AstraZeneca hat einen weiteren Rote-Hand-Brief veröffentlicht, der vor einer schweren Nebenwirkung des Vaxzevria-Vakzins warnt. Das Unternehmen warnt nun, dass sein Impfstoff zum Capillary Leak Syndrom (CLS, deutsch: Kapillarlecksyndrom) führen kann. Dabei handelt es sich um eine potenziell lebensbedrohliche Gefäßerkrankung.
Beim CLS kommt es zum Austritt von Blutplasma und Plasmaproteinen aus den Kapillargefäßen, was eine akute Ödembildung vor allem in den Gliedmaßen zur Folge hat. Es kommt zum Abfall des Blutdrucks bis hin zum Herzkreislauf-Kollaps, Arme und Beine schwellen an, Betroffene klagen über Schwächegefühl, Bauchschmerzen und Übelkeit. Im weiteren Verlauf kann es zu Organversagen kommen, es besteht Lebensgefahr.
Normalerweise ist das Kapillarlecksyndrom (auch Clarkson-Syndrom genannt) sehr selten. Einige Fälle sollen durch eine Covid-19-Infektion ausgelöst worden sein – die Impfung scheint nun denselben Effekt wie das Virus selbst zu haben.
Die Fallzahlen von CLS infolge der Vaxzevria-Impfung sind aktuell gering, es wurde bisher ein Todesfall bestätigt. Wie hoch die Dunkelziffer liegt, ist dabei allerdings völlig unklar. Besonders bei seltenen Erkrankungen muss bedacht werden, dass Mediziner sich mit der Diagnose schwerer tun.
Die Produktinformation von Vaxzevria soll um eine entsprechende Warnung vor dieser Nebenwirkung erweitert werden. Vaxzevria darf Personen mit einer Vorgeschichte von CLS aufgrund der neuen Erkenntnisse nicht mehr verabreicht werden. Es können aber auch Menschen ohne Vorgeschichte nach der Impfung erkranken.