Der kommandierende General des US Africa Command (AFRICOM) gab zu, dass das Pentagon in Afrika Putschisten trainiert. Unliebsame Regimes sollen durch Marionettenregimes ersetzt werden, um die US-Dominanz zu sichern. Dies stößt auf Kritik.
Die US-Führung brüstet sich gerne damit, der Welt „Freiheit und Demokratie“ bringen zu wollen. Doch die militärischen Einsätze und von Washington direkt und indirekt unterstützten Regime-Changes in vielen Ländern zeigen, dass eher mehr Instabilität verursacht wird und auch diktatorische Regimes an die Macht gebracht werden. Nicht zu vergessen, dass es gerade die Amerikaner sind, die sich ständig über angebliche ausländische Einmischungen in die Wahlen beschweren, während sie selbst „Weltmeister“ darin sind, sich in die Politik anderer Länder einzumischen.
Dies wird auch durch die jüngsten Aussagen von General Michael Langley deutlich, der das US Africa Command (AFRICOM) leitet. Dieser wurde von einem republikanischen Kongressabgeordneten öffentlich kritisiert, weil afrikanische Soldaten, die von US-Truppen ausgebildet wurden, an Umstürzen auf dem „Schwarzen Kontinent“ beteiligt waren. Langley erwiderte ihm, dass nur eine „sehr kleine Anzahl“ von Afrikanern, die eine US-Ausbildung erhalten, später an Putschen gegen zivile Regierungen beteiligt gewesen seien, und sagte, die Programme konzentrierten sich auf ominöse „Grundwerte“.
Langley antwortete auf Gaetz‘ Frage, ob die USA gemeinsame „Grundwerte“ mit dem guineischen Putschisten Oberst Mamady Doumbouy teilen, dass sie es auf jeden Fall tun, da es Teil ihres Lehrplans ist. Doumbouy und seine Truppen haben 2021 einen Putsch durchgeführt, während US Green Berets im Land waren, um sie auszubilden. Doumbouy führt Guinea derzeit an. Gaetz erwähnte auch den Staatsstreich in Burkina Faso im Januar 2022, der von Oberstleutnant Paul-Henri Sandaogo Damib angeführt wurde. Dieser hatte lange Zeit an US-Trainingsübungen teilgenommen. Später im Jahr, im September 2022, wurde Damib durch einen weiteren Putsch unter der Führung von Hauptmann Ibrahim Traore abgesetzt.
Langley unterstrich, dass die Ausbildung von AFRICOM auch auf die „Kernwerte“ wie den „Respekt für die zivile Regierungsführung“ ausgerichtet sei. Das Kommando werde sich hartnäckig dafür einsetzen, dass demokratische Normen, Werte und unpolitische Haltungen gefördert werden. Gaetz zweifelte jedoch daran, dass diese Werte tatsächlich gelebt werden. „Sie haben gerade gesagt, dass wir mit Oberst Doumbouy gemeinsame Grundwerte teilen. Das war Ihre Antwort auf meine Frage. Doch sein Grundwert scheint ein Putsch zu sein. Ich denke nicht, dass es dabei bleiben sollte. Wir sollten zumindest wissen, in wie vielen Ländern wir Putschisten ausbilden“, erklärte Gaetz.
Offensichtlich scheint es in der US-Poltik immer noch Kräfte zu geben, die solche Entwicklungen ablehnen und keine neuen Diktaturen schaffen wollen. Das ewige Mantra von „Wir sind die Guten“ lässt sich so nämlich nicht mehr aufrecht erhalten.