Erste Maßnahmen gegen das Affenpocken-Virus werden nun auch in Deutschland auf den Weg gebracht: Das RKI empfiehlt im Krankheitsfall eine Isolierung von mindestens 21 Tagen. Dasselbe gelte für enge Kontakte von Erkrankten. Karl Lauterbach derweil kündigte an, bereits Impfstoff bestellt zu haben. Zu diesem existieren jedoch keine aussagekräftigen Daten bezüglich Nutzen und Risiken.
Laut RKI-Chef Lothar Wieler sind derzeit fünf Fälle von Affenpocken in Deutschland bekannt – allesamt Männer, die mit anderen Männern Geschlechtsverkehr hatten. Weitere Fälle werden erwartet; das Risiko für die Bevölkerung werde bis dato aber gering eingeschätzt. Man kennt die Floskel: Man befinde sich in einem frühen Stadium des Ausbruchs und vieles sei noch unbekannt. Durch Quarantäne- und Hygienemaßnahmen solle der Ausbruch eingedämmt werden.
Karl Lauterbach verkündete heute, dass bereits „bis zu 40.000 Dosen“ des Pockenimpfstoffs Imvanex bestellt worden seien. Dieser ist in den USA gegen Affenpocken zugelassen; hierzulande könnte ein off-label-Gebrauch möglich sein. Es gehe darum, auf „eventuell nötige Impfungen“ von Kontaktpersonen von Infizierten vorbereitet zu sein, so Lauterbach.
In Großbritannien sollen laut der UK Health Security Agency bereits mehr als 1.000 Dosen Imvanex an Kontaktpersonen verabreicht worden sein. 3.500 weitere Dosen seien auf Lager.
Kaum Daten zu Nutzen und Sicherheit des Impfstoffs
Was in den Medienberichten keine Erwähnung findet: Der Impfstoff ist naturgemäß kaum erprobt. Die Wirksamkeit ist fragwürdig – ebenso wie die Sicherheit. Auf der Website der EMA ist nachzulesen:
Imvanex wurde unter „außergewöhnlichen Umständen“ zugelassen. Dies liegt daran, dass es aufgrund der Seltenheit der Krankheit nicht möglich war, vollständige Informationen über Imvanex zu erhalten. […]
Quelle
Da Imvanex unter außergewöhnlichen Umständen zugelassen wurde, wird das Unternehmen, das Imvanex in Verkehr bringt, Daten zu Nutzen und Risiken des Impfstoffs aus Beobachtungsstudien an Patienten, denen der Impfstoff verabreicht wird, und falls es jemals zu einem Ausbruch der Krankheit in der Zukunft kommt, bereitstellen.
Ob die Kontaktpersonen, denen der Impfstoff verabreicht wird, darüber aufgeklärt werden, darf wohl bezweifelt werden. Auch sie sind letztendlich wieder Studienteilnehmer – ebenso wie alle Covid-Impflinge.
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