Das bisherige Programm zur finanziellen Unterstützung rückkehrwilliger Migranten in Schweden war ein Flop. Nun will die neue Mitte-Rechts-Regierung die Anreize verbessern. Das dänische Programm ist dabei ein Vorbild. Doch werden die Zuwanderer das schwedische Schlaraffenland verlassen?
Eigentlich ist es angesichts der anhaltend hohen Zuwanderung auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein, doch die schwedische Regierung will rückkehrwilligen Migranten im Land die Ausreise schmackhafter machen. Denn das bisherige Programm, welches bis zu 40.000 Schwedische Kronen (rund 3.500 Euro) an Unterstützung vorsah, war ein Flop. Insgesamt hatten in den letzten zehn Jahren nur 46 Zuwanderer sich darüber informiert und davon nur acht Personen das Angebot auch in Anspruch genommen.
Nun erhöht die neue Mitte-Rechts-Regierung die finanziellen Anreize. „Wir zielen auf die große Zahl von Gruppen ab, die in den letzten Jahrzehnten gekommen sind und sich nicht integriert haben“, sagte die Migrationsministerin der Moderaten Partei, Maria Malmer Stenergard, der schwedischen Zeitung Dagens Nyheter. So sollen zumindest die Integrationsunwilligen das Land verlassen.
Der Plan der Regierung stößt bei der linken Opposition erwartungsgemäß auf Widerstand. Die Sozialisten werfen der von den rechtskonservativen Schwedendemokraten unterstützten Minderheitsregierung vor, sich dem Druck der Partei zu beugen. Bei den Schwedendemokraten selbst hingegen zeigt man sich über die Initiative erfreut.
In den letzten Jahren kamen (bis auf die migrationsbremsenden Corona-Jahre 2020 und 2021) stets zwischen 100.000 und 163.000 Migranten in Schweden an. Ein Grund für die im Vergleich mit der Bevölkerung hohen Anzahl, ist das äußerst liberale Asylsystem des Landes. Das heißt aber auch, dass selbst wenn jährlich 1.000 Zuwandererfamilien das Angebot in Anspruch nehmen würden, gäbe es immer noch eine starke Nettozuwanderung in das skandinavische Land.
Nicht zu vergessen, dass die Migranten ja auch schon enorme finanzielle Zuwendungen seitens der öffentlichen Kassen des Landes erhalten. Warum also sollten die Migranten eine solche Einmalzahlung überhaupt attraktiv finden? Immerhin leben sie ja schon (relativ betrachtet) im Schlaraffenland.