Am 12. Oktober verlor Gunnar Kaiser seinen langen, schweren, tapferen Kampf gegen den Krebs. Im Alter von nur 47 Jahren ist ein großer Geist von uns gegangen, der vielen Menschen Trost und Mut gespendet hat. Seine vielfältigen Publikationen, Texte, Bücher, Videos zeichneten sich durch eine achtsame und stets neugierige Herangehensweise aus. Wir trauern um einen wichtigen Mitstreiter.
Am 23. Oktober wurde am offiziellen Telegram-Kanal von Gunnar Kaiser die Todesanzeige veröffentlicht. Am 12. Oktober 2023 ist Gunnar Kaiser im Alter von 47 Jahren verstorben. Sein langer, tapferer Kampf gegen den Krebs löste weithin große Anteilnahme aus. Bereits im März erklärten ihn einige voreilige Medienkollegen aufgrund eines Gerüchts für tot. Doch Gunnar kämpfte weiter, ihm war noch ein weiteres halbes Jahr in dieser oft wahnsinnig erscheinenden Welt vergönnt, deren Schönheit er uns mit seinen Produktionen immer wieder vor Augen führte. Er gönnte sich einen letzten Wunsch und ging auf Reisen – doch publizierte er auch in seinen letzten Monaten noch mehrere Gespräche, die man hier auf YouTube finden kann.
Über das Reisen veröffentlichte er dort auch sein letztes bekanntes Video.
Auch auf seinem Kanal ist inzwischen die Todesanzeige veröffentlicht worden, begleitet durch ein letztes Gedicht, das von ihm selbst stammt:
Ein Allerletztes
jenseits der kastanien
möchte ich deinen kopf
schütteln und
ihn heimholen
aus der verlornheit
mit dem schweren traum
in dem ich licht werden möchte
jenseits der nelken
möchte ich deinen schlaf
zwischen meine hände nehmen
möchte ich dir steine
von der brust wälzen
und deine augen
darin singen hören
Gunnar Kaiser
Aus Letzte Gedichte und andere Gedichte, 2013
Im März 2023 veröffentlichte Gunnar, den Tod vor Augen, seine berührenden Gedanken zum Thema „habe ich genug auf dieser Welt getan“, die wir damals vollständig in Schriftform transkribiert haben. Und wir sagen ja, Gunnar, du hast für uns alle mehr als genug getan. Du hast so vielen Menschen Mut und Hoffnung gespendet, hast uns neugierig gemacht, uns auf neue Fragen gebracht und uns auch Möglichkeiten aufgezeigt, sich mit dem Wahnsinn der Gegenwart auf eine friedliche Art und Weise zu arrangieren. Report24 dankt dir und auch hier in der Redaktion wurde gestern und auch heute so manche Träne vergossen.
Gunnar Kaiser war Lehrer, Schriftsteller und Philosoph. Während der Corona-Pandemie und den menschenverachtenden Maßnahmen veröffentlichte er die Bücher „Wie konnte es nur so weit kommen?„, „Der Kult“ und „Die Ethik des Impfens„. Außerdem verfasste er das Buch „Die Abschaffung des Menschen„, in dem es im Grunde genommen um eine Warnung vor dem Transhumanismus geht. Bereits im Jahr 2018 erschien sein Roman „Unter der Haut“.
Der Mainstream überschüttete ihn mit Hass und Häme und den in der vorgeblichen Pandemie so üblichen einseitigen Beschimpfungen und Falschdarstellungen seiner Arbeit. Der Spiegel-Bestseller-Autor stand all das durch, blieb sanft, polterte nicht. Er nahm hin, dass die englische Wikipedia seine Arbeit auf „Videos mit der neuen Rechten“ wie Martin Sellner, Oliver Janich und Daniele Ganser reduzierte. Wie dumm der Vorwurf ist, zeigt vor allem die Nennung Gansers, doch wer dem Vorwurf nachgeht, wird feststellen, dass Kaiser ein Kritiker Sellners und der Identitären Bewegung war, aber diese Kritik in persönlichen Gesprächen anbrachte. Wertschätzend und auf Augenhöhe führte er jedes seiner Interviews, ob live oder über Videokonferenzen – und aus jedem davon kann ein interessierter Zuseher eine Fülle des Wissens mitnehmen.
Dass Kaiser bereits 2014 an „Mahnwachen für den Frieden“ teilnahm, sehen wir keinesfalls als Vorwurf, sondern man muss seinen langen Kampf für Frieden und Vernunft respektvoll zur Kenntnis nehmen. Wir weisen an dieser Stelle auch auf den Nachruf bei Philosophia Perennis hin: „Stimme der Vernunft gegen den Wahnsinn“. In der Corona-Pandemie war er einer der ersten, der zu Besinnung aufrief und laut seine Stimme erhob. Dass er dies auch bei so genannten „Querdenker“-Demonstrationen tat, brachte ihn ins Visier der Systemjournalisten. Dabei definierte er den Zweck der völlig überschießenden staatlichen Maßnahmen als „die Abschaffung des Menschen als freies und vernünftiges Wesen“. Schon im Juni 2020 wurde er von Sabine Buchwald (Süddeutsche Zeitung) als „Bedrohung“ denunziert.
Immer wieder wies Kaiser auf die große Gefahr der Cancel Culture für die Demokratie hin: Es ginge darum, Menschen durch Drohungen, Gewaltandrohungen, tatsächliche Gewalt, Mobbing oder Shitstorms aus der öffentlichen Debatte auszuschließen, wobei die Täter häufig anonym bleiben. Oftmals werden Dritte, zum Beispiel Veranstalter, Redakteure, Arbeitgeber oder Plattformen, hinter ihrem Rücken unter Druck gesetzt, Menschen als inakzeptabel darzustellen, ohne sie in den Diskurs einzubeziehen. Auch deshalb ist die Arbeit Kaisers gar nicht hoch genug zu würdigen, denn er bezog eben Andersdenkende mit ein und nahm sich die Zeit, auch ihre Positionen zu hören und zu diskutieren.