Einsturzgefahr: Windräder in Brandenburg müssen gesprengt werden

Stilisiertes Symbolbild (c) Report24

Es läuft auffallend schlecht für die deutsche Energiewende. Schon im Herbst 2021 sorgte der Einsturz eines Windrades vom Hersteller Nordex für Schlagzeilen: In einem Wald bei Haltern in Nordrhein-Westfalen krachte ein knapp 240 Meter hohes Windrad in sich zusammen. Das Vertrauen in die Anlagen scheint sich nicht erholt zu haben, denn Nordex hat nun mit der Sprengung von mehreren Windrädern im brandenburgischen Jacobsdorf begonnen. Als Ursache werden Materialmängel angegeben – ein Turm wies bereits starke Schäden auf.

Dem Unternehmen zufolge haben die Betontürme der fraglichen Windräder solche Mängel, dass sie gesprengt werden müssen. In der Folge sollen dann an derselben Stelle neue Anlagen errichtet werden.

Das erste Windrad in Jacobsdorf wurde bereits abgerissen. Die Beschädigungen am Turm waren Medienberichten zufolge so stark, dass man vom üblichen Protokoll abwich: Anstatt zunächst die einzelnen Komponenten – Rotorblätter, Nabe, Maschinenhaus und den oberen Teil des Turms – zu demontieren, sprengte man das ganze Windrad.

Der Schutt wird in einer Grube (Fallbett) aufgefangen und soll anschließend restlos geborgen werden. Die Entsorgung der gigantischen Trümmerteile ist allerdings enorm aufwendig – und alles andere als CO2-neutral: Während die Rotorblätter in anderen Ländern häufig vergraben werden, werden sie in Deutschland geschreddert und entweder als Brennstoff-Substitut in der Zementindustrie verheizt oder in Müllverbrennungsanlagen verbrannt. 

Auch die Errichtung neuer Windkraftanlagen wird alles andere als „klimaschonend“. Vergangenes Jahr musste Nordex immerhin die letzte Rotorblatt-Anlage in Deutschland schließen: Als Ursache wurde das „schwierige Markt- und Wettbewerbsumfeld“ im Land angegeben. Stattdessen müssen neue Rotorblätter fortan ganz „grün“ aus Indien nach Europa geschifft werden.

Durch die Verlagerung der letzten Rotorblatt-Produktion wird der Bau der Anlagen zukünftig noch komplizierter und teurer. Denn die benötigten Teile müssen erst einmal per Schiff nach Europa gebracht werden, was angesichts der Lage in der globalen Logistik keine triviale Aufgabe ist. Die Wertschöpfung mit Unternehmen, die Systeme für die Energiewende produzieren, und die damit verbundenen Arbeitsplätze sind so ebenfalls verloren.

WinFuture

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