Auch heute noch, 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs, scheinen Antisemitismus und Judenfeindlichkeit in gewissen Kreisen in Deutschland weiterhin salonfähig zu sein. So auch in Flensburg, wo ein Ladenbesitzer jüdischen Menschen pauschal Hausverbot erteilt hat. Der Mainstream unterschlug in seiner Berichterstattung: Direkt daneben hing eine Palästina-Flagge. Judenhass kommt hier mit der Unterstützung einer islamistischen Terrororganisation zusammen.
Ein Kommentar von Heinz Steiner
Manchmal glaubt man, in Deutschland könne man im Jahr 2025 nicht mehr tiefer sinken. Doch dann kommt ein Ladenbesitzer aus Flensburg und packt das volle Repertoire der 1930er aus: ein Schild im Schaufenster, groß genug, dass es jeder Passant sehen kann – “Juden haben hier Hausverbot!!!!”. Ein vierfaches Ausrufezeichen, garniert mit der “Erklärung”, es sei “nichts Persönliches” und “kein Antisemitismus”. Man kann sich schwer entscheiden, ob hier blanker Hass oder grenzenlose Dummheit regiert. Vermutlich eine toxische Mischung aus beidem.
Der Mann, Hans Velten-Reisch, 60 Jahre alt, meint tatsächlich, er könne seine Judenfeindlichkeit hinter dem Feigenblatt der Israelkritik verstecken. Weil Israel in Gaza kämpft, verbietet er allen Juden den Zutritt zu seinem Laden in Flensburg. Ein Akt kollektiver Schuldzuweisung, wie man ihn sonst nur aus den dunkelsten Zeiten deutscher Geschichte kennt. Wer so agiert, der zeigt nicht nur erschreckendes historisches Unwissen, sondern auch eine Verrohung des Denkens.
“Jews have house ban here” — a sign displayed in Flensburg, Germany today.Shocking. This is not “criticism of Israel.” It is blatant, unapologetic antisemitism.
— StandWithUs (@StandWithUs) September 18, 2025
More than 80 years after Nazi Germany posted signs excluding Jews from public life, we are seeing the same vile hatred… pic.twitter.com/BejTCT0g2N
Dass der Mann seinen Hass damit rechtfertigt, die Israelis würden “selbst wie die Nazis” handeln, entlarvt den wahren Kern: Wer Israel mit Hitler vergleicht, der zeigt, dass es ihm nie um politische Kritik geht, sondern immer um die uralte Obsession, den Juden an sich als Feindbild zu konstruieren. Es ist exakt diese Rhetorik, die schon in den 1920ern und 30ern den Boden erst für den Boykott, dann für die Entrechtung und dann für die Vernichtung bereitete.
Die Reaktionen ließen zum Glück nicht lange auf sich warten. Felix Klein, der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, machte klar: Das ist purer Antisemitismus, und zwar mit direkter Anknüpfung an die Nazi-Ära. Auch lokale Politiker reagierten, Anzeigen wurden gestellt, die Staatsanwaltschaft ermittelt. Das ist das Mindeste. Doch das eigentliche Problem geht tiefer. Denn dass so ein Schild in Deutschland 2025 überhaupt denkbar ist, zeigt, wie geistig verrottet Teile der Gesellschaft mittlerweile offensichtlich sind.
Der israelische Botschafter Ron Prosor brachte es auf den Punkt: “Es war nie Zionismus, es war immer jüdisches Leben. Und es endete nie harmlos.” Deutlicher kann man es nicht sagen. Wer glaubt, solche Zeichen seien eine harmlose Provokation, der sollte dringend die Geschichtsbücher aufschlagen. Es begann damals mit Worten, mit Schildern, mit Boykottaufrufen – und endete in Schutt, Asche und Millionen Leichen.
Deutschland hat offenbar nichts gelernt. Während ein Teil der Bevölkerung sich im moralischen Rausch verliert und glaubt, mit “Israelkritik” politisch korrekt zu handeln, verbreitet sich das geistige Gift immer weiter. Juden pauschal für Israels Politik verantwortlich zu machen, ist einfach nur purer Antisemitismus. Genauso wie es dumm wäre, Deutsch-Amerikaner (und auch Deutsche selbst) für die globalistische Politik der Bundesregierung verantwortlich zu machen. Unabhängig davon, ob diese Menschen überhaupt jene Politik unterstützen oder nicht.
Wer sich im Kampf Israels gegen die Hamas unbedingt auf die Seite der islamistischen Mörderbanden stellen will, hat das Recht auf freie Meinungsäußerung genauso wie jener, der diesen Überlebenskampf des israelischen Volkes unterstützt. Pauschaler Judenhass samt Hausverbot ist jedoch mehr als nur eine Meinung. Heute ist es das Hausverbot – und morgen? Da soll vielleicht der Judenstern wieder eingeführt werden? Erfahrung mit der Kennzeichnung Andersdenkender hat man ja stellenweise bereits in der Corona-Pandemie gesammelt.
Ein Schild “Juden haben Hausverbot” ist keine Meinungsäußerung, sondern eine Schande für ein ganzes Land. Wird in dieser allgemein aufgeheizten und verhetzten Stimmung jetzt nicht klar und kompromisslos gegensteuert, lässt man zu, dass Deutschland erneut in den Abgrund schaut.
