Die „Null Covid“-Politik mit all den strikten Maßnahmen und permanenten Lockdowns sorgt in China für immer mehr Unmut. Quer durch das Land kommt es zunehmend zu Protesten gegen die kommunistische Führung. Es braut sich etwas zusammen.
Offensichtlich haben Präsident Xi Jinping und die kommunistische Führung der Volksrepublik China mit ihrer seit fast drei Jahren anhaltenden „Null Covid“-Politik den Bogen zusehends überspannt. Während die Chinesen im Fernsehen sehen, wie die Massen ohne Masken in Katar die Fußball-Weltmeisterschaft feiern, leben sie selbst noch mit massiven Restriktionen. Und das, obwohl faktisch alle Chinesen von jung bis alt durchgeimpft sind und das Sozialkreditsystem für solche „Unruhestifter“ kein Pardon kennt. Doch selbst in der Hauptstadt Peking gehen die Menschen auf die Straße:
In „iPhone City“, Zhengzhou, beispielsweise haben kürzlich die protestierenden Arbeiter sogar die anrückende Polizei vertrieben. Ein Schauspiel, das man in dem repressiven Überwachungsstaat eigentlich nur sehr sehr selten zu sehen bekommt. Allerdings scheint es den Menschen mittlerweile zusehends egal zu sein, da sich ihre Nachbarschaften und Städte ohnehin schon zu großen Gefängnissen entwickelten.
In der Hauptstadt der autonomen Region Xinjiang, Ürümqi, haben sich in den letzten Tagen auch immer wieder Tausende Menschen eingefunden, um gegen die staatlichen Repressionen zu protestieren. Die dort lebenden mohammedanischen Uiguren sind ohnehin schon im Visier der kommunistischen Machthaber, doch die anhaltenden Lockdowns verschärfen die Lage weiter.
Im wirtschaftlichen Herzen Chinas, der Millionenmetropole Shanghai, sieht es nicht besser aus. Die demonstrierenden Menschen rufen „Weg mit der Kommunistischen Partei Chinas!“ und „Tritt zurück, Xi!“.
Hier sehen Sie weitere Bilder, wie die Menschen in Shanghai gegen die repressiven Corona-Maßnahmen protestieren. Die Einwohner der Stadt sehen sich bereits seit Monaten mit immer wiederkehrenden Lockdowns konfrontiert.
Doch wenn die Polizei eingreift, dann bekommt sie den Unmut der Menschen zu spüren. Die Polizei ruft „Zieht euch zurück!“, während die Masse sich gegen sie stellt und „Lasst sie frei!“ ruft.
Die Menschen greifen teilweise auch zu kreativen Schritten, um zu protestieren. So hielt beispielsweise ein Mann vor einem Geschäft in Shanghai ein Schild mit der Aufschrift „Ihr wisst, was ich sagen möchte!“ hoch.
Es stellt sich die Frage, ob diese ganzen vereinzelten Aktionen der unterdrückten Massen zu einem landesweiten Aufstand avancieren, oder ob schlussendlich der repressive Überwachungsstaat gewinnt. Doch je länger die Chinesen die Dauer-Lockdowns ertragen müssen, desto größer wird das Unruhepotential. Dann heißt es für Xi und Konsorten entweder einknicken und die „Null Covid“-Politik einstampfen oder ein landesweites Chaos.