Der Beschaffungschef des Pentagons, William LaPlante, steht kurz davor, die erste Nationale Verteidigungsindustriestrategie (NDIS) vorzustellen. Diese zielt darauf ab, das Engagement des Pentagons mit kleinen Technologiefirmen zu revolutionieren und die Unterstützung für traditionelle Unternehmen bei der Entwicklung neuer Technologien zu beschleunigen. Denn China ist in Sachen Militär zusehends auf der Überholspur.
Eine von „Politico“ erhaltene Entwurfsfassung einer Nationalen Verteidigungsstrategie des Pentagons umreißt den kritischen Mangel an der US-amerikanischen Verteidigungsindustriebasis. Diese verfüge nämlich nicht über die erforderliche Kapazität und Agilität für schnelle und umfassende militärische Produktionsbedürfnisse. Es wird die Fähigkeit der USA betont, überlegene Waffen zu bauen, aber gleichzeitig auf die Herausforderungen bei der schnellen Produktion hingewiesen. Die Studie warnt vor einem wachsenden strategischen Risiko bei der gleichzeitigen Unterstützung aktiver Kampfeinsätze und der Bekämpfung anspruchsvoller Bedrohungen, insbesondere mit Blick auf China in der Indo-Pazifik-Region.
LaPlante betonte bei seiner Rede auf dem Reagan National Defense Forum einen kooperativen „Partnerschafts“-Ansatz mit der Industrie, welcher unumgänglich sei. Die Strategie verlangt transparente zukünftige Beschaffungspläne vom Verteidigungsministerium, um Investitionen in neue Einrichtungen und Forschung und Entwicklung seitens der Unternehmen zu fördern. Es sind jedoch Kritikpunkte bezüglich des Mangels an konkreten Empfehlungen im Entwurfsbericht aufgetaucht. Ein Industrieberater äußerte Enttäuschung über den begrenzten Fokus des Berichts auf langfristige Lösungen für Probleme in der Lieferkette (z.B. auch in Bezug auf die für die Spitzentechnologie wichtigen „seltenen Erden“).
Unter Betonung des globalen industriellen Wandels erkennt der Bericht Chinas exponentielles Wachstum im Schiffbau, bei kritischen Mineralien und Mikroelektronik über drei Jahrzehnte hinweg an, wodurch China die USA sowie ihre europäischen und asiatischen Verbündeten übertroffen hat. Als Reaktion auf die identifizierten Mängel schlägt die Strategie vor, belastbare Lieferketten aufzubauen, Innovation zu fördern und in kleinere Unternehmen zu investieren. Die NDIS schließt mit einer Bitte um engagierte Bemühungen sowohl aus dem öffentlichen als auch aus dem privaten Sektor zur Stärkung der industriellen Kapazitäten, die für die militärische Einsatzbereitschaft unerlässlich sind.