Was macht eigentlich ein Impfarzt im Widerstand? Dieser Frage ist unsere Redakteurin Edith Brötzner nachgegangen und hat den Gemeindearzt Dr. Martin Gollner aus Oberösterreich interviewt. Er selber sieht sich – trotz Impfstraße in seiner Praxis – nicht als Impfarzt.
Ein Interview mit Edith Brötzner
Normalerweise ist bei den Interviewgästen unserer Redakteurin Edith Brötzner eine sehr klare Linie zu erkennen. Ihre Gäste sind entweder Pro-Impfung oder Contra-Impfung. Für die Corona-Maßnahmen – oder dagegen. Für die Regierungsparteien oder für Alternativparteien. Auf den Tisch kommen in der Klartext-Sendung alle Meinungen, weil Meinungen schließlich dazu da sind, um diskutiert zu werden – auch wenn sich die Mainstream-angelehnten Meinungen eher selten in unser Studio oder zum Telefoninterview mit uns verirren. Eines haben aber alle Studiogäste gemeinsam: Sie sind klar in ihren Werten und Ansichten. Völlig kontrovers war hingegen das Interview mit Dr. Gollner. Wer hier auf eine klare Linie oder schubladisierbare Meinung hofft, wird enttäuscht.
Während sich der Gemeindearzt von „Coronaleugnern“ – was auch immer er darunter versteht – klar distanziert, strebt er mit widerständigen, kritischen Bürgern und sämtlichen Demoorganisatoren eine enge Vernetzung in eigener politischer Sache an – als Sprecher der „Bürgerlisten Österreich“. Als Verbindung sieht er hier eher die politische Komponente als die widerständigen Werte. Enge Verbindungen und gute Beziehungen pflegt er, neben seinen Bürgerlisten, auch zur ÖVP und ÖVP-LH-Stellvertreterin Haberlander. Diese habe auch initiiert, dass er als einer der ersten mit ausreichend Impfstoffen versorgt worden sei.
Wachgerüttelt durch die Impfpflicht
Während Gollner sowohl die Impfung als auch Lockdowns als notwendig empfindet und von der Gefährlichkeit der unterschiedlichen Covid-Varianten überzeugt ist, spricht er sich klar gegen einen Lockdown explizit für Ungeimpfte und eine Impfpflicht aus. Die inzwischen stillgelegte Impfpflicht sei es auch gewesen, die ihn „wachgerüttelt“ habe und viele Impfwillige von weiteren Stichen abgehalten habe. Zwang sei hier weder für ihn noch für die Patienten tragbar. Impfung müsse immer eine freie Entscheidung sein. Entgegen immer lauter werdenden Fachmeinungen, – dass die Impfung wenig nütze und die Risiken überwiegen, – ist Gollner immer noch von deren Schutzwirkung überzeugt. Geimpft habe er sowohl Alte im Heim als auch Beeinträchtigte und Kinder über zwölf sowie Patienten in seiner praxisinternen Impfstraße.
Auch wenn er mögliche Impfnebenwirkungen nicht abstreitet – in seiner Welt ist das Risiko lebensbedrohlich an Corona zu erkranken, ungleich höher. Wer sich von Dr. Gollner vor dem Stich aufklären lassen möchte, muss nur wenig Zeit einkalkulieren: Er spricht von drei Minuten im laufenden Betrieb, die ausreichend sein sollen. Die Patienten wären ja durch ein Infoblatt aufgeklärt. Welche Risiken in drei Minuten durchgesprochen werden können, darf sich jeder selber ausmalen. Die nicht zu unterschätzende Haftungsfrage bei möglichen auftretenden Impfschäden sieht Gollner eher gelassen. Diese sei seiner Meinung nach durch das Impfschadensgesetz entsprechend abgedeckt. Ob diese Ansicht dauerhaft standhält, wird die Zeit zeigen.
Wie der Gemeindearzt zum Thema Impfbefreiung steht, ob er sich einer Diskussionsrunde mit Impfgeschädigten stellen würde und ob er unserer Redakteurin zu einer Impfung rät, erfahren Sie in unserem spannenden Interview …