Die Biden-Administration hat einem Gefangenenaustausch zugestimmt, der insbesondere im konservativen Amerika und bei Ex-Präsident Trump für Unmut sorgt. Der russische Waffenhändler Viktor Bout wurde für die lesbische Basketballspielerin Brittney Griner eingetauscht.
Viktor Bout hat den Spitznamen „Händler des Todes“. Er ist ehemaliger Offizier der Sowjetarmee und wohl auch langjähriger Geheimdienst-Mitarbeiter. Vieles über sein Leben ist mehr Spekulation als Wissen, was mit dieser Art von Leben zusammenpasst. Auch erklärt dies, wie Bout nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion an deren Militärausrüstung kam – und als „Sanktionenbrecher“ Waffen an diverse afrikanische Länder liefern konnte. Später lieferte er Waffen an einen Spitzel der US-Drogenbehörde DEA, der sich als Vertreter der linksgerichteten kolumbianischen Rebellengruppe FARC ausgab. Dies führte zu Terrorismusanklagen in den USA und dem Vorwurf, Material zu liefern, welches dazu gedacht gewesen sei, US-Bürger und und US-Vertreter zu töten. Daraufhin wurde er 2008 in Thailand wegen eines Interpol-Haftbefehls festgenommen und 2010 dann an die Vereinigten Staaten ausgeliefert, wo er eine Haftstrafe von 25 Jahren absitzen sollte.
Bereits unter der Präsidentschaft Donald Trumps gab es Angebote aus Moskau, den Waffenhändler für mehrere US-Bürger in russischer Gefangenschaft auszutauschen. Darunter auch den Angehörigen der US-Marines, Paul Whelan, der laut Washington zu Unrecht inhaftiert sei. Doch Trump wollte Bout nicht gehen lassen und lehnte ab. Anders die Biden-Administration. Diese entschied sich, die lesbische Basketballspielerin Brittney Griner gegen den Waffenhändler einzutauschen, obwohl das US-Justizministerium große Vorbehalte äußerte. Und auch Ex-Präsident Trump kritisierte diesen Deal.
Trump schrieb auf seinem „Truth Social„-Account, dass er Bout nicht „für hundert Leute“ eingetauscht hätte. „Ich habe ein Geschäft mit Russland abgelehnt, bei dem der sogenannte Händler des Todes gegen Paul Whelan ausgetauscht werden sollte. Ich hätte den Deal nicht für hundert Menschen im Austausch gegen jemanden gemacht, der mit seinen Waffengeschäften unzählige Menschen getötet hat. Ich hätte Paul jedoch herausgeholt, so wie ich es mit einer Rekordzahl anderer Geiseln getan habe“, so Trump.
Es scheint jedenfalls so, als ob Bout in den oberen russischen Kreisen noch viele Freunde hat. Beim Gefangenenaustausch, der auf dem Flughafen von Abu Dhabi gemacht wurde, gab es noch ein Händeschütteln mit den russischen Vertretern, bevor der Gang zum Flugzeug angetreten wurde. Es ist also anzunehmen, dass der „Händler des Todes“ bald wieder seine Geschäfte aufnehmen wird, während Griner nun in den Vereinigten Staaten wieder Basketball spielen und ihr Marihuana zu sich nehmen kann. Denn wegen des Besitzes von Cannabis wurde sie auch verhaftet, zumal dieses Kraut (selbst für medizinische Zwecke) in Russland illegal ist.