Einschreiten für die Diktatur? Irre App zur Indoktrination von Kindern auf Steuerzahlerkosten

Bild: cookie_studio / freepik

Finanziert von den Landeszentralen für politische Bildung in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt und mitentwickelt von der grünen Amadeu Antonio Stiftung, soll eine App Kinder und Jugendliche dazu bewegen, für die sogenannte „Demokratie“ einzuschreiten, wenn Menschen im persönlichen Umfeld unliebsame Dinge sagen. Der Begriff „Demokratie“ kann dabei heutzutage als Synonym zur Regierungslinie der Altparteien verwendet werden, die schon von den Kleinsten durch auswendig gelernte Parolen „verteidigt“ werden muss.

Ein Kommentar von Vanessa Renner

Das Bild, das die Macher der App „KonterBUNT“ beim jungen Zielpublikum erwecken will, ist bedenklich: Jeder ist sexistisch, rassistisch oder sonst wie „diskriminierend“ unterwegs und muss dafür zurechtgewiesen werden. Die Antidemokraten sind überall – nur das Kind selbst (und die Macher dieser App, die es indoktrinieren) sind die „Guten“, die bestimmen dürfen, was gesagt werden darf und was nicht (und was „Wahrheit“ ist).

Wer kennt es nicht: Geburtstage, ein Hochzeitsfest oder Weihnachten – jedes Jahr aufs Neue stehen Familienfeiern an; und manchmal sind sie verbunden mit Streit an der Kaffeetafel.
Oma haut auf den Tisch und wird laut, die Tante vertritt sowieso eine komische Meinung und über die Ansichten Deines Bruders wunderst Du Dich schon lange nicht mehr. Schnell werden Stammtischparolen durch den Raum geschleudert – und Du bist gefordert. Erlebe eine konterBUNTE Überraschung und Deine ultimative Herausforderung im Abschlusslevel „Familienfeier“.

konterbunt.de

Die Narrative sind bekannt: Migration darf nicht kritisiert werden, das Sozialsystem wird nicht ausgebeutet, es gibt mehr als zwei Geschlechter, Kinder sollten frühsexualisiert werden und die allgegenwärtige „Nazikeule“ ist eh total gerechtfertigt. Im Minispiel werden nun diskriminierende „Stammtischparolen“ genannt und das Kind soll eine der vorgegebenen Antworten auswählen. Diese wird dann bewertet. Offensichtlich sollen diese Antworten sich durch Wiederholung einbrennen. Passend dazu gibt es ein „Parolenverzeichnis“, in dem mögliche Antworten auf Äußerungen hinterlegt sind, die auswendig gelernt werden können.

Thematisiert werden in „KonterBUNT“ Sexismus, Kritik am Genderwahn, „Klassismus“ (Kritik an Sozialhilfeempfängern), Antisemitismus, Behindertenfeindlichkeit, Rassismus, Ablehnung von sogenannten Flüchtlingen im Speziellen und „Antiziganismus“ (wobei einem vor allem eingetrichtert wird, dass die Bezeichnung „Zigeuner“ diskriminierend sei). Manche Parolen sind so blödsinnig wie irrelevant (etwa, dass Blondinen doof seien), andere sind durchaus zu kritisieren (wobei man sich fragen muss, welcher deutsche Jugendliche es wagt, den Antisemitismus eines Mohammedaners zu „kontern“, der Israel die Existenz abspricht), andere entsprechen schlichtweg valider Kritik an der deutschen Politik – insbesondere beim Thema Massenmigration.

Die Kinder sollen darauf bestenfalls mit (Pseudo-)Fakten reagieren und Halbwahrheiten zur illegalen Massenmigration kolportieren, die am Thema vorbeigehen. Beispielhaft sollen die Kinder behaupten, dass sogenannte Flüchtlinge nicht „schummeln“, also ihre Dokumente nicht fälschen würden, sondern dass in manchen Ländern Geburtsdaten zu bestimmten Stichtagen registriert würden und es sich bei falschen Altersangaben somit nur um „Ungenauigkeiten“ handele. Die Tatsache, dass Migranten ihre Ausweisdokumente absichtlich vernichten und sich wahrheitswidrig als minderjährig ausgeben, lässt man natürlich unter den Tisch fallen. Kurios: Die Antwort mit den „ungenauen“ Angaben konnte in unserem Testlauf auch dann gut angeführt werden, wenn kritisiert wird, dass sogenannte Flüchtlinge beliebig in Drittstaaten weiterreisen (sprich: dorthin, wo bessere Sozialleistungen winken). Was hat das eine mit dem anderen zu tun?

In der Beschreibung der App wird explizit darauf hingewiesen, dass man sich nicht mit den Fakten zu einem Thema auskennen muss (wie auch, bei einer Zielgruppe ab 12 Jahren?): Man soll einfach trotzdem irgendwie „einschreiten“.

Niemand kann sich mit allen Themen auskennen. Auch wenn Du in einer Situation nicht allzu viele inhaltliche Kenntnisse parat hast – eine gute Strategie vermag Dir trotzdem beim Einschreiten für Demokratie zu helfen. Der Strategieguide listet zahlreiche Strategien auf, die sich im Umgang mit Stammtischparolen bewährt haben.

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Wäre es nicht viel sinnvoller, Jugendliche wirklich politisch zu bilden und ihnen die Situation in Deutschland in verschiedenen Bereichen zu erklären – ideologie- und wertungsfrei, damit sie sich ihre eigenen Meinungen bilden können?

Hier zeigt sich die Erbärmlichkeit der heutigen politischen Kaste: Es geht nicht um Tatsachen – es geht darum, die Regierungslinie kritikfrei mitzutragen und zu verteidigen. Das Kind wird also zum Parolen-Automat, der auf bestimmte Stichworte hin die auswendig gelernten „Konter“ aus der App produzieren soll, ohne einordnen zu können, wie sinnvoll diese Äußerungen sind. Das „Demokratie“ zu nennen, mutet peinlich an – aber auch die DDR nannte sich selbst bekanntlich „demokratisch“.

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