Zwillingsstudie zeigt drastisch erhöhtes Risiko für Haut- und Lymphdrüsenkrebs durch Tattoos

Symbolbild (C) Report24/KI

Tätowierte Menschen erkranken laut einer Zwillingsstudie von dänischen und finnischen Wissenschaftlern bis zu dreimal häufiger an bestimmten Krebsarten – Hautkrebs und Lymphdrüsenkrebs. Insbesondere jene Personen, die sich größerflächige Tattoos haben stechen lassen, sind überdurchschnittlich stark davon betroffen. Die Partikel werden nämlich über das lymphatische System in die Lymphknoten transportiert, wo sie offensichtlich chronische Entzündungen auslösen.

Was für viele Menschen ein Ausdruck von Individualität und Kunst ist, könnte laut einer aktuellen, im Springer-Nature Journal BMC Public Health veröffentlichten Doppelstudie mit dem Titel “Tattoo ink exposure is associated with lymphoma and skin cancers – a Danish study of Twins” ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko bergen. Wissenschaftler aus Dänemark und Finnland untersuchten nämlich im Rahmen dieser großangelegten Zwillingsstudie den Zusammenhang zwischen Tattoos und Krebs. Die Ergebnisse sind beunruhigend: Wer tätowiert ist, hat demnach ein signifikant höheres Risiko, an Hautkrebs oder Lymphomen zu erkranken.

Die Forscher analysierten in der bislang umfangreichsten Studie zu diesem Thema die Daten von mehr als 2.600 Zwillingen. Dabei handelte es sich um eine Fall-Kontroll-Studie mit 316 Zwillingen sowie eine Kohortenstudie mit 2.367 zufällig ausgewählten Zwillingen, die zwischen 1960 und 1996 geboren wurden. Diese Methodik ermöglicht es, insbesondere genetische, aber auch viele Umweltfaktoren auszuschließen. Damit konnten die Wissenschaftler auch genauere Ergebnisse erzielen. Und diese haben es in sich.

Extremes Risikowachstum durch Tattoos

Tätowierte Personen hatten ein 1,62-fach höheres Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, verglichen mit ihren genetisch identischen, nicht-tätowierten Zwillingen. Noch gravierender fiel das Risiko bei größeren Tätowierungen aus – wer mehr als eine handflächengroße Fläche tätowiert hatte, war dreimal so häufig von Hautkrebs betroffen. Auch das Risiko für Lymphome – Krebserkrankungen des Lymphsystems – war um das 2,7-Fache erhöht. Dr. Brandon Luu hat die Fakten in dem nachfolgenden X-Thread zusammengefasst.

Laut den nordeuropäischen Forschern liegt dies daran, dass die Partikel aus den Tattoo-Farben nicht einfach in der Haut verbleiben, sondern durch das Immunsystem abtransportiert und in den Lymphknoten abgelagert werden. Dort, so die Wissenschaftler, können sie chronische Entzündungsreaktionen auslösen, welche wiederum ein bekannter Risikofaktor für bösartige Zellveränderungen sind.

Besonders kritisch sind demnach schwarze Farben, die oftmals sogenannte “Carbon Black”-Pigmente enthalten. Diese bestehen aus polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK), die von der Internationalen Krebsforschungsagentur (IARC) als “wahrscheinlich krebserregend” eingestuft werden. Auch Azo-Farbstoffe, die bei UV-Strahlung oder Laserbestrahlung in gefährliche aromatische Amine zerfallen, sind im Fokus der Forscher.

Zwar konnten die Forscher keine direkte Kausalität nachweisen, doch zumindest eine statistisch signifikante Korrelation. Aus diesem Grund wollen die Wissenschaftler aus Dänemark und Finnland weitere Untersuchungen durchführen, um zu verstehen, wie genau die Tattoo-Farben in den Lymphknoten zur Krebsentstehung beitragen können. Und wer weiß, vielleicht finden sich ja irgendwann neue Farbstoffe für Tätowierungen, welche die Krebsgefahr nicht erhöhen.

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