In einem der am stärksten geimpften Länder der Welt wächst der öffentliche Druck gegen die experimentellen Covid-19-Impfungen. Die Demonstranten in Südkorea fordern Rechenschaft über Todesfälle, die sie auf die umstrittenen Impfungen zurückführen. Auch gegen Impfausweise und Zwangsmaßnahmen wird demonstriert.
Am Sonntag versammelten sich Demonstranten in der südlich gelegenen Stadt Busan, nachdem am ersten Weihnachtstag eine ähnliche Kundgebung in Seoul stattgefunden hatte. Verärgerte Menschen hielten große Porträts von verstorbenen Familienmitgliedern hoch. Porträts, wie sie in Südkorea üblicherweise bei Beerdigungen gezeigt werden. Sie erzählten, wie ihre Angehörigen kurz nach der Impfung gegen Covid-19 gestorben sind. Eine Vereinigung mit dem Namen „Covid-19 Vaccine Victims and Families Council“ hat demnach in mehreren südkoreanischen Städten solche Kundgebungen abgehalten.
Bei der Demonstration am Samstag vor dem Regierungsgebäude in Seoul waren ebenfalls Dutzende von Porträts von Verstorbenen zu sehen. Die Demonstranten forderten die Regierung auf, die Ursachen der Nebenwirkungen zu ermitteln und zuzugeben, dass die Impfstoffe daran schuld sind. Denn mehr als 1.000 Südkoreaner starben kurz nach einer Covid-19-Impfung. Die Regierung hat allerdings nur in wenigen dieser Fälle einen kausalen Zusammenhang mit den Impfstoffen bestätigt. In einem der seltenen Fälle, in denen eine schwerwiegende unerwünschte Reaktion anerkannt wurde, wurde im August eine Krankenpflegehelferin als Opfer eines Arbeitsunfalls anerkannt und erhielt staatliche Leistungen, nachdem sie infolge der Covid-19-Impfung von AstraZeneca eine Lähmung erlitten hatte.
Nur eine Woche nach der Einführung des Covid-19-Impfstoffs Ende Februar und Anfang März teilte die südkoreanische Behörde für Seuchenkontrolle und -prävention mit, dass sieben Menschen gestorben wären und 24 über schwerwiegende unerwünschte Reaktionen nach der Verabreichung der AstraZeneca-Impfung berichtet hätten. Berichten zufolge leitete die Regierung im August eine Untersuchung ein, nachdem ein Teenager ohne gesundheitliche Vorbelastung nach der Impfung mit dem Covid-19-Impfstoff von Pfizer-BioNTech gestorben war.
Auch sonst protestieren immer mehr Südkoreaner gegen die Maßnahmen der Regierung – beispielsweise gegen Impfpässe und diverse andere Zwangsmaßnahmen.
Die Opposition unterstützt die Proteste
Die Sicherheit von Impfstoffen könnte bei den Präsidentschaftswahlen in Südkorea zu einem Streitthema werden. Die oppositionelle People’s Power Party veranstaltete vergangene Woche eine öffentliche Anhörung zu den Nebenwirkungen von Impfstoffen und forderte mutmaßliche Opfer und deren Angehörige auf, Vorschläge für Unterstützungsmaßnahmen zu unterbreiten, die der Präsidentschaftskandidat Yoon Seok-yeol annehmen könnte. Kim Jong-in, der Vorsitzende der Partei, beschuldigte Berichten zufolge die Regierung von Präsident Moon Jae-in, in Bezug auf Impfschäden gleichgültig zu sein. Die Regierung hat sich verpflichtet, Opfer von Impfstoffnebenwirkungen zu entschädigen, aber sie entscheidet auch darüber, ob Verletzungen und Todesfälle auf die Impfungen zurückzuführen sind. „Ich glaube, die Menschen haben einen Punkt erreicht, an dem sie der Regierung nicht mehr trauen können“, sagte Kim.
Südkorea hat in der Regel eine der weltweit höchsten Impfraten für verschiedene Impfstoffe, und die Covid-19-Impfungen bilden da keine Ausnahme. Etwa 83 Prozent der Südkoreaner sind gegen Covid-19 geimpft, die mit Abstand höchste Rate unter den G20-Ländern.