Die US-Demokraten haben eine besondere Geschichte in Bezug auf die verarmte Karibik-Republik Haiti, die auch mit den Clintons verbunden ist. Biden scheint hieran anknüpfen zu wollen: Nun soll eine multinationale Truppe den Diktator des Landes schützen.
Es gibt unzählige Berichte (siehe beispielsweise hier und hier) darüber, wie die Clintons die Krise in Haiti nach dem verheerenden Erdbeben im Jahr 2010 dazu nutzten, sich selbst zu bereichern. Insbesondere auch deshalb, weil sie bereits in den 1990ern dort aktiv waren – über die Politik und auch über ihre Clinton Foundation. Angesichts dessen, dass Bill Clinton US-Präsident war und seine Frau Hillary unter Barack Obama Außenministerin, hatten sie auf politischer Ebene genügend Möglichkeiten dafür.
Und nun mischt der langjährige Clinton-Freund Joe Biden als US-Präsident in der früheren französischen Kolonie mit. So unterstützt die aktuelle von den Demokraten geführte US-Regierung den De-Facto-Diktator des verarmten Landes, Dr. Ariel Henry, der seit der Ermordung des Präsidenten Jovenel Moïse (woran Henry womöglich beteiligt war) neben dem Posten des Premierministers auch das höchste Amt im Staate übernahm. Report24 berichtete bereits darüber.
Doch das ist noch nicht alles. Mittlerweile, so ein Bericht der „Washington Post„, will die Biden-Administration eine multinationale Mission mit einer militärischen Komponente in den Karibikstaat entsenden. Die US-Zeitung hat Einblick in einen Entwurf einer UN-Resolution erhalten, die von der US-Regierung eingebracht werden soll. Während dies offiziell vor allem dazu dienen soll, diverse kriminelle Vereinigungen (darunter die „G9-Familie“ und Alliierte) zu bekämpfen, die das Varreux Terminal in der Hauptstadt Port-au-Prince blockieren, von dem aus mehr als zwei Drittel des Treibstoffs des Landes verteilt werden, darf man vor allem davon ausgehen, dass Biden die Lage zugunsten des herrschenden Diktators stabilisieren möchte. Aus welchen Gründen auch immer.
Deshalb ist es interessant, dass selbst das Pentagon eine indirekte Beteiligung zugab. Denn wenigstens sieben der an der Ermordung von Präsident Moïse beteiligten kolumbianischen Söldner, die früher Mitglieder des kolumbianischen Militärs waren, wurden vom Pentagon und vom US-Außenministerium ausgebildet und trainiert. Insgesamt wurden damals 26 Personen verhaftet, darunter 18 kolumbianische Staatsangehörige. Angesichts dessen, dass der US-Auslandsgeheimdienst CIA gerne die Ressourcen des Pentagons und des Außenministeriums für die eigenen Operationen nutzt und dazu auch noch sehr stark in Lateinamerika aktiv ist, kann eine entsprechende Beteiligung nicht ausgeschlossen werden.
Kein Wunder also, dass Zehntausende Menschen in Haiti gegen die geplante ausländische Intervention protestieren und gleichzeitig den Rücktritt von Diktator Henry fordern. Und wie die Journalistin Caitlin Johnstone treffend anmerkt, ist es auch wirklich sehr interessant zu sehen, wie die Vereinigten Staaten (und Kanada) gepanzerte Fahrzeuge an die diktatorisch geführte haitianische Regierung liefern, um genau jene Art von Protesten niederzuschlagen, die sie ansonsten eigentlich gerne an Orten wie dem Iran, Venezuela, Kuba und Hongkong mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützen, um damit „repressive Regimes“ unter Druck zu setzen.
Wenn man eine diktatorisch agierende US-Marionette anstelle eines demokratisch gewählten Corona-kritischen Präsidenten an die Spitze eines verarmten Landes stellen kann, ist für die Demokratische Partei in den Vereinigten Staaten wohl alles gut.