In einigen US-Bundesstaaten ist es noch nicht sicher, ob Donald Trump oder Kamala Harris den Sieg erreichen werden. Doch die jüngsten Umfragen deuten auf einen Vorteil für den Republikaner hin. Die Ausgangslage ist jedenfalls besser als im Jahr 2020. Auch im Kongress sieht es für die Republikaner sehr gut aus.
Bei den Präsidentschaftswahlen in den Vereinigten Staaten gilt ein besonderes System. Wichtig ist es, in den einzelnen Bundesstaaten Mehrheiten zu gewinnen, wo zumeist das Motto „The winner takes it all“ gilt und der siegreiche Kandidat alle Wahlmänner für sich gewinnt. Deutlich wird dies auch auf der interaktiven Karte von 270towin.com – denn 270 Wahlmännerstimmen muss ein Kandidat auf sich vereinigen, um Präsident zu werden.
Derzeit steht es in Sachen sicherer Entscheidungen bei 226 Wahlmännern für Kamala Harris und 235 Wahlmänner für Donald Trump. Sieben Bundesstaaten – Nevada, Arizona, Wisconsin, Michigan, Pennsylvania, North Carolina und Georgia – sind noch umkämpft, da keiner der beiden Kandidaten dort in den Umfragen eine (relativ) sichere Mehrheit hat. Trump würde es schon genügen, Pennsylvania, North Carolina und Georgia für sich zu gewinnen, um auf die 270 geforderten Wahlmänner zu kommen.
Allerdings gilt es bei den Umfragen zu bedenken, dass die Meinungsforschungsinstitute ganz offensichtlich registrierte Demokraten überproportional befragen, was die Ergebnisse für Trump tendenziell verschlechtert. Report24 berichtete bereits darüber. Demnach dürfte Trump bei den noch unentschiedenen Staaten Arizona, North Carolina und Georgia ziemlich sicher für sich holen. Nevada ist durchaus ebenfalls drin, zumal Trump dort viele Stimmen aus dem Kennedy-Lager erhalten könnte, ebenso wie in Pennsylvania und Wisconsin.
Allerdings ist auch klar, dass das Ganze wieder einmal eine sehr enge Sache werden dürfte. Die Vereinigten Staaten sind mittlerweile politisch in zwei relativ gleich große politische Lager gespalten, wobei die Demokraten vor allem Neuengland, die Staaten an den Großen Seen und die Westküste dominieren, während die Republikaner den Südosten und das Zentrum mehrheitlich für sich gewinnen können. Zudem sind die Demokraten in den urbanen Regionen tendenziell stärker, während die Republikaner eher die ruralen Gebiete für sich beanspruchen können. Doch auch im Abgeordnetenhaus und im Senat zeichnen sich bei den gleichzeitig mit den Präsidentschaftswahlen stattfindenden Kongress-Teilwahlen republikanische Mehrheiten ab.
Für Donald Trump wäre dies ein riesiges Geschenk, da er so deutlich mehr Vorhaben umsetzen könnte als bei einem von den Demokraten dominierten Kongress. Doch im Falle eines Wahlsieges von Kamala Harris wäre dies für sie ein Albtraum. Ohne Mehrheiten im Kongress wird sie sich politisch nicht durchsetzen können und als „lame duck“ regieren.