Absichtlich gesund oder chronisch krank? Unter diesem Titel brachten Dr. med. univ. Walter Wührer (Allgemeinmediziner) und Dr. Saskia Wolf (Kieferorthopädin) die wirkungsvollsten Gesundmacher und Missstände der gängigen Krankheitsbewirtschaftung in einem spannenden Vortrag perfekt auf den Punkt. Organisiert wurde der Vortrag von RTV im Metzenhof in Kronsdorf. Wie gesund Österreich wirklich ist und warum sich 80 Prozent aller Erkrankungen ganz einfach vermeiden ließen, erzählten die beiden Ärzte im Report24-Interview.
Ein Interview mit Edith Brötzner
Dr. Walter Wührer und Dr. Saskia Wolf sprachen am 28. Februar auf Einladung von RTV im Metzenhof in Kronstorf vor einem interessierten Publikum. Neben dem ausführlichen Interview mit Report24 (siehe oben oder hier auf Rumble) haben wir in diesem Artikel auch den Bericht von RTV sowie einen gesamten Mitschnitt der Veranstaltung verlinkt.
Die Gesundheitskompetenz der Österreicher sieht der bekannte Allgemeinmediziner Dr. Walter Wührer aktuell eher niedrig angesiedelt. Die meisten können nicht einmal die fettlöslichen Vitamine (A, D, E und K) aufzählen. Auch wenn das Wissen über Gesundheit vielleicht an den Schulen unterrichtet wird, so ist es für viele im Alltag nicht mehr greifbar oder parat. Wührer sieht hier enormes Verbesserungspotenzial. Als wesentlichsten Gesundheitsfaktor beschreibt er den Darm.
Hier ist die Mikrobiomforschung inzwischen so weit, dass die Erfahrungsmedizin von der modernen Wissenschaft bestätigt wird. In den nächsten Jahren kommt hier noch viel Interessantes auf uns zu – besonders, was die Bakterien- und Darmgesundheit sowie deren Auswirkung auf das Gehirn, das Immunsystem usw. betrifft.
Neben gewissen Nahrungsergänzungen, wie beispielsweise Vitamin D oder Omega-3, hebt Wührer auch die Trainingstherapie besonders hervor. Durch die Kombination und Anwendung dieser drei einfachen Dinge lassen sich beispielsweise Krebserkrankungen um 60 % vermindern. Auch guter Schlaf und die richtige Atmung sind wesentliche und gleichzeitig sehr einfache Dinge, die sich extrem positiv auf die Gesundheit auswirken.
Mit relativ einfachen Maßnahmen könnte man sehr viele Menschen so gesund halten, dass die Spitzenmedizin jene Menschen, für die das nicht ausreichend ist, sehr gut versorgen könnte. In der aktuellen „Krankheitsbewirtschaftungsindustrie“ ist dies jedoch nicht wirklich gewünscht, so Wührer.
Sehen Sie hier die Zusammenfassung des Vortragsabends von RTV:
Chronischer Stress als Volkskrankheit und Ursache vielerlei Übels
Als größte Sünde der Österreicher, die am einfachsten zu beseitigen wäre, sieht der Arzt den chronischen Stress als Volkskrankheit. Dieser hat zur Folge, dass die Leute ungesund essen und Süßigkeiten konsumieren, um sich damit selbst zu belohnen, rauchen und trinken. In der Corona-Zeit hat man gesehen, dass auch psychische Erkrankungen, Depressionen und Suchtmittelmissbrauch extrem gestiegen sind. Das zeigt vor allem, wie wichtig soziale Kontakte und ein Leben ohne Angst sind. Wenn man erst einmal Krebs oder eine Autoimmunerkrankung hat, ist es bereits zu spät.
Viel sinnvoller als die Früherkennung ist laut Wührer die Frühvermeidung. Ein Zugang, den er auch in seiner Wahlarztpraxis lebt. Obwohl er von seiner Ausbildung her ein „akademisch geprüfter Pharmavertreter“ wäre, der sehr genau gelernt hat, welche Symptome mit welchem Medikament behandelt werden, legt er sein Hauptaugenmerk auf die Gesunderhaltung seiner „Patienten“. Er lässt besonders die Psychoneuroimmunologie – die Umweltmedizin – und das Verständnis für die Heilkunde – im wahrsten Sinn des Wortes – in seiner Praxis einfließen. Und der Erfolg gibt ihm recht.
Bei den bevorstehenden Gesundheitstagen in Salzburg, die Dr. Wührer gemeinsam mit der Kieferorthopädin Dr. Saskia Wolf vom 16. bis 17. März 2024 organisiert, erwarten die Besucher 28 spannende Vortragende. Neben ausgewählten Experten und Wissenschaftlern, die ihre Forschungsergebnisse so erklären, dass diese direkt für die eigene Gesundheit umgesetzt werden können, sind auch zahlreiche Praktiker vor Ort.
Wührer sieht hier ein großes Potenzial für die Zukunft der Medizin und die Heilkunde, auch in der Kombination mit dem sinnvollen Einsatz der künstlichen Intelligenz im Gesundheitsbereich. Insgesamt könnte die Veranstaltung ein Paukenschlag sein für eine neue Richtung in die Zukunft der Medizin. Eine positive Revolution, die nicht von Ärzten oder der Pharmaindustrie gemacht wird, sondern direkt von den Menschen ausgeht.
Die Wichtigkeit einer ganzheitlichen Denkweise
Auch die Kieferorthopädin Dr. Saskia Wolf, die gemeinsam mit Dr. Walter Wührer die Gesundheitstage in Salzburg organisiert, stand Report24 nach dem Vortrag in Kronsdorf für ein kurzes Statement zur Verfügung. Die beiden Ärzte verbindet nicht nur die gemeinsame Arbeit über Zahnstörfelder, sondern vor allem die ganzheitliche Denkweise. Unter Anwendung eines speziellen Aufnahmeverfahrens untersucht und berät Dr. Wolf ihre Patienten dahingehend, was sie bei Störfeldern machen können. Ein besonders wichtiger Teil, gerade für chronisch kranke Menschen, besteht darin, darauf zu schauen, wo die Ursachen liegen und was zu einer Entlastung des Immunsystems beitragen kann. Es gibt viele Synergien, die nun von Dr. Wolf und Dr. Wührer gemeinsam in spannenden Projekten umgesetzt werden.
Nasen- oder Mundatmer – So liegt Ihre Zunge richtig
Auch wenn normalsterbliche Menschen auf den ersten Blick keine Verbindung zwischen einer Kieferorthopädin und der richtigen Atmung vermuten würden, gibt es diese durchaus. Das Wichtigste dabei ist laut Dr. Wolf eine natürliche, gesunde Nasenatmung und dass die Zunge am richtigen Punkt (am Gaumen) zu liegen kommt. Eine Mundatmung ist in diesem Optimalfall eigentlich nicht möglich. Trotzdem erleben wir sehr häufig, dass die Menschen einfach immer wieder durch den Mund atmen. Zum einen kann das eine Gewohnheit sein, zum anderen ist die Nase auch häufig einfach dicht und verschlossen. Ursache dafür sind häufig Nahrungsmittelintoleranzen, wie zum Beispiel die Unverträglichkeit von Laktose. Diese führt sehr häufig dazu, dass die Schleimhäute in der Nase anschwellen. Lässt man Milchprodukte weg und spürt man nach vier Wochen eine Verbesserung, kennt man die Ursache.
Auch der sogenannte „Darmschnupfen“ ist eine mögliche Ursache. Aufgrund vieler Antibiotikaeinnahmen und der daraus folgenden Entwicklung, dass das Mikrobiom im Darm gekippt ist, kommt es zu einem ungünstigen Milieu. Dieses begünstigt chronische Erkrankungen. Auch das spiegelt sich an den gesamten Schleimhäuten wider. Die Schwellung des lymphatischen Gewebes führt zu einer verstopften Nase. Wenn diese dicht ist, atmet man wieder durch den Mund. Wenn die Zunge nicht am richtigen Punkt liegt, ist eine muskuläre Dysbalance vorhanden, was einen direkten Einfluss auf die Entwicklung des Mittelgesichts, der Zahnbögen und damit auf die Zahnstellung hat.
Sehen Sie hier den gesamten Vortrag vom 28. Februar bei RTV:
Zurück in die Eigenverantwortung!
Auch wenn das Wissen um dieses ganzheitliche Zusammenspiel aller Faktoren gesamt gesehen für Kieferorthopäden wichtig ist, können nur wenige dieses Wissen auch in den Praxisalltag integrieren. Hier wäre ein völlig anderer Zugang und eine andere Arbeitsweise notwendig. Dr. Wolf bildet nicht nur Kollegen in diesen Bereichen aus, sondern arbeitet auch selbst aktiv in diese Richtung.
Als Ergebnis der Salzburger Gesundheitstage wünscht sie sich, dass die Menschen die vielen dort gewonnenen Erkenntnisse und Impulse dazu nutzen, um in die Eigenverantwortung zu gehen. Diese ist aus ihrer Sicht in den letzten Jahren abhandengekommen. Wir verlassen uns immer mehr auf andere und viel zu wenig auf unsere eigene Stimme und unser eigenes Wissen. Vieles müssen wir uns auch wieder aneignen. Dazu lassen sich die Gesundheitstage optimal nutzen. Jeder kann selber etwas für sich und seine Gesundheit tun. Das beginnt bei der richtigen Atmung durch die Nase und schließt eine gute Darmpflege, einen „guten“ Körper und ein funktionierendes Immunsystem ein.
Interessierte und „Gesundheitswillige“ können sich hier informieren und für die Salzburger Gesundheitstage anmelden.