In der letzten Woche wurden 28 Straftäter nach Afghanistan abgeschoben, jeder erhielt 1.000 Euro Handgeld auf Steuerzahlerkosten. Die Taliban machen sich aufgrund dessen über die deutsche Regierung lustig und bezeichnen die Zahlung als „dümmste Aktion Deutschlands“. Das deutsche Steuergeld könnte direkt in den Taschen der islamistischen Machthaber gelandet sein.
Zum ersten Mal seit der Machtübernahme der islamistischen Taliban in Afghanistan vor drei Jahren hat Deutschland wieder Menschen in das Land abgeschoben – 28 Kriminelle wurden am vergangenen Freitag nach Kabul ausgeflogen. Dabei sorgte die Zahlung von jeweils 1.000 Euro Handgeld für die abgeschobenen Straftäter für Diskussionen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser verteidigte die Zahlung und bezeichnete sie als übliches Verfahren, um Rechtssicherheit herzustellen, damit Gerichte die Abschiebung nicht stoppen, weil eine Verelendung der Abgeschobenen drohe (Report24 berichtete).
Möglicherweise wurde das Abschiebe-Geld aber zweckentfremdet. „Ich gehe davon aus, dass die 1000 Euro pro Person direkt nach der Einreise abgenommen wurden“, erklärte der Afghanistan-Kenner Reinhard Erös im Gespräch mit FOCUS online. Dr. Reinhard Erös ist ein ehemaliger Oberstarzt der Bundeswehr, Politikwissenschaftler und seit über 35 Jahren in der Entwicklungshilfe in Afghanistan tätig und führt regelmäßig Gespräche mit den Taliban.
Erös schließt auch nicht aus, dass direkt Geld aus Deutschland an die Taliban-Machthaber geflossen ist. Diese würden sich sowieso über die Zahlung des Handgeldes amüsieren. „Die Taliban sagen mir, dass diese Aktion das mit Abstand dümmste war, was in der deutschen Afghanistan-Politik der vergangenen Jahre umgesetzt wurde.“
Man mache sich weiterhin darüber lustig, dass Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und Innenministerin Nancy Faeser (SPD) in Afghanistan nicht einmal für ein Bürgermeisteramt geeignet wären.
Erös ist zudem überzeugt, dass die Straftäter nach dem Beschlagnahmen des Geldes freigelassen wurden. „Bild“ hatte berichtet, die Abgeschobenen wären in das berüchtigte Pul-e-Charkhi-Gefängnis gebracht worden.
Spott aus dem Ausland ist nicht neu, vielerorts herrscht Kopfschütteln über die deutsche Energiewende und die Migrationspolitik gilt als abschreckendes Beispiel. Dass nun sogar die Taliban die deutsche Links-Regierung verhöhnen, darf allerdings zu denken geben…