Mitte Mai ließ eine 59-jährige Architektin aus Mailand sich den AstraZeneca-Schuss setzen. Sie hatte noch nachgehakt, ob die Impfung für sie sicher sei, weil sie sich gerade einer Hormontherapie unterziehe – doch man sagte ihr, sie sei perfekt für den Impfstoff geeignet. Nur Tage später dann die Katastrophe: Am Morgen des 29. Mai stand sie aus dem Bett auf – und war auf einem Auge erblindet.
Direkt nach der Impfung hatte sie drei Tage lang hohes Fieber gehabt. Sie nahm Paracetamol ein und die Beschwerden besserten sich. Alles schien gut zu sein. Zwölf Tage nach ihrer Injektion dann der große Schock.
Natürlich suchte die 59-Jährige sofort einen Augenarzt auf. Der stellte bis auf die Sehstörung nichts fest: Auf eine neurologische Ursache kam er nicht. Es war ihr Hausarzt, der die verzweifelte Frau schließlich in die Notaufnahme schickte. Dort wurde ein CT durchgeführt. Die Diagnose: Hirnvenenthrombose.
Die anfängliche Hoffnung, es könnte sich um ein vorübergehendes Problem handeln, verflüchtigte sich mehr und mehr. Aus dem Krankenhaus ist sie mittlerweile entlassen, die Behandlung wird zu Hause fortgesetzt. Sie muss sich ständiger Bluttests unterziehen. Arbeiten kann sie nach wie vor nicht: Als Architektin ist die Mailänderin dringend auf eine gute Sehkraft angewiesen, sie sieht seit der einseitigen Erblindung aber nur noch verschwommen. Sie ist Mutter und lebt getrennt vom Vater ihrer Kinder. Den Wegfall ihres Einkommens kann sie sich nicht leisten – doch Hilfe bekommt sie keine.
Das Krankenhaus bestreitet nämlich den Zusammenhang mit der Impfung. Zwar ließ die 59-Jährige sich untersuchen, um etwa mögliche Vorbelastungen und genetische Dispositionen für Thrombosen festzustellen: Die Tests waren negativ. Trotzdem wird die Hirnvenenthrombose nicht als mögliche Folge des AstraZeneca-Schusses gehandelt.
Gegenüber italienischen Medien berichtet die verzweifelte Frau: „Ich lebe in einem Albtraum.“ Ob sie ihre Sehkraft zurückerlangen wird, weiß niemand.