Immer mehr Menschen aus unterschiedlichen Gesundheitsberufen schlagen Alarm: Der massive Personalmangel wird durch den steigenden Impfdruck gravierend verstärkt. Wir haben uns mit der engagierten Linzer Stationsleiterin Dagmar Leitenmüller über Mut, Aufstehen, Diskriminierung und falsche Regierungsversprechen unterhalten.
Report24: Dagmar, schön, dass du dir heute die Zeit genommen hast. Vielleicht willst du dich selber kurz vorstellen?
Dagmar Leitenmüller: Schön, dass ich da sein darf! Mein Name ist Dagmar Leitenmüller. Ich bin diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin und arbeite in Linz. Und das schon seit fast 30 Jahren.
Report24: Was machst du da genau in Linz? Was ist dein Aufgabengebiet?
Dagmar Leitenmüller: Ich bin Stationsleitung auf einer Bettenstation.
Report24: Du bist ja schon lange aktiv und du sprichst in der Öffentlichkeit darüber, wie es wirklich ausschaut. Hatte das für dich bis dato irgendwelche Konsequenzen?
Dagmar Leitenmüller: Ich wurde natürlich darüber informiert, dass ich keine Meinungsbildung im Krankenhaus machen darf und Mitarbeiter nicht motivieren darf, diverse Mitarbeiterinformationen nicht einzuhalten. Daran halte ich mich.
Report24: Was motiviert dich denn dazu, dein Gesicht zu zeigen und aufzustehen?
Dagmar Leitenmüller: Für mich kam irgendwann der Punkt, an dem es mir persönlich psychisch nicht mehr gut ging, durch den Druck, der immer mehr aufgebaut wird. Für mich war okay, dass man die Risikogruppen impfen muss. Dazu stehe ich nach wie vor. Ich bin keine Impfgegnerin. Ich denke, dass es Bereiche oder Personen gibt, wo es sinnvoll ist, sich impfen zu lassen. Aber mit diesem allgemeinen Impfzwang kann ich einfach nicht mehr mit. Ich habe das Gefühl, dass ich das auch nach außen tragen muss. Und es ist ein gutes Gefühl, wenn ich meine Meinung kundtun kann.
Es ist immer mehr Druck nötig, um die Bevölkerung zur Impfung zu bewegen. Wenn das ein sicherer, wirksamer Impfstoff wäre, wäre das, glaube ich, nicht notwendig.
Stationsleiterin Dagmar Leitenmüller
Report24: Wie stehst du persönlich zu dieser Impfung?
Dagmar Leitenmüller: Für mich ist die Impfung momentan kein Thema. Und so wie es jetzt ausschaut, dass immer mehr Nebenwirkungen bekannt werden, wird das auch in Zukunft kein Thema sein. Noch dazu, wo es jetzt vom Tisch ist, dass ich durch die Impfung jemand anderen schütze. Die falschen Versprechen der Regierung, als es geheißen hat „zuerst die Risikogruppen“, dann „die erste Impfung schützt“, dann „die zweite Impfung schützt“, wo man den Leuten erzählt hat, dass sie nach der Impfung sicher sind und sich keine Sorgen mehr machen müssen… Das gilt jetzt nicht mehr. Genug, die geimpft sind, erkranken jetzt wieder. Auf einmal braucht man jetzt die dritte Impfung… Also ich werde mich nicht impfen lassen. Das, was uns mit der Impfung versprochen wurde, konnten die Pharmafirmen nicht halten.
Report24: Trotzdem wird fleißig die Werbetrommel für diese Impfung gerührt. Was fühlt sich daran für dich falsch an?
Dagmar Leitenmüller: Dass immer mehr Druck nötig ist, um die Bevölkerung oder die Personen, die noch nicht geimpft sind, dazu zu bewegen, sich impfen zu lassen. Wenn das ein sicherer, wirksamer Impfstoff wäre, wäre das, glaube ich, nicht notwendig.
Die Maßnahmen müssten zurückgeschraubt werden
Report24: Was müsste jetzt passieren, dass es besser wird?
Dagmar Leitenmüller: Die Maßnahmen müssten wieder zurückgeschraubt werden. Es darf keine Diskriminierung zwischen Geimpften und Ungeimpften mehr geben. Man spaltet die Bevölkerung in Böse und Gute. Das wird sich zum Schluss nicht ausgehen.
Report24: Man erzählt ja momentan, dass die Pflege- und Gesundheitsberufe sehr leiden und dass nur eine Impfung helfen würde. Vor kurzem lief die Kampagne der Ärztekammer „Wir können nicht mehr, lasst euch endlich impfen“. Ist diese Impfung wirklich der Knackpunkt, oder gibt es ganz andere Themen, die in den Pflegeberufen schieflaufen?
Dagmar Leitenmüller: Ich glaube, dass das jetzt als Aufhänger benutzt wird, um auf uns aufmerksam zu machen. Diese Probleme, von wegen zu wenig Personal und auch das Thema der leerstehenden Betten, weil kein Personal da ist, vor allem in Altenheimen, hat es vorher schon gegeben. Natürlich wird die Situation verschärft dadurch, dass die Arbeitsbedingungen immer schlimmer werden und die Pflegepersonen sich andere Berufe suchen.
Report24: Wie würde denn für dich ein optimales Gesundheitssystem aussehen?
Dagmar Leitenmüller: Ich glaube, unser Gesundheitssystem ist nicht so schlecht. Vor allem haben wir ein gutes Sozialsystem. Aber so wie jetzt, wenn es heißt, dass Nichtgeimpfte jemand anderem einen Platz wegnehmen, oder dass gesagt wird, dass diese dann nicht auf die Intensiv kommen dürfen, wenn sie erkranken, das darf vor allem nicht sein. Das Sozialsystem und das Gesundheitssystem müssen für alle da sein.
Report24: Danke für deinen unermüdlichen Einsatz und weiterhin alles Gute!