Wer die britische Science Fiction Serie „Black Mirror“ kennt, wird gehörigen Respekt, vielleicht auch Furcht vor den Fähigkeiten von Roboterhunden haben. Nun sind diese Hunde im täglichen Leben angekommen. Teilweise werden sie von Kommunen bereits zur Überwachung von Corona-Regeln eingesetzt. Nun erreichten uns Bilder von Übungen der französischen Armee als auch von einer angeblichen Roboterarmee aus China.
International führend in der Entwicklung von tier- und menschenähnlichen Robotern ist der Konzern Boston Dynamics. Das ursprünglich US-amerikanische Unternehmen wurde nach einer ersten Übernahme durch Google inzwischen nach Asien verkauft. Zunächst kaufte die japanische SoftBank Gruppe den Konzern im Jahr 2017, im Jahr 2020 sicherte sich die Südkoreanische Hyundai Motor Group einen Anteil von 80% an Boston Dynamics. Ja, das sollte nicht nur Regierungen große Sorgen machen – doch offenbar sah man in den USA kein Problem im Ausverkauf militärischer Schlüsseltechnologie der Zukunft ins Ausland.
Boston Dynamics „Spot“ erinnert Menschen daran, die Corona-Regeln einzuhalten:
Die Kampfroboter-Hunde der BBC
Intelligente Roboterhunde wurden einer breiten Öffentlichkeit bereits 2017 in der Folge „Metalhead“ der dystopischen SciFi Serie „Black Mirror“ vorgestellt. Dort sind sie erbitterter Gegner der nach einem Weltkrieg verbliebenen Menschheit. Sie haben längst keine Befehlshaber mehr und agieren gnadenlos und autonom. Eine intelligente Maschine die auf Kampf beziehungsweise Schutz von Anlagen und Gütern programmiert wurde kennt kein Erbarmen, denn dazu fehlen Verstand, Empathie und Gefühlswelt.
Roboter-unterstützte Militärübungen in Frankreich
Eigentlich hat Boston Dynamics in den Nutzungsregeln seiner Roboter festgeschrieben, dass diese nicht für kriegerische Zwecke eingesetzt werden dürfen: Um genau zu sein: „Spot, der Roboterhund, darf nicht dazu verwendet werden, um eine Person oder Tier zu verletzen oder zu bedrohen, darf nicht als Waffe eingesetzt werden oder um irgendeine Waffe zu bedienen“. Die französische Armee fand einen Workaround: Die Regeln sagen nichts über den Einsatz als „Scout“ aus, also als Aufklärungseinheit, welche die Bewegung oder Position von Feinden meldet. Diese schaltet man dann eben mit anderen Mitteln aus.
Bei den Militärübungen kamen auch Ultro (eine Transporteinheit), Barakuda (eine gepanzertes Fahrzeug hinter dem Soldaten Schutz suchen können) und Optio-X20 (ein robotischer Kampfpanzer mit Kettenantrieb) zum Einsatz.
Chinesische Roboterarmee
Wer all das noch nicht gruselig genug findet, sollte seinen Blick nach China richten. Auf wundersame Weise dürfte die Technologie von Boston Dynamics zur Firma Unitree Robotics gewandert sein. Vielleicht wurde sie dort aber auch einfach parallel neu entwickelt. Diese erfreut das Herz des chinesischen Militärbeobachters mit einer vollständigen Kampfhunde-Armee. Aber, keine Sorge, die Technik kann ja auch für bunt bemalte Kinderroboter eingesetzt werden, wie man am Ende des nachfolgenden Videos sehen kann. Puh. Nochmal Glück gehabt. Oder?