Die Seychellen leben vom Tourismus – deswegen hatte man es dort mit den Impfungen besonders eilig. Über 62% der rund 98.000 Menschen in dem Inselstaat sind bereits gegen Covid geimpft worden. Kein anderes Land hat einen solch hohen Anteil geimpfter Personen zu vermelden. Trotzdem steigen die Corona-Fälle rasant: Auf den Seychellen gelten daher wieder Restriktionen.
Diese bestehen aus Kontaktbeschränkungen und verkürzten Öffnungszeiten von Handel und Gastronomie. Schulen sind geschlossen, sportliche Aktivitäten abgesagt. Diese Maßnahmen gelten zunächst für zwei Wochen.
Großer Teil der Fälle bereits vollständig geimpft
Waren Ende April noch 612 aktive Fälle gemeldet worden, sind es nun 1.068 – Tendenz steigend. Mehr als ein Drittel der Corona-Positiven besteht dabei aus zweifach geimpften Personen. Ein großer Teil der Übrigen wird von einfach geimpften gestellt.
Die Seychellen verwenden den chinesischen Impfstoff Sinopharm und eine in Indien lizensierte Version von Vaxzevria von AstraZeneca.
Auf einer Pressekonferenz hielt man sich auf Seiten der Regierung und den Behörden sehr bedeckt. Die Schuld für die steigenden Fallzahlen wurde den Bürgern in die Schuhe geschoben, die sich im Alltag zu unvorsichtig verhalten würden. Die Häufung von Fällen unter vollständig geimpften Personen wurde nicht kommentiert.
Ähnlich wie den Seychellen erging es übrigens auch Lateinamerikas „Impfchampion“ Chile – Report24 berichtete. Ein Einzelfall sind die Corona-Ausbrüche trotz oder mit Impfung nicht. Es zeigt sich erneut: Die Impfung wird die Freiheit nicht zurückbringen – egal, wie hoch die Impfbereitschaft ist.