Der Virologe Klaus Stöhr hat sich optimistisch gezeigt, dass die sich rapide ausbreitende Omikron-Variante des Covid-19-Virus letztlich zum Ende der Pandemie führen werde. Allerdings hält auch Stöhr weiter an der Impfung fest.
Stöhr äußerte sich über die von Seiten der deutschen Regierungspolitik grotesk irrational und panisch geführte Debatte zur Omikron-Variante: „In den nächsten zwei bis drei Wochen wird es eine Unsicherheit geben, wie hoch die Inzidenz steigen wird. Danach werden sich durch die sehr starke Durchseuchung, die dann leider einsetzen wird, die man nicht abwenden kann, sehr viele Menschen die natürliche Immunität holen.“ Im Frühjahr und Sommer werde es „dann sehr entspannt.“
An der Wirksamkeit der Impfungen hält Stöhr fest: Diese würden zur Grundimmunisierung der Bevölkerung beitragen. Allerdings bezweifelt er die Notwendigkeit immer neuer Booster-Impfungen. Es bleibe abzuwarten, ob man den über Sechzigjährigen im Herbst ein weiteres Impfangebot machen müsse. Eine Impfpflicht sei mit Omicron jedenfalls nicht nötig.
Kritik am „Irrlichtern“ des Karl Lauterbach
In diesem Zusammenhang hatte Stöhr auch deutliche Kritik an Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geübt: Dieser hatte gegenüber „Bild” (ohne jede sachliche Begründung) einen „mutierten Delta-Typ“ für den Herbst herbei fabuliert. Wer sich heute als Ungeimpfter mit Omikron infiziere, hätte gegen diese imaginäre Mutante dann angeblich nur einen „Infektionsschutz von deutlich unter 50 Prozent.“ Nachdem Welt-Journalist Tim Röhn die wissenschaftliche Haltbarkeit dieser Aussage bezweifelt hatte, war Stöhr ihm via Twitter zur Seite gesprungen:
„Das Irrlichtern des @Karl_Lauterbach fällt jetzt sogar schon fachfremden auf. Wieweit von der wissenschaftlichen Grundlage muss man sich in öffentlichen Aemtern entfernen bevor die medizinischen Fachgesellschaften in Deutschland sich zu Wort melden?“
Bei Bild-TV fand Virologe Klaus Stöhr sehr deutliche Worte zur panikhaften Corona-Politik Deutschlands:
Man muss jetzt endlich mal die Rationalität wahren und aus dem Paralleluniversum heraustreten, in dem Deutschland sich befindet, was die Maßnahmen angeht.
Selbst Regierungs-Chefvirologe Christian Drosten sieht die Möglichkeit, durch die Omikron-Variante, „breite Immunität vorausgesetzt“, in den endemischen Zustand zu gelangen. Alle müssten sich früher oder später mit Covid-19 infizieren: „Ja, wir müssen in dieses Fahrwasser rein, es gibt keine Alternative. Wir können nicht auf Dauer alle paar Monate über eine Booster-Impfung den Immunschutz der ganzen Bevölkerung erhalten. Das muss das Virus machen.“