Artikel aus 1972 im Spiegel beweist: Militärische Wettermanipulation durch USA seit 1963 üblich

Digital generiertes Symbolbild: Militärflugzeug manipuliert das Wetter (C) Report24.news

In früheren Zeiten hatten Journalisten noch viel Berufsehre und auch den notwendigen Hunger, nach der Wahrheit zu suchen und darüber zu berichten. Der Spiegel, damals ein weit über die Landesgrenzen hinweg anerkanntes Qualitätsmedium, veröffentlicht online die alten Artikel, deren Lektüre sich auszahlt. Wer heute von „Chemtrails“ spricht, meint häufig die Manipulation des Wetters mittels Maßnahmen des Geoengineering. Der Artikel aus 1972 beweist, dass dies seit spätestens 1963 in großem Stil durch die USA zu militärischen Zwecken durchgeführt wurde.

Im deutschsprachigen Raum vielleicht nicht allgemein bekannt ist der Umstand, dass Kondensstreifen, welche im Normalbetrieb von Flugzeugen entstehen, auf Englisch „comtrails“ heißen. Der Begriff „chemtrails“ ist ein Wortspiel, das darauf basiert. Vielen Menschen wird heutzutage mulmig und sie bekommen Angst, wenn sie zum Himmel blicken. Für sie ist jeder Kondensstreifen ein „chemtrail“, also eine Maßnahme zur künstlichen Beeinflussung des Wetters.

Technik seit über 50 Jahren bekannt und bewährt

Ob dies technisch möglich ist, darüber scheiden sich die Geister. Speziell der heutige „Systemjournalismus“ streitet alles ab und verbannt Berichte über Chemtrails ins Reich der Mythen und Märchen. Mit dem nun wieder aufgetauchten Artikel aus dem Spiegel ist aber klar: Das US-Militär besitzt seit über 50 Jahren das Wissen und die Möglichkeit, das Wetter mittels Sprühflugzeugen künstlich zu beeinflussen. Freilich erlaubt dies nicht automatisch die Annahme, dass jeder Kondensstreifen am Himmel eine solche Wetterbeeinflussungsmaßnahme darstellt. Aber die theoretische Möglichkeit besteht.

Was ist schlimmer, Bomben oder Regen?

Der Artikel aus dem Spiegel, Ausgabe 29, Jahr 1972, trug den Titel „Wolken gemolken“. Er bezog sich auf den Vietnamkrieg. Einleitungstext: »Was ist schlimmer«, fragte zynisch ein US-Regierungsbeamter, Bomben fallen lassen oder Regen?« Die Amerikaner in Vietnam, so wurde letzte Woche bekannt, taten beides.

Die Regenmaßnahmen im Zuge des Vietnamkrieges wurden von bis zu vier Transportflugzeugen des Typs C-130 Hercules durchgeführt, die auf der Udorn Air Base in Thailand stationiert waren. Ihre Mission war offenbar streng geheim. Laut einem damaligen US-Senator namens Claiborne Pell (Demokraten) öffneten die Militärmaschinen über dem Vietcong „die Büchse der Pandora“.

Den Boden unter den Füßen des Feindes zu Schlamm verwandeln

Eingesetzt wurde Giftgas, Entlaubungsmittel, Viren, radioaktive Strahlung – und letztendlich Regen als Waffe. Seit dem Jahr 1963 und besonders häufig in den Jahren 1967 bis 1971 erzeugten die USA starke Regenfälle über den Stellungen und Straßen des Feindes. Dazu wurden Wolken „mit Chemikalien geimpft“. Zielsetzung war, die Nachschubpfade unpassierbar zu machen sowie die Luftabwehr des Vietcong zu behindern oder auszuschalten. Dabei ist mehrfach die Rede von „künstlich ausgelösten Sintfluten“ und „künstlich erzeugten Sturzbächen“. Der Niederschlag muss also immens gewesen sein.

Die eingeweihte Politik war alles andere als einstimmig erfreut über diese Kriegsmaßnahmen. Der (gute) Grund war, dass die langfristigen Folgen in den natürlichen Wasserhaushalt nicht abschätzbar wären.

Mittels Silberjodid riesige Regenmengen in kurzer Zeit

Die eingesetzte Chemikalie war Silberjodid. Wird eine „regenreife“ Wolke damit besprüht, bilden sich größere Eiskristalle und der große Regen beginnt in rund 20 Minuten. Versuche in Australien hätten gezeigt, dass man mit 20 Gramm Silberjodid eine Million Kubikmeter Wasser abregnen lassen kann.

Die Regenwaffe war damals allerdings nicht besonders präzise, denn die Naturgewalten ließen sich nicht genau berechnen oder planen – Wind konnte einen Strich durch die Rechnung machen, außerdem wären auch künstliche Tornados erzeugt worden. Einmal sollen die Regenmacher einen eigenen Stützpunkt überflutet haben.

Skandal durch Seymour M. Hersh aufgedeckt

Der Reporter, der die Sache damals aufdeckte, ist niemand Geringerer als der heute wegen seiner präzisen Recherchen zu Nordstream 2 angefeindete Seymour M. Hersh (heute 86 Jahre alt). Der Regenkrieg wäre damals absolut topsecret gewesen, das Pentagon stritt ab und der berühmt-berüchtigte Henry Kissinger sorgte persönlich dafür, dass die Informationen darüber spärlich blieben.

Wir haben auch den Artikel aus der New York Times recherchiert, auf den sich der Spiegel damals bezog.

Die meisten befragten Beamten stimmten darin überein, dass die Aussaat eines ihrer Hauptziele erreicht hatte: die Verschlammung der Straßen und die Überflutung der Kommunikationswege. Aber es gab auch viele Militärs und Regierungsvertreter, die Zweifel äußerten, dass das Projekt dramatische Ergebnisse gebracht habe.

New York Times, 3. Juli 1972, Seymour M. Hersh

Dort wurden im Gegensatz zum Spiegel noch weitere Missionsziele der Regeneinsätze genannt:

  • Bereitstellung von Regen- und Wolkenschutz für die Infiltration durch südvietnamesische Kommando- und Geheimdienstteams in Nordvietnam.
  • Vorwarnung für nordvietnamesische Angriffe und Überfälle in Südvietnam.
  • Änderung oder Anpassung der Regenmuster über Nordvietnam und Laos, um Bombenangriffe der Vereinigten Staaten zu unterstützen.
  • Ablenkung und Binden nordvietnamesischer Truppen und Material, um schlammige Straßen und Kommunikationswege in Betrieb zu halten.

Die Maßnahmen wurden in Kombination mit der lokalen Wettererscheinung „Monsun“ gesetzt, den man verstärkte und verlängerte. Natürlich kommt der Monsun von Mai bis Anfang Oktober vor. Ein Informant aus den Reihen der CIA soll damals zugegeben haben, dass künstlicher Regen seit 1963 eingesetzt wurde, als der Diktator Jean-Baptiste Ngô Đình Diệm in Vietnam „Probleme mit den Buddhisten“ hatte.

Operation Pop-Eye brachte sauren Regen, der Ausrüstung schädigte

Der Wetterkrieg sei vom Weißen Haus aus angeordnet oder bestätigt worden. Der Name der geheimen Missionen lautete zunächst „Operation Pop-Eye“ – zwei weitere Namen sollen ebenso verwendet worden sein, wurden aber damals nicht genannt. Es dürften zu jener Zeit auch noch andere Chemikalien als Silberjodid eingesetzt worden sein, wenn man den Artikel in der New York Times präzise studiert. Damit habe man gute strategische Wirkung gegen Wolken erzielt, welche Anlagen des Feindes in Nordvietnam schützten.

Und sie hatte noch einen bedeutenden Nebeneffekt: Das Regenwasser wurde so sauer, dass es mechanische Ausrüstung stärker in Mitleidenschaft zog. Es entwickelte also eine gewisse Säurewirkung auf Metalle. Somit wurden nicht nur Straßen unpassierbar, sondern auch Radaranlagen und Kraftfahrzeuge beschädigt. Dies habe gar nicht zum ursprünglichen Plan gehört – es wäre ein praktischer Nebeneffekt gewesen, erklärte ein Informant dem Journalisten. Die wissenschaftliche Grundlage dafür wurde von Forschern der US Navy geschaffen.

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