Keine Satire: Um die Impfbereitschaft zu erhöhen, setzt man bei Pfizer nun auf einen fragwürdigen PR-Stunt. In Kooperation mit Marvel (bekannt für die „Avengers“) hat man Impfpropaganda in Comic-Form kreiert. „Der freundliche PFIZER-MAN aus der Nachbarschaft“, beschrieb die Daily Mail das schon jetzt in den sozialen Medien scharf kritisierte Projekt: Ob diese Verzweiflungstat wirklich Menschen zum Covid-Schuss bewegen wird?
Erstmals bewarb Pfizer den Comic am 5. Oktober in den sozialen Netzen:
Der Link führt aktuell konsequent zu Fehlermeldungen, auch im Archiv ist der Comic zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu lesen – möglicherweise pfiff man also bereits zum Rückzug. Überraschen würde das nicht: In den sozialen Netzen erntete Pfizer einen massiven Shitstorm und musste sich Goebbels-Vergleiche sowie Bezeichnungen als (Kinder-)Mörder gefallen lassen. Marvel kam dabei nicht besser weg: „Marvel ist nun der Superbösewicht, der Kinder für Profit ermordet“, schrieb ein User.
Die Impfpropaganda ist in die Handlung des Comics eingebettet, die dem üblichen Schema entspricht: Der Bösewicht Ultron soll im Impf-Comic das Corona-Virus darstellen, das stetig mutiert. Captain America wird in der Geschichte zunächst fast besiegt – bis Iron Man mit einer neuen Waffe dazustößt: Der Blechmann, spätestens seit den Verfilmungen mit Robert Downey Jr. ein großer Publikumsliebling, darf als Sinnbild für die neueste Impfung herhalten. Die übrigen Avengers dienen scheinbar als Metaphern für die alten Impfstoffe.
Der Erzähler, ein Senior, der an einer von Ultron angegriffenen Klinik brav auf seine Impfung wartet, kommentiert dies mit der Feststellung, dass auch Superhelden sich anpassen (= boostern) müssen, um Ultron (= Covid) zu besiegen. Die Impfung wird zur Bürgerpflicht erhoben – so liest man da: „Die Avengers tun ihren Teil, damit wir sicher sind. Jetzt ist es an der Zeit für uns, unseren Teil zu tun.“ Und mit diesen Worten marschiert der Pfizer-begeisterte Senior mitsamt seiner Familie, darunter zwei kleine Kinder, schafsgleich zum Covid-Schuss.
Nun werden reale Senioren keine Marvel-Comics lesen, doch man hofft scheinbar, dass beeinflussbare Kinder nach „Genuss“ dieses Propagandastücks einerseits selbst die Genspritze wollen und andererseits Druck auf den Rest der Familie ausüben, um sich ganz heroisch und impfbegeistert zu verhalten. Dass das angeblich weltrettende Wundermittel in Wahrheit weder wirkt noch sicher ist, erwähnt man natürlich nicht.