Es ist bekannt, dass Soja hormonähnliche Verbindungen enthält, die sich auf das menschliche Sexualleben auswirken. Nun zeigt eine Studie, dass ein hoher Sojakonsum auch mit einer Reduktion der Spermienzahl einhergeht. Frauen können ebenso negative Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit erleben.
Gerade Vegetarier und Veganer setzen bei ihrer Ernährung stärker auf Soja als Ersatz für Fleisch und Milchprodukte. Doch dies könnte sich auch negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken. Denn eine Studie hat einen Zusammenhang zwischen übermäßigem Sojakonsum und niedriger Spermienzahl bei Männern hergestellt. Soja ist ein starkes Phytoöstrogen, das auch in die Ernährung des Durchschnittseuropäers Einzug gehalten hat. Da Soja eine billige, vielseitig verwendbare, proteinreiche Alternative zu Fleisch ist, hat dies dazu geführt, dass Soja in den meisten verarbeiteten Lebensmitteln enthalten ist.
Einer Harvard-Studie zufolge kann der Verzehr einer halben Portion Sojaprotein pro Tag die Spermienzahl bei Männern verringern, wobei die drastischsten Auswirkungen bei fettleibigen Männern auftreten, und möglicherweise eine Rolle bei der männlichen Fruchtbarkeit spielen. „Das Interesse an Östrogen und insbesondere an Isoflavonen und einem möglichen Zusammenhang mit der Fruchtbarkeit und anderen Fortpflanzungsstörungen ist groß“, so der leitende Forscher Dr. Jorge Chavarro, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung für Ernährung an der Harvard School of Public Health zum US-Sender „ABC News„.
Die östrogene Wirkung von Soja ist im Tierreich gut dokumentiert. Männliche Affen wurden beispielsweise sexuell inaktiv und zu aggressiven, aber unterwürfigen Einzelgängern, wenn sie eine sojabasierte Ernährung erhielten. Bei Mäusen, die mit Sojaöl gefüttert wurden, wurden genetische und neurologische Störungen festgestellt, die Anlass zur Sorge geben. Insofern sollte man diesbezüglich auf der Hut sein.
Doch nicht nur Männer sind von den negativen Auswirkungen eines zu hohen Sojakonsums betroffen. Laut einem Bericht kann der Konsum von mehr als 60 Gramm Sojaprotein pro Tag über einen Zeitraum von mehr als einem Monat auch die weibliche Fruchtbarkeit massivst beeinträchtigen. Wobei Sojasoße im Gegensatz zu Tofu, Sojamilch, Tempeh oder Sojabohnen kein großes Problem darstellt, da diese kaum Isoflavone enthält.
Angesichts dieser Studienergebnisse erscheint es durchaus als ratsam, den eigenen Sojakonsum einzuschränken. Insbesondere dann, wenn man noch Kinder haben möchte oder bereits an erektiler Dysfunktion leidet. Aber auch sonst scheint Soja nicht unbedingt die beste Wahl zu sein, wenn man Fleisch oder Milch mit pflanzlichen Alternativen ersetzen möchte.