Eigentlich wollte sich Johnson & Johnson mittels eines Tricks finanziell retten und eine Tochtergesellschaft wegen zehntausender Klagen aufgrund von Krebsfällen infolge des Gebrauchs von Babypuder und dergleichen in den Konkurs schicken. Doch das klappte nicht. Nun geht es womöglich doch dem ganzen Konzern an den Kragen.
Mittlerweile sind rund 38.000 Klagen von geschädigten Konsumenten gegen Johnson & Johnson anhängig. Der Grund dafür: Das beliebte Babypuder des Konzerns, sowie andere Talkum-Produkte, seien mit Asbest verseucht gewesen und hätten Krebserkrankungen verursacht. Aufgrund der hohen Summen, auf die das Unternehmen verklagt wird, versuchte es einen Trick anzuwenden und die Verantwortung auf ein Tochterunternehmen zu schieben, welches dann in den Konkurs geschickt werden sollte, indem es die Forderungen der Geschädigten nicht bedienen kann. Doch wie Reuters bereits im Januar berichtete, wurde diese Strategie von den Richtern abgelehnt.
Das Berufungsgericht stellte fest, dass die Gründung der Tochtergesellschaft einzig dem Zweck diene, die Klagen der Geschädigten möglichst rasch und billig abzuwickeln, weshalb man diese Taktik ablehne. Nun steht der Konzern erneut vor einem Insolvenzantrag und versucht eine andere Strategie mit einer Tochterfirma in Texas, da die Forderungen die Barreserven des Unternehmens weit überschreiten. Hierbei geht es um eine Summe von fast neun Milliarden Dollar. Das ist auch für den Konzern viel Geld.
In den kommenden Wochen und Monaten wird es sich zeigen, inwieweit die Klagen und eine potenzielle Insolvenz die Geschäftstätigkeit des Unternehmens weiter beeinflussen. Andererseits kann eine deutliche Entscheidung der Richter zugunsten der Kläger auch ein heftiger Warnschuss in Richtung Konzerne sein, die Konsumentensicherheit bei ihren Produkten stärker zu berücksichtigen.