Dänemark reiht sich in jene Gruppe von Ländern ein, die in der Ausbreitung der Omicron-Variante einen Glücksfall sehen. Dank ihr sei ein Ende der Pandemie bereits in zwei Monaten denkbar, so die leitende Epidemiologin des nordeuropäischen Landes.
Tyra Grove Krause, die leitende Epidemiologin des staatlichen dänischen Seruminstituts, sagte, dass die Omicron-Variante das Ende der Pandemie herbeiführe: „In zwei Monaten werden wir wieder ein normales Leben haben“. In einem Gespräch mit dem dänischen Fernsehsender TV 2 sagte die Wissenschaftlerin, eine neue Regierungsstudie habe ergeben, dass das Risiko einer Krankenhauseinweisung bei Omicron nur halb so hoch sei wie bei Delta.
Rasche Immunisierung der Bevölkerung
„Ich denke, dass wir das in den nächsten zwei Monaten haben werden und dann hoffe ich, dass die Infektion abklingt und wir unser normales Leben wieder aufnehmen können“, sagte sie am Montag. Trotz anfänglicher Befürchtungen, dass Omicron die Pandemie aufgrund der erhöhten Infektionsrate verlängern könnte, sagte Krause, dass es tatsächlich das Ende der Pandemie bedeuten könnte. Dies gehe aus einer Studie hervor: „Omicron wird bleiben und in den kommenden Monaten für eine massive Ausbreitung der Infektionen sorgen. Wenn es vorbei ist, sind wir in einer besseren Lage als vorher.“
Während die Infektionszahlen in den Ländern mit dieser Variante in die Höhe schnellen, sagte die Expertin, dass die hochinfektiöse Omicron-Variante milder verläuft als die Delta-Variante und daher mehr Menschen infiziert werden, ohne ernsthafte Symptome zu haben. Infolgedessen, so die Expertin, werde in der Bevölkerung eine gute Immunität bestehen. Dänemark verzeichnete in den letzten Wochen einen sprunghaften Anstieg der Neuinfektionen und meldete am Sonntag die höchste durchschnittliche Zahl von Infektionen in sieben Tagen. In der vorangegangenen Woche waren es durchschnittlich 20.886, d. h. 3.592,74 pro Million Einwohner – eine der höchsten Raten in Europa.
Der Höhepunkt steht noch bevor
Krause betonte jedoch, dass in den kommenden Monaten noch einiges getan werden müsse, um die Pandemie zu besiegen. „Omicron wird Ende Januar seinen Höhepunkt erreichen und im Februar werden wir einen sinkenden Infektionsdruck und eine nachlassende Belastung des Gesundheitssystems erleben“, sagte sie. „Aber wir müssen uns im Januar anstrengen, denn es wird schwer sein, das zu überstehen.“
Allerdings stellt sich die Frage, ob die dänischen Behörden nun nicht auch den Impfdruck auf die Bevölkerung erhöhen – etwa mit Auffrischungsimpfungen alle drei Monate, so wie es viele Regierungen inzwischen planen. Der Widerstand der Bevölkerung gegen derartige Vorhaben wächst allerdings rund um den Globus massiv.