Der Zusammenbruch der Silicon Valley Bank hat ernsthafte Konsequenzen für die US-Bankenlandschaft. Anleger ziehen ihr Geld von den Kleinbanken ab und bringen es zu den Großbanken. Das wird problematisch. Eine Welle von Bankenzusammenbrüchen droht über die Vereinigten Staaten hereinzubrechen.
Die Amerikaner haben offensichtlich ihre Lehren aus der Finanzkrise 2008/2009 gezogen. In Krisenzeiten, in denen die Banken in Schieflage geraten, ist es besser, sein Geld bei jenen Kreditinstituten zu halten, die „to big to fail“ sind. Dort kann man davon ausgehen, dass diese im Ernstfall (wieder einmal) gerettet werden.
Kein Wunder also, dass laut einem Bericht der „Financial Times“ der Bank-Run in den Vereinigten Staaten anhält und von immer mehr kleineren Banken die Einlagen abgezogen werden. Die großen Banken profitieren davon, indem sie zig Milliarden Dollar an Kapitalzuflüssen erhalten. Nun ist davon auszugehen, dass wir eine Welle von Bankeninsolvenzen in den USA sehen werden.
Laut dem FT-Bericht werden „große US-Banken mit Anfragen von Kunden überschwemmt, die versuchen, Gelder von kleineren Kreditgebern zu transferieren, da der Zusammenbruch der Silicon Valley Bank zu dem führt, was Führungskräfte als die größte Bewegung von Einlagen in mehr als einem Jahrzehnt bezeichnen.“ Weiter heißt es: „JPMorgan Chase, Citigroup und andere große Finanzinstitute versuchen, Kunden entgegenzukommen, die ihre Einlagen schnell transferieren wollen, und ergreifen zusätzliche Maßnahmen, um den normalen Anmelde- oder „Onboarding“-Prozess zu beschleunigen, so mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen.“
Es ist davon auszugehen, dass der Zusammenbruch der vielen kleineren Banken in den Vereinigten Staaten auch zu weiteren wirtschaftlichen Verwerfungen führen wird, da neben den Privathaushalten auch viele kleine und mittelständische Unternehmen ihre Konten dort halten. Unter Umständen könnten ganze Regionen, vor allem in den ländlicheren Gebieten, darunter leiden.