In Bayern will man beim Energiesparen scheinbar alle Register ziehen. Nachdem in der Stadt Augsburg jüngst eine Steigerung der Energiekosten um knapp 80 Prozent im aktuellen Jahr errechnet wurde, soll dort nun abgeschaltet werden, was geht: Im Zweifelsfall auch Verkehrsampeln.
Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) hielt fest: „Die Lage ist ernst.“ Nach aktuellem Stand sollen die jährlichen Kosten für Strom, Gas und sonstige Energiedienstleistungen 2022 von rund 15,9 Millionen Euro auf rund 28,3 Millionen Euro steigen. Das entspräche einer Erhöhung von knapp 80 Prozent, zeigt man sich entsetzt. Ein Krisenstab zur Energieversorgung wurde eingerichtet: Es muss gespart werden – auch, damit genug Energie für die Wirtschaft bereitstehe, so heißt es.
Der BR führt die derzeitigen Pläne aus: In städtischen Büros wird in Herbst und Winter die Raumtemperatur gesenkt, manche Gebäude sollen durch „effektives Raummanagement“ ganz heruntergefahren werden. Wassertemperaturen in Schwimmbädern werden reduziert. Die Fassadenbeleuchtung an historischen Gebäuden und Museen wird abgeschaltet, auch Brunnen will man abschalten. Die Straßenbeleuchtung wird gedimmt. Und: Man prüft nun ernsthaft das Abschalten von Verkehrsampeln. Stadt und Polizei sollen darlegen, welche Ampeln sicherheitsrelevant seien – alle anderen könnten kurzerhand ausgeschaltet werden. Tabus beim Energiesparen gibt es kaum, konstatiert der BR.
Ein großes Tabu dagegen scheint es zu sein, die Beseitigung der Energieknappheit zu fordern. Etwa durch die Abschaffung von erwiesenermaßen sinnlosen Sanktionen und durch Widerstand gegen die höchst schädliche Energiewende. Ob an möglichen Verkehrsunfällen infolge zweifelhafter Sparmaßnahmen am Ende auch Putin schuld sein soll?
Fakt ist: In Deutschland muss nur eine Ampel abgeschaltet werden – und die sitzt nicht in Augsburg, sondern in Berlin.