Bremen gilt in Deutschland wegen seiner hohen Impfquote als das Vorzeigebundesland. Nun glänzt es gleichzeitig mit der bundesweit höchsten Covid-Inzidenz. Das vermag kaum zu überraschen: In internationalen Analysen zeigte sich bereits lange vor Auftreten der Omicron-Variante, dass die am stärksten durchgeimpften Länder auch die höchsten Inzidenzen aufweisen. Mit Omicron könnte dieser Trend In Zukunft noch gravierender ausfallen.
Die Tagesschau beruft sich in ihren Erklärungsversuchen für Bremens Rekord-Inzidenz auf einen Sensatssprecher, der unter anderem angab, eine Zweit- oder Boosterimpfung schütze zwar vor schweren Verläufen, allerdings „nicht mehr so gut“ vor Ansteckungen mit der neuen Omicron-Variante. In Bremen mache die Variante laut RKI 85,5% der Covid-Fälle aus: Der Schutz vor Ansteckung durch die Impfung falle demzufolge also nun geringer aus.
In Wahrheit schützten die Impfungen auch vor Omicron nicht vor der Übertragung des Virus – das wurde immer wieder in Studien belegt (siehe etwa hier oder hier). Das ist also keine Erklärung. Vielmehr zeigen Analysen der offiziellen Zahlen, dass Omicron schlichtweg die „Variante der Geimpften“ sein könnte: Geimpfte sind unter den Omicron-Fällen nach wie vor überrepräsentiert – und jene deutsche Bundesländer, die eine hohe Impfquote aufweisen, zeigen tendenziell auch die höchsten Omikron-Inzidenzen auf. Aufgrund der relativ niedrigen Omicron-Zahlen können hier zwar nur erste Tendenzen erkannt werden – doch der deutsche Mainstream hält sich seinerseits mit Spekulationen ebensowenig zurück wie die Politik. Mit dem Unterschied, dass hier sämtliche Daten konsequent zu Ungunsten der Ungeimpften ausgelegt werden, obwohl das Datenmaterial ganz andere Schlüsse zulässt.
Entsprechende Berechnungen zu Omicron-Fällen und Impfquoten stellte unter anderem der als „subjektiver Student“ bekannte kritische YouTuber an. Seine Analyse ist im Folgenden nachvollziehbar: