Am 2. März lud Servus.TV verschiedene Persönlichkeiten zum Thema „Meinungsterror“ zum Talk in den Hangar 7. Der Psychiater, Wissenschaftler und Autor DDr. Raphael Bonelli, der Arvay gut kannte und in häufigem Kontakt stand, berichtete über seine Erkenntnisse zu den Hintergründen der Verzweiflungstat. Das Bild verdichtet sich, Arvay wurde jahrelang von selbstgerechten Internet-Heckenschützen und tendenziösen Journalisten fertiggemacht – ohne über das Rüstzeug zu verfügen, sich dagegen abzugrenzen. Sich zu wehren wurde dem sanften Biologen vom genannten Personenkreis nie erlaubt.
Bonelli berichtete darüber, vor allem von September 2020 bis Ende 2021 mit Arvay in engem Kontakt gestanden zu sein. Dabei wäre ein ständiger Verfall feststellbar gewesen und auch gut durch Chatnachrichten in Whatsapp dokumentiert. Arvay war ein klassischer Linker, der von Menschen gehetzt wurde, die seine Meinung nicht akzeptierten. Er wurde stets auf eine Art diskreditiert, die nichts mit seinen wissenschaftlichen Argumenten zu tun hatte. Das schmerzte dahingehend wohl besonders, weil Arvay nicht nur nachträglich betrachtet argumentativ durchgehend im Recht war. Wahrscheinlich häufiger, als viele andere Menschen, so Bonelli. Arvay wäre nicht von einem Einzeltäter getötet worden. Vielmehr wurden viele einzelne Steine auf ihn geworfen.
Gegen den Hass gäbe es Methoden, um sich abzugrenzen – über die Arvay leider nicht verfügt hat. Anstelle unqualifizierte Beschimpfungen einfach zu ignorieren, hat er immer hingesehen und beispielsweise jeden einzelnen Hasskommentar im Standard-Forum gelesen und sehr zu Herzen genommen. Als Mittel, um mit Hass und Selbstgefälligkeit umzugehen, empfahl Bonelli letztendlich auch den Humor. Man muss über vermeintliche Kränkungen auch einmal lachen können und sich selbst relativieren. Das Problem beginnt dort, wo jemand glaubt die alleinige Weisheit gepachtet zu haben, sich selbst nicht hinterfragt und andere Meinungen nicht mehr zulässt. Vor allem die Hetzer würden über gar keinen Humor verfügen.
Spannend war der Auftritt der ehemaligen Grünen-Chefin Eva Glawischnig, die glücklicherweise präzise von Birgit Kelle demontiert wurde. Glawischnig verharmloste die Diskriminierung von Impfgegnern und präsentierte die stellenweise in Hysterie abdriftende Selbstgefälligkeit, die ihre Politik ausgemacht hat. Glawischnig hat in Österreich einen politischen Trend begründet, der bis heute speziell von den Grünen bis aufs Letzte ausgereizt wird: Aus der Position des überbezahlten Politikers werden einfache Bürger durch Klagen um ihre Existenz gebracht, weil man ihre Meinungsäußerungen nicht ertragen kann. Entsprechende Gesetze, die man dazu missbrauchen kann, nehmen häufig ihren Ursprung in der grünen Partei.
Mühsame Moderation
Moderator Michael Fleischhacker bewies einmal mehr, wie nahe er dem Mainstream des Systems steht. So wies er Bonelli zurecht, dass der Suizidfall der oberösterreichischen Ärztin Lisa Maria Kellermayr ja ganz anders gelagert gewesen wäre, sie hätte Morddrohungen erhalten und sich in ihrem Abschiedsbrief eindeutig geäußert. Dass es auch im Fall Kellermayr viele weitere Hintergründe, begonnen mit psychischer Auffälligkeit seit ihrer Schulzeit über ihre aktive Hetze gegen Andersdenkende bis hin zu schwerer Verschuldung gab, könnte man als Journalist aber durchaus recherchieren, wenn man denn ein Interesse an objektiver Beleuchtung hätte. Ebenso griff er nicht korrigierend ein, als Heinz Sichrovsky äußerte, dass bei Corona-Demos „Menschen mit Judensternen randalierend durch die Gegend zogen“. Servus.TV hin oder her, bei manchen dort tätigen Zeitgenossen merkt man überdeutlich, dass sie ihre Nabelschnur zum System nicht kappen wollen, um im Fall des Falles auch anderswo gut versorgt unterzukommen.
Link zur Sendung: https://www.servustv.com/aktuelles/v/aa2aenmnux45rz1yj902/