die Diskriminierung und die Spaltung weder verziehen noch vergessen. Eine Leserin schildert im folgenden Brief, wie sie selbst die Corona-Zeit erlebte und was ihrer Ansicht nach für einen friedlichen und ehrlichen Neubeginn dringend notwendig ist. Ihr Fazit: Wir sollten, nachdem die Politik uns auseinandergetrieben hat, zu einem menschlichen und wertschätzenderen Umgang miteinander zurückfinden!
Ein Leserbrief von Liane Schiffer (Hervorhebungen und Zwischentitel durch Redaktion):
In den letzten zwei Jahren hatte ich mehrere operative Eingriffe im LKH. Zwei der Termine wurden aufgrund von Personalmangel verschoben!
Während einem meiner Aufenthalte berichtete mir eine betagte Zimmernachbarin, dass bei ihr ein und dieselbe Operation erst beim dritten „Anlauftermin“ durchgeführt wurde. Sie war alleinstehend und musste ihre Anreise, die Betreuung ihrer Haustiere und des Hauses mehrmals organisieren. Ein drittes Mal, so ihre Worte, hätte sie sich nicht nochmals unverrichteter Dinge nach Hause schicken lassen!
Als Patientin habe ich während der „Coronazeit“ einige tiefe Einblicke in diverse Abläufe und Vorgänge bekommen, die wahrlich erschreckend sind und sehr nachdenklich stimmen.
Drangsalieren von Mitarbeitern statt Wertschätzung
Dass in der Personalsituation (Medizin-, Sozial-, Betreuungs-, Bildungsbereich…) schon viele, viele Jahre der Wurm drinnen ist, das können zahlreiche Involvierte durchaus bestätigen! So auch mein Mann und ich (32 Jahre in der Pflege bzw. 30 Jahre in der Arbeit mit Kindern tätig). Bereits vor ca. 10 Jahren kontaktierte ich die zuständige Landesstelle in Vorarlberg und konfrontierte sie mit dem Problem des fehlenden bzw. überlasteten Personals! „Man werde es im Auge behalten“, so die damalige Antwort! Was nützen neue moderne, tolle Räumlichkeiten, wenn es kein Personal gibt, das betreut, pflegt…?
Der unwürdige Umgang mit den MitarbeiterInnen hat in den letzten zweieinhalb Jahren explizit seinen Teil dazu beigetragen! An dieser Stelle möchte ich meinen besonders großen Dank an die im Gesundheitswesen Beschäftigten aussprechen, die trotz der fordernden, befremdlichen Zeit und den damit auferlegten Maßnahmen, die „Stellung gehalten haben“!
Die politisch weitaus überzogenen Maßnahmen, das Drangsalieren von MitarbeiterInnen ging vielen Menschen extrem an die Substanz! Niemandem zu verübeln, wenn neue Wege gesucht und auch gegangen worden sind!
Als keineswegs wertschätzend erachte ich, dass eine Horrorsumme für Tests, Masken, Spritzeninhalte und besonders auch für die Entsorgung des ganzen „Coronamülls“ ausgegeben wurde bzw. immer noch wird und für das unermüdliche Personal nur gerade einmal ein „Almosenbonus“ übrig war. Unerträglich am Ziel der „MitarbeiterInnen-Erhaltungsstrategie“ vorbeigeschossen!
Absurde Maßnahmen, irre Impfanreize
Weitere „skurrile Vorgänge“, politisch angeordnet, konnte mir bis jetzt leider noch niemand erklären:
Nach meiner Hallux-Operation (Herbst 2021) wurde mir trotz Test und Maske der Zutritt ins Schuhgeschäft verweigert. Von den Schmerzen abgesehen, war mein Fuß einige Monate stark geschwollen und passte lediglich in einen meiner Halbschuhe. Ich durfte trotz schlechten Wetterbedingungen und Schnee keine Winterstiefel kaufen! Wenn Maske und Test einem Schuhkauf nicht genüge tun, wie effektiv waren sie dann tatsächlich?
Anscheinend konnten Maske und Test jedoch im neben dem Schuhgeschäft gelegenen Lebensmittelmarkt (auch andere Produkte) ihren „dienlichen Zweck“ erfüllen!? Denn da wurde mir der Zutritt nicht verwehrt, dort war es anscheinend weniger gefährlich! Ich kam mir vor wie von einem anderen Stern, fremd in der eigenen Heimat, meiner Freiheitsrechte beraubt, diskriminiert, ausgegrenzt, angeprangert…!
Noch sehr vieles, völlig Unnachvollziehbares, Kurioses und Irres könnte aufgelistet werden: Impflotterie mit Hauptgewinn Haus (ORF 22.11.2021), ein Stich gratis (Bordellgutschein Funpalast Wien Oktober 2021), eine Schachtel Zigaretten gratis (Kaplan Bonetti September 2021), diverse Anreize wie Bratwurst, Eis, Hüpfburg für Kinder… (VN 02.08.2021), Impfburg „Hofburg“ (Van der Bellen 26.10.2021)…
Aufarbeitung für uns selbst und unsere Nachkommen
Politische Vorgänge, die nicht nur absurd waren, sondern äußerst bedrohlich wirkten! Die Aushebelung der Grundrechte, das Einsperren und die Spaltung des Volkes, die Ausgrenzung etlicher BürgerInnen, bezeichnet als „SchwurblerInnen“, FaschistInnen u.s.w. war jedenfalls nicht gerade die feine Art, mit dem Volk umzugehen! Menschen so zu behandeln, so zu benennen, so zu denunzieren, das schüttet weder ein kleines Erdloch, geschweige denn Gräben zu! Es erzeugt lediglich Wut!
Die letzten Jahre waren sehr finster, beängstigend und machten zum Teil ohnmächtig, aber sie waren auch lehrreich! So Manches hat sich neu aufgetan und neu formiert!
Für einen friedlichen, ehrlichen, vertrauensvollen Neubeginn bedarf es unbedingt eines „runden Tisches“, im Sinne von wohlwollender Aufarbeitung statt weiterer „Anschaffung und Machenschaft“! Auf den Tisch und nicht darunter! Mit BürgerInnen aller Altersklassen, ExpertInnen, PolitikerInnen, WissenschaftlerInnen, ÄrztInnen, EthikerInnen, aber ja nicht nur mit jenen von „der einen Seite“! Sehr wichtig, wenn nicht sogar das Wichtigste: Mit neutralen Medien! Redlich, ehrlich, interessiert, dem Volke dienend!
Wir sollten die Aufarbeitung für uns selbst, ganz besonders jedoch für unsere Nachkommen in Angriff nehmen und es „wagen“, einander wieder menschlicher und wertschätzender zu begegnen!
Die Hoffnung stirbt zuletzt!
Liane Schiffer