Anfrage zu Giften in Schnelltests bis heute unbeantwortet: Was verschweigt das Ministerium?

Bild: freepik / photoroyalty

Der TÜV SÜD soll die Corona-Testkits mitsamt der mutmaßlich mit Ethylenoxid verunreinigten Teststäbchen angeblich geprüft haben – das behauptete Christine Haberlander, Landeshauptmann-Stellvertreterin von Oberösterreich und Gesundheitslandesrätin. Jedoch: Der TÜV SÜD widerspricht. Schon am Morgen des 8. Novembers richtete Report24 eine Presseanfrage an Haberlander, um den Sachverhalt zu klären. Eine Stellungnahme und Antworten auf die folgenden Fragen blieb sie uns bis heute schuldig…

Im Folgenden lesen Sie die Presseanfrage von Report24 an LHStv. Haberlander:

Sehr geehrte Frau LHStv. Christine Haberlander,

Sie haben am 29. September vor dem OÖ Landtag ein Standardschreiben eines Ministeriums zum Thema Toxine in Antigen-Schnelltests verlesen.

Sie haben wörtlich geäußert:

Ethylenoxid. Die Abstrichstäbchen werden laut Hersteller mit Ethylenoxid sterilisiert. Jedoch unterliegen sterile Produkte speziellen Anforderungen – da gibt es eine ISO-Norm – und gesetzlichen Grenzwerten, die vom Hersteller einzuhalten sind, um eine Gefährdung so weit wie möglich zu reduzieren. Als unabhängige, staatlich autorisierte Stelle wurde vom TÜV SÜD die Einhaltung der Anforderungen geprüft und bestätigt. Somit kann davon ausgegangen werden, dass die Anwendung von Flowflex Abstrichen unbedenklich ist.

Dazu hat der TÜV SÜD uns gegenüber schriftlich festgehalten:

Wie auf der Bescheinigung ausgewiesen, ist der „SARS Cov-2 Antigenschnelltest – Selbsttest“ von uns zertifiziert, nicht das gesamte „Testkit“ inklusive der Teststäbchen mit den Anforderungen der EU-Richtlinie 98/79 „In-vitro-Diagnostika“.

sowie

Die Teststäbchen tragen die CE-Kennzeichnung einer anderen Benannten Stelle, nicht unsere CE 0123. Die Überprüfung auf Konformität mit den Anforderungen der EU-Richtlinie 98/79 „In-vitro-Diagnostika“ wurde nach Anhang III (6) „Selbsttests“ durchgeführt.

Sie wurden also vom uns unbekannten Verfasser des Standardschreibens inhaltlich getäuscht. Die Teststäbchen wurden nie vom TÜV SÜD auf Rückstände von Ethylenoxid geprüft. Auch ein Zertifikat des TÜV SÜD zu diesem Sachverhalt existiert nicht. Selbst wenn der TÜV SÜD sachlich verantwortlich wäre, was er im vorliegenden Fall nicht war, hätte nur eine sachliche Prüfung der Begleitschreiben des chinesischen Herstellers stattgefunden, eine Labor-Überprüfung ist nicht vorgesehen. Dies ergibt sich aus dem Hinweis auf EU-Richtlinie 98/79 Anhang III (6) „Selbsttests“.

Das Gefahrenpotenzial von Ethylenoxid beschreibt die AGES auf dieser Seite:
https://www.ages.at/mensch/ernaehrung-lebensmittel/rueckstaende-kontaminanten-von-a-bis-z/ethylenoxid

Lebensmittel werden proaktiv getestet und bei geringsten Spuren des Stoffes vom Markt genommen, aber Kinder mussten sich mutmaßliche Reste in die Nasen- und Mundschleimhäute reiben, weil Sie ihren Prüfpflichten zum Schutz der Bevölkerung nicht nachkommen wollen? Vor wenigen Tagen war die OÖ Landesregierung noch stolz auf eine proaktive Testung chinesischer Billigschminke und Halloween-Verkleidungen wegen angeblicher Giftstoffe – aber bei In-Vitro-Diagnostika mit täglichem Körperkontakt sehen Sie keinen Grund zu einer proaktiven Testung?

Es ist mir völlig klar, dass Sie mir die diesbezüglichen Daten nicht offiziell zur Verfügung stellen werden, doch informieren Sie sich bitte einmal intern bei HNO-Ambulanzen und Onkologien über eine Häufung von Plattenepithelkarzinomen im Mund und Nasenbereich.

Ich ersuche Sie höflich um Stellungnahme zu:

  • Täuschung durch das Ministerium
  • Zeitpunkt, wann Sie eine Überprüfung der bedenklichen Produkte veranlassen

Herzliche Grüße
Willi Huber
Report24.news

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