Der belgische Virologe Geert Vanden Bossche hat sich zum zweiten Mal mit einer öffentlichen Botschaft an die Weltgesundheitsorganisation WHO gewandt, um deren Impfpolitik zu kritisieren.
Der weit über Benelux hinaus renommierte Wissenschaftler wirft der Weltgesundheitsorganisation vor, die langjährige Erfahrung und Expertise vieler Fachleute, unter anderem aus den Gebieten Immunologie, Virologie, Epidemiologie und Evolutionsbiologie, schlichtweg ausgeblendet zu haben und weiterhin ignorieren. Viele davon – Vanden Bossche eingeschlossen – hätten schon früh gewarnt, dass Massenimpfungen mit den derzeitigen Impfstoffen inmitten einer Pandemie unvermeidlich zur Entstehung weiterer Covid-Varianten führen würden. Stattdessen hätten die Wissenschaftler der WHO das „simplizistische Mantra“ gepredigt, das Virus werde sich umso weniger replizieren, je mehr man impfe, und umso geringer sei die Wahrscheinlichkeit neuer Varianten. Dies widerspricht tatsächlich allen Grundlagen – und unter anderem auch der Binsenweisheit, die Mediziner und Krankenpfleger früh in ihrer Ausbildung lernen: Man impft nicht in eine Epidemie, also erstrecht nicht in eine Pandemie.
Nächste Varianten könnten deutlich gefährlicher sein
Die Konsequenz aus der sträflichen Missachtung dieser Regel sei aktuell, dass man es nun mit Omikron zu tun habe – einer zum Glück zwar milden und harmlosen dafür aber bislang ansteckendsten Covid-Variante. Vanden Bossche befürchtet, dass mit dieser Mutante Corona zum „vielleicht ansteckendsten Virus, das wir bisher gesehen haben“, geworden ist. Die unausgesprochene Warnung dahinter ist deutlich vernehmbar: Es könnte nur eine Frage der Zeit sein, bis eine Mutante mit ähnlich hoher Infektiosität, aber deutlich höherer Mortalität „auf den Markt“ kommt. Damit hätte sich die Pandemiepolitik in quasi selbsterfüllender Prophezeiung die Gefährlichkeit erst herbeigeimpft, die Sars-CoV2 ohne dieses fahrlässige Genexperiment nie entwickelt hätte .
Angesichts der Tatsache, dass man es nun mit einer Vielzahl von Varianten und einer Masse von Unter-Varianten zu tun habe, dass die Infektionsraten „durch die Decke“ gingen und es höchstwahrscheinlich auch diverse Tierpopulationen gebe, die „als Reservoir für das Virus“ dienen, hält Vanden Bossche die Wahrscheinlichkeit, dass es immer neue Viruskombinationen innerhalb desselben Wirtes geben werde, sehr hoch. Die Impfung ist für das Virus erstrecht Herausforderung und „Einladung“ zugleich, immer weiter zu mutieren.
Und darum werde es auch zunehmend schwieriger, die Ursprünge neuer Varianten zurückzuverfolgen und deren Charakteristik, etwa in Bezug auf Ansteckungsgefahr, Krankheitsverlauf und Resistenz gegen die Impfung vorherzusagen. Trotz alledem sei es eine gute Nachricht, dass die Omikron-Variante ein „substanzielles Level“ an Resistenz gegen die Impf-Antikörper entwickelt habe, weil es dann unwahrscheinlicher sei, dass diese die natürlichen Antikörper verdrängten, die vor Covid schützten. Diese natürlichen Antikörper könnten trainiert werden und ihre Abwehrfähigkeit gegen das Virus dadurch noch verbessern. Im Klartext: Am Ende ist das die beste Abwehr gegen das Virus, was man von vornherein als wesentliches Instrument anstelle einer Experimentalimpfung hätte fördern und einsetzen sollen (statt es durch künstliche Unterforderung via Masken oder Abstandsregeln zu schwächen): das menschliche Immunsystem.
Keine Impfungen gegen Omikron
Und so plädiert Vanden Bossche folgerichtig vehement dafür, auf Impfungen gegen die Omikron-Variante zu verzichten – weil diese glücklicherweise glimpfliche „Erkältungsvariante“ ideal sei, um eine natürliche Herdenimmunität für das Virus zu entwickeln. Setze man die Impfungen hingegen fort, so befürchtet der Experte, dass nicht nur eine womöglich einzigartige Chance nur vertan wird, sondern man das Virus so immer stärker mache und die Entstehung immer neuer, potentiell gefährlicherer Varianten begünstige – von der Modifizierung, Verdrängung oder womöglich (Zer-)Störung des natürlichen Immunsystems und der körpereigenen Antikörper durch die Impfstoffe ganz zu schweigen. Dies seien genau die „katastrophalen Konsequenzen“, vor denen er bereits zu Jahresbeginn 2021 gewarnt habe.
Wenn man also nicht umgehend handle und diese Effekte einzudämmen oder zu verhindern suche, resümiert Vanden Bossche, würden am Ende mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Entscheidungsträger der WHO zur Rechenschaft gezogen werden – für die „dramatischen Konsequenzen, die dieses biologische Experiment an menschlichen Wesen nach sich ziehen könnte.“ (DM)