Flutkatastrophe in Deutschland. Dr. Bodo Schiffmann, bis vor „Corona“ hoch angesehener HNO-Facharzt und führender Experte für Schwindelerkrankungen mit eigener Praxis in Sinsheim, tut alles in in seiner Macht Stehende, um den Betroffenen zu helfen. 700.000 Euro an Spendengeldern befinden sich inzwischen in dem von ihm organisierten Moneypool. Eine sehr beachtliche Summe, welche die Opfer des Hochwassers wohl dringend gebrauchen könnten. Die jedoch der notleidenden Bevölkerung zuerst durch die Politik in Gestalt des Oberbürgermeisters der Gemeinde Schuld an der Ahr verwehrt wurde. Und ihr nun auch durch den Online-Bezahldienst PayPal vorenthalten wird.
von Siri Sanning
Report24.news berichtete: Nebst anderem Engagement des Teams um Dr. Schiffmann hatte der Arzt mit Helmut Lussi, dem Oberbürgermeister von Schuld an der Ahr, Kontakt aufgenommen, um ihm zu offerieren, die gesamte Spendensumme in der damaligen Höhe von 683.707 Euro der Gemeinde zur Verfügung zu stellen. Unter der Bedingung, sie zur Gänze den Flutopfern zu Gute kommen zu lassen. Obwohl Schuld an der Ahr die vom Hochwasser am stärksten betroffene Gemeinde ist, entschied Herr Lussi, das Angebot abzulehnen. Es handle sich zwar um sehr viel Geld, jedoch habe man recherchiert. Von Dr. Schiffmann werde man nichts annehmen.
Ob die Bürger von Schuld an der Ahr die Sachlage ebenso bewerten wie ihr Bürgermeister, bleibt abzuwarten und wird sich spätestens bei der nächsten Wahl zeigen.
PayPal verweigert Auszahlung und schließt Konto
In einem Update-Video vom 3. August 2021 (wer nicht bei Telegram angemeldet ist, findet das Video hier) schildert Dr. Schiffmann nun, dass nach verschiedenen Überlegungen, wem alternativ mit den Spendengeldern geholfen werden könnte, drei Familien ins Auge gefasst wurden, die durch das Hochwasser alles verloren hatten. Eine davon mit schwerbehinderten Kindern, eine weitere mit einer betagten Dame im Rollstuhl. Ihnen wurde finanzielle Unterstützung zugesagt, über welche sie sich sehr freuten. Auch ein Notfalltherapeut wurde gestellt, da sie bis dato auf sich allein gestellt waren.
Der Moneypool auf PayPal war inzwischen auf 697.630 Euro angewachsen, Schiffmann rundete privat auf 700.000 Euro auf. Anstatt jedoch die entsprechenden Überweisungen durchzuführen, reagierte der Online-Bezahldienst mit einer dauerhaften Einschränkung des Kontos „aufgrund eines Risikos“ und der Einleitung von dessen Schließung. „Wenn Sie noch Geld auf Ihrem PayPal-Konto haben,“ so die Information, „behalten wir es bis zu 180 Tage ein.“
Keine Begründung für Kontoschließung. Überweisung in 180 Tagen. Oder auch nicht.
Die folgende telefonische Korrespondenz mit einem Paypal-Mitarbeiter ergab, dass PayPal die Geschäftsbeziehung mit Dr. Schiffmann beenden möchte. Den genauen Grund dafür könne man jedoch nicht nennen. Das Geld werde erst nach 180 Tagen überwiesen werden. Oder auch nicht.
Der Hinweis, dass das Geld dringend für Fluthilfe benötigt wird, wurde seitens des Unternehmens zur Kenntnis genommen, ist jedoch nicht von näherem Interesse.
Dr. Schiffmann ist hinsichtlich des PayPal-Kontos – inklusive Spendenrücküberweisungen – handlungsunfähig: „Wir wissen noch nicht, wie wir das den Familien vor Ort erklären können. (…) Wir können jetzt gar nichts tun.“ Der Arzt wird nun den Rechtsweg beschreiten. Wie bisher wird er die Öffentlichkeit über seinen Telegram Kanal über den Stand der Dinge auf dem laufenden halten.
„Wo ist die Menschlichkeit geblieben?“
„Es ist das eine, wenn Ihr mir meine Geschäftskonten kündigt. Wenn Ihr mir meine Praxis kaputt macht oder was auch immer. Das hier hab ich nicht aus politischen Gründen gemacht. Das hab ich aus Menschlichkeit gemacht. Ihr könnt PayPal sagen, was Ihr davon haltet. Ich hab’s versucht. (…) So sieht das aus, wenn man eine andere Meinung hat als der Staat. 697.630 Euro. Ich danke Euch. Dafür, dass Ihr es überwiesen habt. Dafür, dass Ihr Menschen helfen wolltet. (…) Gott schütze die Menschen im Hochwassergebiet,“ so ein sehr trauriger Dr. Schiffmann.
Flutspenden kommen nicht an
In einem aktuellen BILD-Interview berichtet Hochwasseropfer Greve, dass er keinen Grund sieht, sich irgendwo zu bedanken – außer bei Privatinitiativen und bei der Feuerwehr. Er kenne zudem niemanden, der das anders sieht – Fluthilfe sei auch bei den „Mitbürgern in den wirklich gefährdeten Gebieten“ nach wie vor keine angekommen.
Ob sich betroffene Bürger wie Herr Greve bei PayPal für das Zurückhalten von knapp 700.000 Euro an Fluthilfe-Spendengeldern wohl bedanken würden, wenn sie davon wüssten?