Schlappe für die WHO: Eine aktuelle Studie untersuchte die Prävalenz von „Post Covid“ unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Als Grundlage diente die Falldefinition der Weltgesundheitsorganisation. Das erschreckende Ergebnis: Rund die Hälfte der 12- bis 25-Jährigen litt beim Follow-up nach sechs Monaten unter Long Covid. Allerdings auch dann, wenn sie gar nicht infiziert waren. Das deutliche Fazit der norwegischen Wissenschaftler: Die Definition der WHO ist mehr als fragwürdig – die geschilderten „Post Covid“-Symptome stehen nicht in Zusammenhang mit SARS-CoV-2-Infektionen.
Das Narrativ von langfristigen Beeinträchtigungen durch selbst leichteste Corona-Infektionen wird von Politik und Medien weiter kolportiert. Norwegische Wissenschaftler wollten die Häufigkeit von „Post Covid“-Symptomen bei 12- bis 25-Jährigen mit positivem SARS-CoV-2-PCR-Test analysieren und untersuchten die Versuchspersonen sechs Monate nach ihrem positiven Test. Das Ergebnis: 48,5 Prozent von ihnen litten unter Symptomen, die der WHO-Definition der Erkrankung entsprechen.
Allerdings haben die Wissenschaftler auch eine Kontrollgruppe untersucht, die nie infiziert war. Auch hier hatten per Definition 47,1 Prozent der Studienteilnehmer „Long Covid“ – nur eben ohne Covid. Bei den Untersuchungen zeigte sich, dass es psychosoziale Faktoren sind, die mit dem Auftreten von Symptomen assoziiert sind. Einerseits sind die wenig spezifischen Beschwerden der Betroffenen in der Bevölkerung ohnehin weit verbreitet, andererseits waren die Corona-Maßnahmen gerade für junge Menschen mit großem Stress und Einschränkungen verbunden – mit entsprechenden Auswirkungen auf die Gesundheit. So erhöhten besonders Einsamkeit und Bewegungsmangel das Risiko für das Auftreten von Symptomen. Die Autoren schlussfolgern:
Die anhaltenden Symptome und Behinderungen, die [Post Covid] charakterisieren, sind mit anderen Faktoren als der SARS-CoV-2-Infektion verbunden, einschließlich psychosozialer Faktoren. Dieser Befund wirft Fragen über den Nutzen der Falldefinition der Weltgesundheitsorganisation auf und hat Auswirkungen auf die Planung von Gesundheitsdiensten sowie auf die weitere Forschung zu PCC.
Quelle
Damit werden frühere Studienergebnisse bestätigt. Die Wissenschaftler merken abschließend an, dass Betroffenen vor allem mit nicht-pharmazeutischen Maßnahmen geholfen werden könne. Mit derlei Behandlungen ist allerdings gemeinhin weniger Geld zu verdienen…