Mehrere Studien weisen darauf hin, dass Ivermectin nicht nur bei Covid-Erkrankungen helfen, sondern auch bei der Krebsbehandlung eine unterstützende Wirkung haben könnte. Zumindest trifft dies laut den Untersuchungen auf einige Krebsarten zu. Avanciert das billige Antiparasitikum zu einem medizinischen Allrounder?
Manchmal stellt es sich durch einen Zufall heraus, dass bestimmte Medikamente nicht nur bei jenen Krankheiten helfen, für die sie entwickelt wurden, sondern darüber hinaus bei anderen Erkrankungen eine positive Wirkung entfalten. Dies trifft auch auf das Antiparasitikum Ivermectin zu. Obwohl es vom Mainstream als „Pferdeentwurmungsmittel“ desavouiert wurde, gab es weltweit unzählige Erfolgsgeschichten in Bezug auf die Behandlung und Prävention von Covid-19. Doch das ist noch nicht alles. Möglicherweise hilft dieses Medikament auch bei bestimmten Krebsarten. Der Onkologe Dr. William Makis hat in einem Artikel auf insgesamt sieben Studien hingewiesen, die über entsprechende Behandlungserfolge berichten:
- Sep. 2023 – Man-Yuan Li et al – Ivermectin induziert eine nicht schützende Autophagie durch Herunterregulieren von PAK1 und Apoptose in Lungenadenokarzinomzellen
- Mai 2023 – Samy et al – Eprinomectin: ein Derivat von Ivermectin unterdrückt das Wachstum und metastatische Phänotypen von Prostatakrebszellen, indem es auf den β-Catenin-Signalweg abzielt
- Nov. 2022 – Lotfalizadeh et al – Das Antikrebspotenzial von Ivermectin: Wirkmechanismen und therapeutische Implikationen
- Okt. 2022 – Jian Liu et al – Fortschritte beim Verständnis der molekularen Mechanismen, die der Antitumorwirkung von Ivermectin zugrunde liegen
- Jun. 2022 – Daeun Lee et al – Ivermectin unterdrückt Bauchspeicheldrüsenkrebs durch Funktionsstörung der Mitochondrien
- Aug. 2021 – Shican Zhou et al – Ivermectin hat eine neue Anwendung bei der Hemmung des Wachstums von Darmkrebszellen
- Jan. 2021 – Mingyang Tang et al – Ivermectin, ein potenzielles Krebsmedikament, abgeleitet von einem Antiparasitikum
- Sep. 2019 Intuyod et al – Das antiparasitäre Medikament Ivermectin zeigt in vitro eine starke Antikrebsaktivität gegen Gemcitabin-resistentes Cholangiokarzinom
- Feb. 2018 – Juarez et al. – Das vielseitig einsetzbare Medikament Ivermectin: von einem Antiparasitikum zu einem neu positionierten Krebsmedikament
Die In-Vitro- und In-Vivo-Studien zeigen demnach unter anderem eine deutliche Reduktion beim Tumorvolumen (-50 bis -85 Prozent) bei Krebserkrankungen wie Akute myeloblastische Leukämie, Brustkrebs, Gliom und Darmkrebs. Auch gebe es Hinweise auf eine Unterstützung im Kampf gegen Haut- und Lungenkrebs. Durchschnittlich wurden dabei (bei Tierversuchen an Mäusen in der ersten oben genannten Studie) Äquivalente von 0,4 mg/kg bei Menschen für 10 bis 42 Tage (oral, intraperitoneal oder intratumoral) verabreicht. Die zweite oben genannte Studie spricht die Möglichkeit an, Ivermectin bei Patienten zu verwenden, die nicht auf eine Chemotherapie ansprechen. Das Medikament könne unter Umständen auch die Erfolgschancen bei einer solchen Chemotherapie erhöhen.
Weitere Erfolge zeigen sich den Studien zufolge auch bei Prostata- und Eierstock-Krebs. Wobei teils bis zu 2 mg/kg Ivermectin verabreicht wurden und dabei angeblich keine Nebenwirkungen feststellbar waren. Interessant ist auch, dass das Medikament bei Darmkrebszellen eine wachstumshemmende Wirkung zeigte. Diese Krebsart kann bis dato nicht effektiv bekämpft werden, obwohl sie mittlerweile die dritthäufigste Krebserkrankung weltweit ist.
Wie Dr. Makis anmerkt, induziert Ivermectin scheinbar den Tod von Tumorzellen und hindert diese am weiteren Wachstum. Damit wird auch eine Metastasierung des Krebses gehemmt. Zudem scheint das Medikament auch eine mitochondriale Dysfunktion von Krebszellen zu verursachen und Krebsstammzellen zu hemmen. Alles sehr aufschlussreiche Daten, die unbedingt in weiteren Forschungen auf Reproduzierbarkeit untersucht werden sollten.
Um Ivermectin als wirksames Krebsmedikament zu betiteln, ist es sicherlich deutlich zu früh. Doch das mögliche Potenzial des günstigen und bei korrekter Dosierung sicheren Präparats sollte auf Basis vorliegender Daten weiter erforscht werden. Oder besteht daran in Anbetracht der wahnhaft anmutenden Entwicklung von immer mehr Gentherapeutika vielleicht gar kein Interesse?