Nüchterne Denker mit Hausverstand brauchen dazu keinen Medienbericht. Denn die Behauptung ist nach kurzer Betrachtung so abenteuerlich, dass es auch ganz ohne Abwasser zum Himmel stinkt. In Millionen Litern Wasser wären nicht nur „Fragmente“ von Coronaviren festgestellt worden – man habe sogar feststellen können, welcher „Mutante“ diese zuzuordnen sind. Wir haben beim laut Massenmedien verantwortlichen Labor nachgefragt und erstaunliche Antworten erhalten.
Eine Analyse von Willi Huber
Schon mehrfach während der Corona-Pandemie geisterten Meldungen durch die Systempresse, man habe im Abwasser Coronaviren feststellen können. Speziell seit man der Öffentlichkeit das Schreckgespenst der Mutationen schmackhaft machen will, um möglichst viele Menschen aus Angst und Panik zur experimentellen Gen-Impfung zu treiben. Einige Beispiele.
14.1. Mutiertes Coronavirus in Wiener Abwasser
2.4. Abwasser-Monitoring belegt mehr CoV-Fälle
17.7. Kolumbianische Variante in Kärntner Abwasser
Die WHO schrieb im März 2020: Currently, there is no evidence about the survival of the COVID-19 virus in drinking-water or sewage. Zu diesem Zeitpunkt war wohl noch nicht bekannt, wie viel Geld sich mit dem PCR Test machen lässt.
Von welchen Dimensionen und Relationen sprechen wir?
Zum Zeitpunkt des Pressewirbels rund um die angeblichen Mutationen im Kärntner Abwasser hatten in diesem Bundesland 111 Menschen einen postitiven Coronatest. Dazu ist nun die Frage wichtig, wie viele Viren ein Infizierter in etwa in sich haben kann. Das Medium Welt berichtete dazu am 6.6.2021: Die Masse aller derzeit weltweit in Menschen zirkulierenden Sars-CoV-2-Viruspartikel beträgt einer Hochrechnung zufolge zwischen 100 Gramm und zehn Kilogramm. Jede infizierte Person trägt am Höhepunkt ihrer Infektion nur etwa 0,001 bis 0,1 Milligramm Virus mit sich herum – erheblich weniger als das Gewicht eines Mohnkorns. Oder anders verbildlicht: Ein Sesamkorn soll in etwa 32 Milligramm wiegen.
Wie viele Corona-Viren sind theoretisch im Abwasser enthalten?
Machen wir großzügige Schätzungen: Sagen, wir in Kärnten sind 1.000 Menschen infiziert, diese scheiden auf der Toilette je 0,01 Milligramm Virus aus. Wir haben also, über den Tag verteilt, 10 Milligramm Coronaviren im Abwasser. Die rund 560.000 Einwohner Kärntens brauchen laut Überschlagsrechnung von Wasserwerk.at (Menschen und Firmen) 145,6 Millionen Liter Wasser pro Tag. Dieses fließt dann gemeinsam mit dem Wasser aller Bäche und Flüsse und Regenfälle talwärts und irgendwann einmal vielleicht auch durch eine Kläranlage. Gehen wir aber zugunsten der Behauptungen des Mainstreams davon aus, dass wir nur vom Brauchwasser sprechen. In der ersten Rechnung stehen also gegenüber:
145.600.000.000.000 Milligramm Wasser
10 Milligramm Viren
(Die Chance, vom Blitz getroffen zu werden liegt übrigens bei 1:6.000.000)
Wie viel Wasser wird untersucht?
Nun haben wir bei dem im Medienbericht genannten Institut, dem der Landesregierung untergeordneten ILV in Kärnten, einem veterinärmedizinischen Untersuchungslabor, nachgefragt:
Wie viele Liter Wasser untersuchen Sie (…) um Coronaviren zu detektieren
Zur Analyse gelangen 40-45 ml Wasser vor der Klärung.
Anfragebeantwortung Report24 an ILV Kärnten
Es werden also je Testung einer teilnehmenden Kläranlage 40-45 ml (grob gerechnet mit Gramm gleichzusetzen) Wasser an einer zufälligen Stelle entnommen und untersucht. Glauben Sie, verehrte Leser, dass sich durch irgendeinen magischen Prozess genannte 0,01 Gramm Viren in 145,6 Millionen Litern Wasser gleichmäßig verteilen, damit man dann bei einer Probenentnahme von 40-45 Millilitern etwas davon entnehmen kann? Das Wort „glauben“ ist hier sehr wichtig, denn ohne Glauben wird dieser Zirkustrick bereits ein wenig schwierig.
Die Dimensionen sind schwer vorstellbar, deshalb noch ein Bild: Ein olympisches Schwimmbecken hat die Dimensionen: 50 m Länge, 25 m Breite, 2 m Wassertiefe. Es fasst 2,5 Millionen Liter Wasser. Bauen Sie nun bitte 58 solcher Schwimmbecken aneinander, werfen Sie an einem Ende davon ein Zuckerkorn ins Wasser und behaupten Sie, am anderen Ende könnten Sie das messen. Fällt ihnen schon etwas auf, so ganz ohne Chemie- und Physikstudium? Oder gar mit?
Haben Coronaviren in Abwasser Bestand?
Coronaviren sollen laut Studien des US-amerikansichen NIH in Abwasser zwischen 2 und 4 Tage lang „überleben“ und dann „absterben“. Bei dieser Studie haben wir zwei Probleme. Erstens, das NIH wird von Dr. Fauci geleitet, dem man vorwirft die Gain-of-Function Forschung an Coronaviren in Wuhan mit US-Steuergeldern finanziert zu haben (Anthony Fauci: Gefährliche Manipulation von Viren im Labor „ist eine Pandemie wert“). Zweitens, Viren sind keine Lebewesen, sie können nicht „absterben“ da sie nie gelebt haben. Sie haben keinen Stoffwechsel, und keine Enegiegewinnung. Eine Studie mit einer derart unwissenschaftlichen Aussage bereits im Abstract ist wertlos. Aber um des lieben Friedens willen, gehen wir davon aus dass Coronaviren 2-4 Tage lang im Abwasser bestehen bleiben.
Es hat aber ohnehin niemand behauptet, dass im Abwasser ganze, funktionsfähige Coronaviren enthalten wären. So weit will man zurzeit auch bei den Systemmedien nicht gehen. Doch fänden sich dort „Fragmente“ des Virus. Würde die gesamte Untersuchung ernstzunehmend sein, wäre jedenfalls die Zeitdauer bis zum Zerfallen – also der Auflösung – von Coronaviren in Wasser und Abwasser eine außerordentlich wichtige Information. Aber keine Sorge, darüber macht sich in der Praxis niemand Gedanken, denn zu fragwürdigen Probenentnahme kommt nun noch die weitaus fragwürdigere Auswertung.
Die Untersuchungsmethode? Dr. Drostens PCR
Die behaupteten Viren-Fragmente und Mutanten werden natürlich nicht mittels mikroskopischer Techniken „bewiesen“, zum Einsatz kommt – Trommelwirbel – Dr. Drostens PCR-Test, der sich ja auch bei der Probenentnahme bei Menschen schon „bewährt hat“. Zunächst die Antworten der offiziellen Stelle:
Wie viele Liter Wasser untersuchen Sie und mit welcher Methode, um Coronaviren zu detektieren
Zur Analyse gelangen 40-45 ml Wasser vor der Klärung. Diese Probe wird noch aufkonzentriert und dann mit denselben Methoden (real time PCR) untersucht wie Abstrichproben. Zusätzlich wird bei positivem Nachweis eine Vollgenom-Sequenzierung am CeMM durchgeführt um die verschiedenen Varianten zu detektieren. Dieses sogenannte next-generation-sequencing (NGS) lässt einen indirekten, relativen Rückschluss über die verschiedenen Varianten zu.
Wie viele Zyklen (Ct-Wert) durchläuft die Probe bei einem Detektierungsdurchlauf?
Man wertet in der Regel 45 Zyklen aus, einfach um den Verlauf der Kurven beurteilen zu können. Eine positive Probe ist aber immer schon vor dem 40. Zyklus positiv.
Anfragebeantwortung Report24 an ILV Kärnten
PCR: Ausgangsmaterial so lange verdoppeln, bis sich etwas finden lässt
Ein Zyklus des PCR Tests ist eine Verdoppelung des vorhandenen Materials. Bei 45 Zyklen haben sie das Ausgangsmaterial (angenommen als 1) so häufig verdoppelt, dass daraus die 35.184.372.088.832 fache Menge geworden ist. Der Erfinder der Methodik, Chemie-Nobelpreisträger Kary Mullis, hat bei einem Vortrag schlüssig erklärt, dass man mit der PCR Methode „alles in allem“ findet, wenn man die Zyklen nur oft genug wiederholt.
Hierzu aus der Praxis: Das Frankfurter Gesundheitsamt akzeptiert keine PCR-Tests über einem Ct Wert von 24. Alles darüber wäre unwissenschaftlich (Quelle: Rechtsanwalt Dr. Fuellmich). Dr. Mike Yeadon, ehemaliger Vizepräsident von Pfizer, geht davon aus, dass ab einem Ct-Wert von 35 nicht weniger als 97% aller Tests falsch positiv sind. Der Unterschied zwischen 35 und 45 PCR-Zyklen ist aber exorbitant.
Nochmal die Zahlen im Vergleich.
Bei Ct 24 sprechen wir von 16.777.216,
bei Ct 35 sprechen wir von 34.359.738.368,
bei Ct 45 sprechen wir von 35.184.372.088.832.
Was bei den Abwasseranalysen wirklich passiert
Aus all den Millionen Litern Wasser wird bei den Analysen ein kleines Röhrchen mit Wasser befüllt. Darin befindet sich irgendetwas, rein zufallsgeneriert. Es lässt alleine aus logischen Gründen keinen wesentlichen Schluss darüber zu, was sich in all den Millionen Litern Wasser befindet – mit der Ausnahme von Wasser. Detektierbare Stoffe müssten in ausreichend großer Menge ins Wasser gelangen und sich dort auch gleichmäßig verteilen können.
Mit den PCR Tests wird dieses irgendwas dann mit dem Faktor 35.184.372.088.832 multipliziert, also eine unvorstellbar große Summe an Zufallszahlen geschaffen. Dann wird dieser „Pool“ mit vordefinierten, relativ kurzen Sequenzen verglichen, welche für die „Virusmutanten“ stehen. Selbstverständlich finden sich in dieser Menge etliche Treffer, das wäre mathematisch/statistisch auch gar nicht anders möglich. In dieser Menge ist absolut alles „detektierbar“. In Wahrheit handelt es sich aber um spitzfindige Zahlenspiele ohne jede Aussagekraft über die tatsächliche Beschaffenheit der ursprünglichen Probe.
Unwissenschaftlicher, willkürlicher Hexenzauber
Dass die Untersuchungen unwissenschaftlicher Hexenzauber sind, darauf lassen auch die Antworten auf unsere letzten beiden Fragen schließen:
Können Sie in etwa einschätzen, wie viele der derzeit in Kärnten positiv getesteten Personen im Einzugsgebiet ihrer Kläranlage leben
Nein.Wie viele Menschen müssen im Einzugsgebiet infiziert sein, damit ihre Testmethode positiv anschlägt
Anfragebeantwortung Report24 an ILV Kärnten
Kann meinerseits nicht beantwortet werden.
Wir haben neben unserer Anfrage an das ILV auch noch mit mehreren Chemikern gesprochen, die in großen Betrieben für Probenanalyse und Qualitätssicherung zuständig sind. Diese haben nur den Kopf geschüttelt und auf den Umstand verwiesen, dass man mit ausreichend Zyklen alles in allem nachweisen könne. Ansonsten müsse man schon ein Zauberer sein, um bei den beschriebenen Abläufen einen Virus oder ein Fragment davon gesichert nachweisen zu können.
Die Suche nach einem vollständigen SARS-CoV-2 Coronavirus
Und lassen Sie uns auch nicht vergessen: Nirgendwo auf der Welt lässt sich ein vollständiges, isoliertes SARS-CoV-2 Coronavirus finden. Mittlerweile sind schon 1,5 Millionen Euro ausgelobt (Das Coronavirus, sein Isolat und 1 Million Euro: Startschuss zum Umdenken?), wenn jemand ein solches Virus vorweisen kann. Von Anbeginn der Pandemie an, wurde mit „Fragmenten“ und „Hochrechnungen“ gearbeitet. Doch dies ist eine andere Geschichte. Anwälte gehen davon aus, dass das Konstrukt rund um Dr. Drostens PCR-Test früher oder später fallen wird (Anwalt Fuellmich: „Drostens PCR-Lüge nachweisbar“, Pandemie-Konstrukt wird fallen).
Weiterführende Links:
Vol.at, 19.3.2021 Coronaviren im Abwasser zeigten Infektionsgeschehen
ÖWAV, 30.6.2021 Coronavirus: Basisinformationen für die Betreiber von Abwasseranlagen
Ärzteblatt.de, 2020 SARS-CoV-2: Coronaviren im Abwasser als mögliches Frühwarnsystem
I-Med, 8.4.2021 Abwasser-Monitoring als Baustein für COVID-Lagebeurteilung