Wie am Dienstagabend bekannt wurde, wurde an ebendiesem Tag eine umfangreiche Hausdurchsuchung an zwei Standorten der Hygiene Austria durchgeführt. Es soll der Verdacht von Schwarzarbeit und Produktfälschung im Raum stehen. Brisant: Die Ehefrau eines der Eigentümer des Unternehmens ist Büroleiterin von Bundeskanzler Kurz.
Die Gründung der „Hygiene Austria“ war Hellseherei, großem Glück oder Insiderinformationen zu verdanken. Denn das Unternehmen wurde am 12. März 2020 gegründet – einen Tag später verkündete Sebastian Kurz den ersten Lockdown. Wie wahrscheinlich es ist, dass seine persönliche Assistentin und Büroleiterin, Lisa W., diese Information an ihren Mann, heutiger Miteigentümer von Hygiene Austria weitergab, mag jeder Leser für sich selbst überlegen.
Bundeskanzler besuchte Werk schon früh
Am 19. März besuchte Sebastian Kurz mit großem Medienzirkus die Produktionsstätte von Hygiene Austria. Im Schlepptau Arbeitsministerin Aschbacher, die inzwischen über einen Plagiatsskandal gestolpert ist. Das Geschäft dürfte trotz bitterer Beschwerden, die öffentliche Hand würde lieber in China als bei dem Unternehmen bestellen, ganz gut laufen. Am 18. Jänner 2021 wurde gemeldet, dass die Produktion von FFP2-Masken ausgeweitet werden solle. Wie praktisch, dass die Bundesregierung in diesem Jahr das Tragen von FFP2-Masken nahezu überall zur Pflicht erklärt hat, was am 25. Jänner schlagend wurde. Dabei ist der Sinn der Plastikfaser-Masken sehr umstritten, denn das Maschenetz ist viel zu grob um die viel kleineren Viren aufzuhalten.
Hygiene Austria warb stets mit „Made in Austria“
Laut Informationen des Standard war die Justiz heute ganztägig damit beschäftigt, die Standorte des Unternehmens auf den Kopf zu stellen. Der Verdacht: In Schwarzarbeit sollen chinesische Billigmasken umetikettiert worden sein, um dann weiterverkauft zu werden. Sollte sich der Verdacht erhärten, wäre es ein besonders schäbiger Betrug am Konsumenten – denn gerade Hygiene Austria hat stets mit dem vertrauensbildenden Faktor „Made in Austria“ geworben. Deshalb war auch der Nasenbügel dieser Masken rot eingefärbt – um an die Nationalfarben zu erinnern.
Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.