Der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) besuchte von Mittwoch bis Freitag dieser Woche die Arabischen Emirate. Ziel der Reise war es, um Flüssiggas-Lieferungen zu betteln, da sich das einst neutrale Österreich als Hardliner im erbitterten Wirtschaftskrieg gegen Russland hervortut, was zu einer schweren Mangellage am Energiemarkt führte. Während nun irgendwann im kommenden Jahr vielleicht ein (!) Schiff eintreffen soll, blamierte der Politikdarsteller die Nation bis auf die Knochen.
Ein Kommentar von Willi Huber
(In einer früheren Version dieses Textes wurde Sheik Muhammad bin Zayid Al Nahyan mit Sheik Muhammad bin Raschid Al Maktum verwechselt. Das ist nun korrigiert.)
Noch-Bundeskanzler Karl Nehammer hält sich für den „guten Kumpel“ der Welt. So wie Joe Biden es nicht lassen kann, an den Haaren junger Frauen zu schnüffeln, kann Nehammer es nicht lassen, alles und jeden kumpelhaft zu beklopfen und zu streicheln. Wahrscheinlich glaubt er, die Welt ist ein großer Sportclub. Dazu passt auch die Theorie, dass seine nuschelnde Aussprache daran liegt, dass er beim letzten Boxtraining vergessen hat, den Mundschutz herauszunehmen.
Jedenfalls besuchte Nehammer vom 26. bis 28. die Arabischen Emirate und traf dort auf Sheik Muhammad bin Zayid Al Nahyan, Präsident der sieben Emirate. Ganz offensichtlich wurde Nehammer von niemandem darüber beraten, was man in arabischen Ländern tun oder lassen sollte. Wie ein unbedarftes kleines Kind stapfte er in das größte nur denkbare Fettnäpfchen.
Es ist von zentraler Bedeutung, niemanden mit seiner linken Hand zu berühren. Diese gilt als unrein, da sie in der Region seit Jahrhunderten, wenn nicht Jahrtausenden zur Reinigung nach dem Stuhlgang benutzt wird. Aus lizenzrechtlichen Gründen – wir werden den Agenturen kein Geld in den Rachen werfen, die freie Medien bekämpfen und denunzieren – können wir das betreffende Bild nicht direkt zeigen. Sie finden es beispielsweise hier – oder eingebettet via Twitter:
Was mag sich der arabische Staatschef wohl dabei gedacht haben, als Nehammer ihn mit seiner Anus-Hand berührte? Ob er wohl ein paar spontane Ideen dazu hatte, diese Schmach vor den Augen der Weltöffentlichkeit zu sühnen? Ungeachtet dessen müsste dringend die Frage gestellt werden, wie der Kanzler einer neutralen Republik auf die Idee kommt, in einer Nation, in der Menschenrechte keine wesentliche Bedeutung haben, um Gas zu betteln?
Doch nicht nur in arabischen Ländern ist der „doppelte Handschlag“ ein absolutes „No-Go“. Auch in der Businesswelt gilt diese Art des Händeschüttelns als verpönte Dominanzgeste, bei der sich einer der Teilnehmer herausnimmt, nicht gleichberechtigt auf Augenhöhe zu kommunizieren. So erklärt die Körpersprache-Homepage Sonamics:
Berührungen stärken die Bindung zwischen zwei Menschen. Die zusätzliche Hand soll die Intimität der Beziehung betonen. Bei Berührungen zeigt die Person Zuneigung – aber auch Dominanz. Im Durchschnitt wird der Händedruck beim Berühren länger. Der doppelte Händedruck wird oft von Politikern und Verkäufern verwendet. Die Geste betritt den intimen Raum und sollte daher nur mit Freunden verwendet werden.
International ist dieser Gruß auch als „Politikerhandschlag“ (im negativen Sinne, „dieser Person kann man nicht trauen“) oder Handschuh-Gruß bekannt. Er wäre nicht nur gegenüber einem mächtigen ausländischen Staatsoberhaupt deplatziert, sondern im Grunde genommen überall. In der humoristischen Aufarbeitung des Vorfalls durch „Neue Normalität“ (siehe unten) werden auch weitere Nehammer-Grüße gezeigt, für die man sich als Österreicher nur fremdschämen kann. Dieser Mann hat eben keinen Stil und kein Benehmen – das mag zur ÖVP passen, aber wie lange muss sich die geplagte, kleine Alpenrepublik solches Personal noch gefallen lassen?